Niedere Tiere

Niedere Tiere
Nesseltiere
Ringelwürmer
Gliederfüßer
Stachelhäuter

Niedere Tiere sind in der Evolutionstheorie die einfacheren Formen, aus denen sich die komplexeren Formen von höheren Tieren durch Evolution entwickelt haben sowie ihre heutigen Verwandten. Auch höher organisierte Tiere, die nur relativ entfernt mit dem Menschen verwandt sind, meist als Angehörige eines anderen Tierstammes, werden oft zu den Niederen Tieren gerechnet. Sie bilden keine in sich geschlossene Verwandtschaftsgruppe und stellen daher kein biologisches Taxon dar. Der Trivialname ist nicht immer klar auf bestimmte Tiergruppen festgelegt und kann variieren. Oft wird er als Synonym für Wirbellose oder Teilen davon gebraucht[1][2].

Er ist vor allem bei populärwissenschaftlichen Veröffentlichungen und anderen Sachbüchern, aber auch im wissenschaftlichen Umfeld, gebräuchlich. Einige mehrbändige, systematisch gegliederte Tier-Enzyklopädien weisen je einen Band „Niedere Tiere“ auf, so das 13-bändige Werk Grzimeks Tierleben von 1971, das elfbändige Werk Brehms Tierleben von 1893 und das siebenbändige Jugendbuch Knaurs Tierreich in Farben von 1969. Alle drei Veröffentlichungen weisen auch – neben den Bänden über Wirbeltierklassen – zusätzlich je einen eigenen Band „Insekten“, Grzimek darüber hinaus einen Band „Weichtiere und Stachelhäuter“, auf, die meist ebenfalls zu den Niederen Tieren gerechnet werden.

Zu den Niederen Tieren zählen Einzeller und auch vielzellige Tiere wie verschiedene Würmer, Korallen, Algen, Gliederfüßer, Weichtiere, Teile der Neumünder mit Stachelhäutern und Teilen der Chordatiere mit Manteltieren sowie Schädellosen und andere. Wirbeltiere als übrige Chordaten zählen nicht zu den niederen Tieren.

Charles Darwin benutzte bereits den Begriff lower animals (englisch für niedere Tiere) um eine Entwicklungshierarchie in der Tierwelt aufzuzeigen[3] . Zur Abgrenzung der höheren und niederen Tiere gibt es verschiedene Ansätze wie der Aufbau aus wenigen und vielen Zellformen oder den unterschiedlich entwickelten kognitiven Fähigkeiten.

Einzelnachweise

  1. Einführung zur Problematik (Wirbellose) auf mare-mundi.eu
  2. Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 5. Auflage, 1911 Seite 269 und 991
  3. Eve-Marie Engels: Charles Darwin. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-54763-8. Seite 150

Weblinks

Beispiele für den Gebrauch des Begriffes im universitären Bereich


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