- Neues Palais (Darmstadt)
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Das Neue Palais in Darmstadt entstand im Baustil zwischen Historismus und Jugendstil 1864/65 als Stadtresidenz des späteren Großherzogs Ludwig IV. und seiner Gattin Alice (einer britischen Prinzessin). Danach blieb es auch der Wohnsitz seines Sohnes und Nachfolgers Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein. Dieser erhob das Neue Palais durch sein reges Interesse an der aufblühenden neuen Kunstrichtung zur Wiege des Darmstädter Jugendstils. Er lud noch vor der Gründung der Künstlerkolonie bedeutende Künstler dazu ein, Räume im Neuen Palais mit diesem „modernen Geschmack“ auszugestalten. Schon davor gab es immer wieder Neuausstattungen der Räume (so in den siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts die Ausstattung des „Grünen Salons“). Das Neue Palais (zwischen 1940 und 1944 Sitz der Geheimen Staatspolizei) bildete fast ein Jahrhundert den westlichen Abschluss des Wilhelminenplatzes und wurde 1944 zerstört. Der Abbruch der Ruine erfolgte 1955. Wiederaufbaupläne, zum Beispiel in Form einer Tonhalle (Paul Bonatz), scheiterten.
Das ehemalige Gelände des Neuen Palais ist heute als Wilhelminenplatz unbebaut - unter dem Platz befindet sich heute eine Tiefgarage des Staatstheaters. Obwohl der ehemalige Bau mit seinen Raumausstattungen als einer der wichtigsten Wegbereiter des Jugendstils gilt, ist er heute weitgehend in Vergessenheit geraten. Auf dem Gelände des ehemaligen Palaisgartens steht seit 1972 der Neubau des Staatstheaters.
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