Nordfrankenlegion

Nordfrankenlegion

Die Nordfrankenlegion (franz.: Légion des Francs du Nord) war eine von Napoleon Bonaparte Ende 1799 ins Leben gerufene Armee in den neuen linksrheinischen Départements. Mit Erlass vom 16. Dezember 1799 übertrug Napoleon dem französischen General Rudolf Eickemeyer das Kommando. Die Armee sollte nie ihre Sollstärke erreichen und wurde, nach einer Massendesertation 1801, wieder aufgelöst.

Inhaltsverzeichnis

Gliederung und Standorte

Die Sollstärke der Nordfrankenlegion sollte nominell 6.000 Soldaten betragen und aus Männern der linksrheinischen Départements gebildet werden. Sie sollte aus drei Bataillonen leichter Infanterie, einem Regiment reitender Jäger und einer Kompanie Artillerie bestehen.[1] Die Anwerbung blieb aber mit 132 angeworbenen Soldaten relativ erfolglos. Die Mannschaftsstände wurden deshalb mit Soldaten unterschiedlichster Nationen aufgefüllt. Die Höchststärke der Nordfrankenlegion betrug kurzfristig 1.800 Mann. Hauptquartiere der Legion waren Aachen, Koblenz, Mainz und Walcheren.

Zustand und Auflösung

Eickemeyer, dem als ehemaliger Kurmainzer Militär und nun General der Französischen Republik ein guter Ruf vorausging, hatte Mühe, für die Nordfrankenlegion ein taugliches Offizierskorps zu bekommen. Nachdem von den 1.800 Mann Höchststand bereits kurz danach 1.100 Soldaten desertierten, kam es 1801 auf der Insel Walcheren nochmals zu einer Massenflucht. Eickemeyer wurde parallel der Geldunterschlagung und Veruntreuung vorgeworfen. Obwohl durch den Kriegsminister persönlich rehabilitiert, wurde er als dienstältester Generaloberst der französischen Armee pensioniert und die Nordfrankenlegion aufgelöst.

Literatur

 Commons: File:De Verordnungen und Beschlüsse linkes Rheinufer (1799) 055.jpg – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
  • Eckart Schneider-Reuter: Viel geschmäht, doch auch verehrt. Über Rudolf Eickemeyer (1753–1825). In: Mainz. Vierteljahreshefte für Kultur, Politik, Wirtschaft, Geschichte. Heft 3, 4. Jahrgang 1984. Verlag H. Schmidt Mainz, S. 103–109, ISSN 0720-5945
  • Erich Hinkel: Rudolf Eickemeyer. Vereinigung der Heimatfreunde am Mittelrhein e.V., Hrsg., Heimatbuch. Meine Heimat Landkreis Mainz-Bingen, Bingen, 1995, S. 123-126;(Online als PDF-Dokument, 34 Kb)

Einzelnachweise

  1. Denkwürdigkeiten des Generals Eickemeyer, Francfort-sur-le-Main, 1845

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