- o-Nitrophenyl-β-D-galactopyranosid
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Strukturformel Allgemeines Name o-Nitrophenyl-β-D-galactopyranosid Andere Namen - 2-Nitrophenyl-β-D-galactopyranosid
- ONPG
Summenformel C12H15NO8 CAS-Nummer 369-07-3 PubChem 96647 Eigenschaften Molare Masse 301,25 g·mol−1 Schmelzpunkt Sicherheitshinweise EU-Gefahrstoffkennzeichnung [1] keine Gefahrensymbole R- und S-Sätze R: keine R-Sätze S: keine S-Sätze Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. o-Nitrophenyl-β-D-galactopyranosid (ONPG) ist ein artifizielles Glycosid und chromogenes Substrat für β-Galactosidasen, z. B. das vom lacZ Gen von Escherichia coli codierte Enzym.
Inhaltsverzeichnis
Eigenschaften
Bestimmte β-Galactosidasen hydrolysieren ONPG zu Galactose und dem gelben Farbstoff o-Nitrophenol.
Verwendung
In der Biochemie und mikrobiologischen Diagnostik wird ONPG zur qualitativen und quantitativen Bestimmung der Aktivität von β-Galactosidasen verwendet, siehe ONPG-Test.
Ein ausgezeichnetes Substrat der β-Galactosidase ist das Disaccharid Laktose. Ähnlich wie X-Gal, das für die qualitative β-Galactosidasebestimmung verwendet wird, ist ONPG ein Laktoseanalog, das für die β-Galactosidase ein chromogenes Substrat darstellt.
In einem Reaktionsansatz entstehen durch die hydrolytischen Spaltung des farblosen ONPG Galactose und das gelbgefärbte o-Nitrophenol. Um eine Reaktion pseudoerster Ordnung zu erhalten, muss ONPG im Überschuss im Ansatz vorhanden sein. Die Intensität der Gelbfärbung ist dann nur abhängig von der Konzentration der β-Galactosidase und der Reaktionsdauer. Durch Zugabe von Natriumcarbonat (Verschiebung des pH-Werts in den basischen Bereich (pH 11)) wird die Reaktion abgestoppt, da β-Galactosidasen, wie die meisten Enzyme, bei hohen pH-Werten inaktiv sind.
Die Menge des entstandenen o-Nitrophenols wird durch Absorption in einem Photometer bei 420 nm bestimmt. Aus der Reaktionsdauer, dem Absorptionswert und einem Wert für die eingesetzte Biomasse (Proteinkonzentration, Trübung der Bakterienkultur, etc.) kann eine spezifische Aktivität der β-Galactosidase berechnet werden.
Siehe auch
Literatur
- J. H. Miller Assay of β-Galactosidase, In: J.H. Miller Experiments in Molecular Genetics, S. 352–355, Cold Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor, 1972, ISBN 0-87969-106-9.
Einzelnachweise
- ↑ a b Datenblatt O-Nitrophenyl-β-D-galactopyranosid bei Carl Roth, abgerufen am 14. Dezember 2010.
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