Odax acroptilus

Odax acroptilus
Odax acroptilus
Odax acroptilus.jpg

Odax acroptilus

Systematik
Barschverwandte (Percomorpha)
Ordnung: Barschartige (Perciformes)
Unterordnung: Lippfischartige (Labroidei)
Familie: Lippfische (Labridae)
Gattung: Odax
Art: Odax acroptilus
Wissenschaftlicher Name
Odax acroptilus
(Rich. 1846)

Odax acroptilus (engl. rainbow cale) gehört in die Lippfisch-Tribus Odacini, die in ihrer Heimat Australien und Neuseeland cales genannt werden.[1]

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Die Gattung Odax steht in gewisser Weise zwischen den Lippfischen (engl. wrasses), denen sie z. B. in Beschuppung, Körperform und Schlundbezahnung ähnelt, und den Seepapageien (engl. parrotfishes) – mit Verschmelzung der Kieferzähne. Ökologisch sind diese Fische recht unterschiedlich. Infolge variabler Färbung (und Geschlechtsdimorphismus) hat man in den vergangenen 200 Jahren viel mehr Arten beschrieben als heute anerkannt sind (nur vier), was Schwierigkeiten mit sich bringt, einzelne alte Befunde richtig zuzuordnen.

Odax acroptilus wird 25 cm lang und ist sehr bunt – die Färbung der beigegebenen Abbildung kann auch ins Gelbliche, Braune, Rosa und Blaue spielen; die beschuppten Wangen sind noch am ehesten weiß. Die vordersten Rückenflossenstrahlen sind verlängert und zum Teil nach vorne aufrichtbar, was auch im Artepitheton acroptilus zum Ausdruck kommt.[2] Flossenformel: D XV/11, A I/13, P 14, V I/4, C 14. Der Formelteil V I/4 ist charakteristisch für Odacidae (hier als Tribus Odacini der Lippfische aufgefasst), insgesamt aber bei Stachelflossern sehr selten. Die C ist fächerförmig, der Schwanzstiel ist sehr kurz. Das Rückgrat besteht aus 11 Rumpf- und 13 Schwanzwirbeln. Die Branchiostegalmembran stützen fünf Strahlen. Entlang den Seiten hat er ca. 34 Schuppenreihen; die Seitenlinie ist vollständig.

Lebensweise

Er lebt von kleinem epilithischen, -phytischen und -benthischen Getier (Schnecken, Stachelhäutern, Krebsen, Würmern, Muscheln u.a. auf Felsen, Algen (Tangen)), weshalb er sich am liebsten in Seegraswiesen (Amphibolis: besonders A. griffithii, Posidonia)[3] und an felsigen Abbruchkanten mit Braunalgen-"Wäldern" (z.B. Sargassum, Ecklonia; bis in ca. 15 m Tiefe) aufhält. Pflanzenteile frisst er kaum, Algen und Detritus in geringen Mengen.[4]

Entwicklung

Die pelagischen Eier entwickeln sich zu Verbreitungslarven, an denen die Flossen in der Reihenfolge C-D-A-P-V hervortreten und die sich dann ab 5,6 Millimetern Länge dem Küsten-Substrat annähern. Die Zähne sind bei Jungfischen noch frei, verwachsen erst mit der Zeit zu den Schneideplatten.

Vorkommen

Odax acroptilus ist von Beacon Island (Western Australia - Indik) bis Newcastle (New South WalesPazifik) und auch an der Nordküste Tasmaniens, bei subtropischen Meerestemperaturen (10-18°) zu finden. Er gilt wie alle Odax-Arten als guter Speisefisch und findet sich (frisch gefangen) auf der Speisenkarte manchen Restaurants der südlichen Küsten Australiens.

Zitate

  1. cale, kale (engl.), „Blattkohl“, scheint sich ursprünglich auf Odax pullus zu beziehen, einen olivgrünen Tang-Fresser der Nordküsten Neuseelands, der sogar grüne Knochen hat. Phycophag (d.h. Tangfresser) sind auch Odax cyanomelas und O. cyanoallix.
  2. acroptilus (griech. mit latinisierter Endung) bedeutet „vorne mit Federn“, odax (ὀδάξ) ist gar keine Ding-Bezeichnung, sondern ein Adverb: „mit den Zähnen“ – es lässt sich formal aber als Hauptwort auffassen.
  3. G. A. Hyndes, A. J. Hendrick, L. D. MacArthur und E. Stewart: Differences in the species- and size-composition of fish assemblages in three distinct seagrass habitats with differing plant and meadow structure. Marine Biology, 142, 6, S. 1195-2006, 2003 (Abstract)
  4. L. D. MacArthur und G. A. Hyndes: Varying foraging strategies of Labridae in seagrass habitats: Herbivory in temperate seagrass meadows? Journal of Experimental Marine Biology and Ecology, 340, 2, S. 247-258, 2007 (Abstract)

Literatur

  • M. F. Gomon und J. R. Paxton: A revision of the Odacidae, a temperate Australian-New Zealand labroid fish family. Indo-Pacific Fishes, 8, 1985, S. 33
  • F. J. Neira, A.G. Miskiewicz und T. Trnski: Larvae of temperate Australian fishes: laboratory guide for larval fish identification. University of Western Australia Press, 1998, S. 330-331

Weblinks


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