- Chenin
-
Chenin Blanc ist eine weit verbreitete, alte weiße Rebsorte, die in Frankreich (in Anjou - Touraine) schon seit dem 9. Jahrhundert angebaut wird. Sie gehört zu den Edelreben. Sie heißt auch Pineau de la Loire oder Pineau d´Anjou; in Südafrika wird sie Steen genannt und in Südamerika Pinot Blanco. Als Steen (oft auch Stein) ist sie in Südafrika die häufigste weiße Rebsorte und wird dort z. B. auch für gespritete Weine und als Ausgangswein für Spirituosen verwendet.
Die Sorte ist sehr ertragreich, und wenn der Ertrag begrenzt wird, ist die Qualität des aus ihr erzeugten Weißweines exzellent.
Chenin Blanc ist für die Edelfäule (Botrytis cinerea) anfällig, weshalb sie oft für gute Süßweine verwendet wird. Die Vielseitigkeit der Rebsorte wird deutlich, wenn man in Betracht zieht, dass aus ihr wegen ihres hohen Säuregehalts einerseits Schaumweine hergestellt werden, sie aber gleichzeitig in anderen Regionen auch als Tafeltraube verkauft wird.
Inhaltsverzeichnis
Frankreich
Rebfläche (Stand 2005): 9.836 Hektar. Die wuchskräftige Rebe treibt früh aus und reift spät - beides Eigenschaften, die sie für das kühlere Loire Tal prädestiniert. Dort entstehen hervorragende Qualitäten aus Appellationen wie Anjou, Bonnezeau, Coteaux du Layon, Montlouis, Saumur, Savennières, Vouvray sowie Crémant de Loire. Selbst für den einfachen Anjou Blanc ist ein Ertrag von höchstens 45 hl/ha vorgeschrieben. In anderen Gebieten wie z.B. im Central Valley (Kalifornien) werden drei- bis vierfache Erträge eingefahren. So verwundert es kaum, dass der Chenin-Charakter außer an der Loire recht verwaschen erscheint.
Südafrika
Rebfläche (Stand 2007): 19.161 Hektar.[1]
In Südafrika wird etwa zweimal soviel Chenin angebaut wie in Frankreich (Stand 2007). Die am Kap meist Steen genannte Sorte hält dort 18,8% der Rebfläche besetzt. Erst 1965 wurde die Verbindung zwischen Chenin und der am Kap angebauten Sorte erkannt. Mit großer Wahrscheinlichkeit ist die Rebe 1655 von Jan van Riebeeck mittels einer Rebkollektion in das Land gekommen.
Kalifornien
Siehe auch den Hauptartikel Weinbau in den Vereinigten Staaten.
Auch in Kalifornien ( → Weinbau in Kalifornien) hat der Chenin eine etwas größere Anbaufläche inne als in Frankreich und er wird hier ähnlich wie in Südafrika weitgehend als anonyme Grundlage in Alltagsverschnitten für angenehm frische Weißweine genutzt. In Kalifornien dient die Sorte wahrscheinlich auch dazu, billigere "Chardonnays" zu strecken und mit Säure zu versorgen. Nur in nördlich gelegenen Regionen kann die Traube einen charakteristischen, an Melonen und Moschus erinnernden Geschmack annehmen.
Australien
Siehe auch den Hauptartikel Weinbau in Australien.
In Australien liegt die bestockte Rebfläche bei 684 Hektar. (Stand 2007) [2]
Südamerika
Sowohl Argentinien (3.030 Hektar, Stand 2005) als auch Chile verfügt über größere Bestände. In der Regel werden die Bestände stark bewässert; der starke Sortencharakter des Chenin wird dadurch verwischt. Dadurch entstehen einfach gehaltene, frische Weine in zuverlässig hoher Menge .
Synonyme
Aufgrund des hohen Alters, seiner weiten Verbreitung und seiner Vielfältigkeit gibt es eine Vielzahl von Synonymen:
Anjou, Blamancep, Blanc d'Anjou, Blanc d´Aunis, Blanc emery, Bon blanc, Capbreton Blanc, Confort, Coue Fort, Cruchinet, Cugnette, Fehér Chenin, Franc Blanc, Franche, Gout Fort, Luarskoe, Pineau d´Anjou, Pineau de Briollay, Pineau de la Loire, Pineau de Savennieres, Pineau Gros, Pineau Gros de Vouvray, Pineau Nantais, Plant de Breze, Plant de Salces, Plant de Salles, Plant du Clair de Lune, Quefort, Rajoulin, Rouchalin, Rougelin, Steen, Stein, Tete de Crabe, Vaalblaar Stein und Verdurant.
Einzelnachweise
- ↑ http://www.suedafrika-wein.de/Book_2008_web.pdf Southafrican Wine Industry Statistics, Veröffentlicht im Juni 2008
- ↑ https://www.awbc.com.au/winefacts/data/free.asp?subcatid=102 Statistik des Australian Government
Weblinks
Literatur
- Jancis Robinson: Das Oxford Weinlexikon. Gräfe und Unzer Verlag, München 2003, ISBN 3-7742-0914-6.
- Pierre Galet: Dictionnaire encyclopédique des cépages Hachette Livre, 1. Auflage 2000 ISBN 2-0123633-18
Wikimedia Foundation.