Nicolás Maduro

Nicolás Maduro
Nicolás Maduro

Nicolás Maduro Moros (* 23. November 1962 in Caracas) ist ein venezolanischer Politiker.

Biografie

Maduro, der keine weitere formelle Schulausbildung oder Abschluss besitzt, trat Ende der 1970er Jahre als Studentenführer hervor und war danach in den 1980er Jahren als Fahrer sowie als Gewerkschaftsvertreter bei der Metro Caracas tätig.

Zunächst war er Mitglied der von Hugo Chávez gegründeten Revolutionsbewegung Movimiento Bolivariano Revolucionario 200 und zuletzt zwischen 1994 und 1997 Mitglied von deren Nationaldirektion. 1997 gehörte er neben Hugo Chávez zu den Mitbegründern der Bewegung für eine Fünfte Republik (Movimiento Quinta República) und wurde als deren Kandidat bei der Wahl zur Konstituierenden Nationalversammlung 1998 erstmals zum Abgeordneten gewählt. Bei den Wahlen zur Nationalversammlung (Asamblea Nacional) von 2000 und 2005 wurde er wiederum zum Abgeordneten gewählt und vertritt dort die Interessen der MVR des Wahlkreises Distrito Capital.

Von 2000 bis 2001 war er zunächst Vorsitzender der Fraktion des MVR in der Nationalversammlung sowie bis 2003 Vorsitzender des Ausschusses für die Entwicklung der Sozialen Integration.

Nach der Parlamentswahl 2005 wurde er zum Sprecher der Nationalversammlung gewählt und hatte dieses Amt bis August 2006 inne. Nachfolgerin als Sprecherin des Parlaments wurde seine Ehefrau Cilia Flores.

Am 9. August 2006 wurde er von Präsident Chávez zum Minister für Auswärtige Beziehungen ernannt.

Im September 2006 kam es zu Verstimmungen in den Beziehungen zur USA als Maduro nach einer Rede vor der UN-Generalversammlung vor dem Rückflug nach Venezuela auf dem Flughafen New York von Sicherheitsbeamten schikaniert wurde und sich die US-Regierung später dafür entschuldigte.[1]

Im Oktober 2007 hielt er eine weitere Rede vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York, in der er sich mit der Situation seines Landes befasste, aber auch auf den internationalen Terrorismus und den Irakkrieg einging.[2]

In einem Interview äußerte er im Januar 2009 seine Ansichten zur globalen Wirtschaftskrise und die Situation Amerikas und Europas.[3]

Im Januar 2009 kam es zu einer Belastung der diplomatischen Beziehungen zu Israel. Nachdem Venezuela wegen der Militäroffensive (Operation Gegossenes Blei) der israelischen Streitkräfte im Gazastreifen israelische Diplomaten ausgewiesen hatte, ordnete die israelische Regierung die Ausweisung des venezolanischen Botschafters und seines Stabes an. In einem Interview mit dem Fernsehsender Al Jazeera führte er zur Ausweisung des venezolanischen Botschafters durch Israel aus:

Die Antwort des Staates Israel ist schwach, verspätet und in jeder Art für uns eine Ehre. Wir sind stolz, dass der heute existierende Staat Israel, der von diesen Kriminellen geführt wird, diese Entscheidung getroffen hat.[4]

Im Juli 2009 gehörte er zu den Vermittlern in der Honduranischen Verfassungskrise.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Flughafen-Beamte schikanieren Venezuelas Außenminister (DIE WELT)
  2. Rede des venezolanischen Außenministers Nicolás Maduro vor der UNO-Generalversammlung in New York am 2. Oktober 2007
  3. "Wir möchten ein freies und unabhängiges Europa". Ein Gespräch mit dem venezolanischen Außenminister Nicolás Maduro Moros über die Weltwirtschaftskrise, politische Konsequenzen und die Position des Südens
  4. Israel expels Venezuelan envoy

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