Notdienst für Suchtmittelgefährdete und -abhängige Berlin

Notdienst für Suchtmittelgefährdete und -abhängige Berlin

Der Notdienst für Suchtmittelgefährdete und –abhängige Berlin e. V. ist seit 1984 ein als gemeinnützig anerkannter Berliner Träger, der drogengefährdeten und drogenabhängigen Menschen unbürokratisch zeitnahe Hilfe gewährt und ihnen Möglichkeiten zur Veränderung ihrer Lebenssituation bietet. Mit derzeit 25 verschiedenen Projekten und 130 Mitarbeitern leistet der Verein einen Beitrag zur Gesundheitsprävention und Drogenprophylaxe, und verhilft vielen Betroffenen zu einem Einstieg in den Ausstieg aus der Abhängigkeit. Im Jahr 2009 wandten sich circa 2000 Hilfebedürftige pro Quartal an den Verein.

Inhaltsverzeichnis

Zielgruppe

Der Notdienst Berlin e. V. wendet sich an alle Menschen mit einer Suchtproblematik, egal welchen Alters, Geschlechts oder welcher Nationalität. Durch das breite Spektrum der Hilfeangebote stehen sowohl die Bedürfnisse Schwerstabhängiger, die Problematik drogenabhängiger Frauen als auch die Schwierigkeiten der Substituierten und jugendlichen Abhängigen im Fokus der täglichen Arbeit. Ein Großteil der Klienten konsumiert Heroin und Kokain. Bei den Jugendlichen stehen die Cannabisabhängigkeit und der Missbrauch von Alkohol im Vordergrund. Der Notdienst Berlin e. V. wendet sich aber auch an Eltern, Lehrer, Fachöffentlichkeit und Multiplikatoren. Gerade der Drogennotdienst, eine der 25 Einrichtungen, hilft drogenabhängigen Menschen – auch überregional – in akuten Krisensituationen, wie bei Suizidgefahr, Therapieabbrüchen oder Rückfällen und hat damit ein Alleinstellungsmerkmal in der Hauptstadt. Betroffene können ohne Voranmeldung 24 Stunden täglich schnelle und unbürokratsiche Hilfen erhalten, sie müssen weder drogenfrei sein noch einen Ausstiegswunsch aus der Abhängigkeit äußern.

Ziele

Schwerpunkt der mittlerweile 25-jährigen Arbeit ist die Aktivierung des Selbsthilfepotentials der Drogenabhängigen. Die Reduktion des Drogenkonsums und auch der Ausstieg aus der Sucht stehen neben der gesellschaftlichen Reintegration im Vordergrund.

Angebote

Unter der Drogenhotline mit der einheitlichen Sonderrufnummer 19237 finden Hilfesuchende rund um die Uhr Beratung an jedem Tag im Jahr. Zusätzlich ist der Drogennotdienst der Berliner Anbieter für die bundesweite Sucht- und Drogenhotline der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA). Der Drogennotdienst hat den Charakter einer ersten Hilfe auch dadurch, dass er zu erreichen ist, wenn andere Berliner Einrichtungen geschlossen sind.

Die alltägliche Arbeit mit der Zielgruppe macht deutlich, dass nur ein Angebot von unterschiedlichen, aufeinander abgestimmten Hilfen die Folgen der Abhängigkeit oder des riskanten Konsums mindern. Die verschiedenen Einrichtungen begleiten die Klienten in ihrer Sucht und vermitteln sie an weiterführende Projekte. Die Hilfe reicht von Unterstützung, Überlebenshilfe und Betreuung über psychosoziale Beratungen bis zur Soforthilfe, aus dem Drogengebrauch auszusteigen.

Ausgewählte Projekte des Vereins:

  • Drogennotdienst – überregionale Anlaufstelle/ Beratung, Vermittlung, Betreuung
  • Therapie Sofort – unbürokratische Vermittlung von Therapieplätzen
  • Entzug Sofort – unbürokratische Vermittlung von Entzugsplätzen
  • Krisenwohnung – Übernachtung für Abhängige nach Therapieabbrüchen
  • Frauentreff Olga – Kontaktladen für drogenabhängige Frauen und Prostituierte
  • LogIn – regionale Jugend- und Suchtberatung Charlottenburg-Wilmersdorf
  • die werkstatt – Arbeits- und Beschäftigungsprojekt
  • STOP. Büros – betreute Einzelwohnungen und Wohngruppen für Substituierte
  • drop in – Psychosoziale Betreuung für Substituierte
  • A.I.D. Berlin – Integrierte Behandlung und Betreuung von Substituierten
  • PSB-Büro Kreuzberg – Psychosoziale Betreuung von Substituierten
  • WorkIn – Arbeitsprojekt für junge Menschen
  • WerkHaus – Arbeitsprojekt für junge Menschen
  • Jugendprojekt Escape – ambulante Erziehungshilfe/ Schwerpunkt Cannabis

Finanzierung

Der Notdienst Berlin e. V. finanziert sich überwiegend aus Landesmitteln beziehungsweise über die Eingliederungshilfen. Für einzelne Projekte wie z. B. Bundesmodellprojekte erhält der Verein Mittel aus dem Bundeshaushalt, EU-Mittel sowie gegebenenfalls finanzielle Unterstützung privater Stiftungen. Zusätzlich unterstützen ehrenamtliche Helfer den Verein.

Mitgliedschaften

Der Dachverband des Vereins ist der Paritätische Landesverband Berlin. Weitere Mitgliedschaften bestehen im Deutschen Verein für öffentliche und private Fürsorge, dem Fachverband für Drogen und Rauschmittel e. V. sowie InnerCity.

Weblinks

Einzelnachweise


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