Online-Partnervermittlung

Online-Partnervermittlung

Eine Online-Partnervermittlung ist eine Plattform, auf der Singles einen Partner für eine feste Beziehung suchen. Die Abgrenzung zu Dating- und Singlebörsen besteht insbesondere darin, dass die Mitglieder keine schnellen Kontakte, sondern einen Lebenspartner mit langfristigen Bindungsabsichten suchen.

Inhaltsverzeichnis

Verfahren

Die Vermittlung beginnt meist mit einem wissenschaftlichen Persönlichkeitstest, in dem es um Bereiche geht, die in einer langfristigen Beziehung sehr wichtig sind. Über das so genannte wissenschaftliche Matching (engl. to match – zusammenpassen) bekommt der Teilnehmer die Mitglieder vorgestellt, mit denen er eine hohe Übereinstimmung hat. Die Suche verläuft geschützt und anonym: Jedes Mitglied erhält eine anonyme Chiffre. Außerdem sind die Bilder der Mitglieder nicht sofort sichtbar, sondern können jedem Kontakt individuell freigegeben werden. Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Services von Online-Partnervermittlungen ist eine Seriositäts- bzw. Profilprüfung, die die Mitglieder vor unseriösen Kontakten schützt. Oftmals ist der Preis für eine Mitgliedschaft bei einer Online-Partnervermittlung deutlich höher als bei einer Dating- oder Singlebörse. [1] [2]

Während sich die Singlebörsen an ein eher jüngeres Publikum wenden, richten sich die Online-Partnervermittlungen meist an Menschen ab 30 Jahre, die auf der Suche nach einer langfristigen Partnerschaft sind.

Online-Partnervermittlungen auf dem deutschen Markt sind u.a.: FriendScout24, ElitePartner, Parship [3], Be2, partner.de und eDarling. [4]

Bestandteile des Verfahrens

Persönlichkeitstest

Bei vielen Online-Partnervermittlungen sind nach eigenen Werbeaussagen wissenschaftliche Persönlichkeitstests fester Bestandteil des Service. Sie helfen, die Persönlichkeit, Interessen und Einstellungen der Mitglieder zu analysieren und in einem nächsten Schritt die Partner im Mitgliederpool zu finden, die überdurchschnittlich gut zu der Person passen. In den Tests, die die Teilnehmer am Anfang ihrer Mitgliedschaft durchlaufen, geht es sowohl um Persönlichkeitsmerkmale, die für eine glückliche Partnerschaft relevant sind (z.B. Nähe und Distanz) als auch um soziale Kompetenzen, Interessen und Handlungsmotive. Basierend auf den Antworten im Test wird anschließend ein individuelles Profil erstellt. Ein Problem bei solchen Befragungen ist die sogenannte „Soziale Erwünschtheit“: Diese liegt vor, wenn Befragte Antworten geben, von denen sie glauben, sie träfen eher auf Zustimmung als die korrekte Antwort.

Matching

In einem nächsten Schritt folgt das wissenschaftliche Matching (engl. to match – zusammenpassen): Anhand eines Algorithmus werden die Antworten aller Mitglieder mit denen des Teilnehmers verglichen. Mit diesem Verfahren wird laut den Online-Anbietern die höchste Übereinstimmung ermittelt.

Ratgeber-Seiten

Für die Neu-Suchenden in der Branche gibt es viele hilfreiche Ratgeberseiten, die wichtige Informationen über das Angebot im Internet sowie Pro und Contras zur Verfügung stellen. So werden nach verschiedenen Kriterien die wichtigsten Online-Partnervermittlungsagenturen in Bezug auf Preis, Benutzerfreundlichkeit etc. verglichen. Oft kann man auch User-Bewertungen lesen. [5]

Kritik

Von Nutzern werden folgende Vorwürfe gegen die Online-Partnervermittlungen erhoben:

  • Lockangebote: Prinzipiell ist es möglich, sich bei allen Portalen gratis anzumelden. Mit einem solchen Benutzerkonto besteht aber keine oder nur eine sehr eingeschränkte Möglichkeit der Kontaktaufnahme - diese Einschränkungen variieren zwischen den Portalen. Mit vielen Partnervorschlägen wird der/die Suchende zum Abschluss eines kostenpflichtigen Abonnements gedrängt.
  • Weniger aktive Profile als beworben: Bei vielen Partnerbörsen werden auch inaktive Profile oder Profile von Mitgliedern angezeigt, die kein kostenpflichtiges Abo abgeschlossen haben und damit Kontaktanfragen nicht beantworten können. Hingegen wird aber mit der großen Anzahl von registrierten Partnersuchenden geworben.
  • Köderkontakte: Neumitglieder werden durch fingierte Kontaktanfragen sogenannter Ringer in ein Abo gelockt oder zur Verlängerung des auslaufenden Abonnements bewogen, nach Abschluss bricht der Kontakt ab.
  • Zensurvorwurf: Freitexte in der Selbstdarstellung werden üblicherweise erst nach Sichtung durch Mitarbeiter des Betreiberportals freigegeben; Mails zwischen Mitgliedern innerhalb des Portals werden mit einer zeitlichen Verzögerung von mehreren Stunden zugestellt. Hierbei soll verhindert werden, dass Mitglieder mit eingeschränkter Kontakt-Funktionalität dem Gegenüber Telefonnummer oder E-Mail-Adresse mitteilen können.
  • Nutzlose Partnervorschläge: Besonders Neumitglieder werden mit Partnervorschlägen überhäuft, die das System für sie ausgesucht hat. Oftmals handelt es sich um inaktive Profile oder Nichtabonnenten ohne Kontaktmöglichkeit, soll aber dem/der Umworbenen den Eindruck vermitteln, dass er/sie interessant und begehrt ist und das System für ihn/sie arbeitet.
  • Textbausteine statt wissenschaftlicher Gutachten: Nach Anmeldung erhalten die Partnersuchenden ein sogenanntes wissenschaftliches Gutachten, das sich wie die Aneinanderreihung wohlmeinend und optimistisch formulierter Textbausteine liest und Erfolg bei der Partnersuche in diesem Portal verheißt.

Einzelnachweise

  1. [1]
  2. [2]
  3. http://www.welt.de/die-welt/regionales/hamburg/article8367771/iLove.html
  4. http://www.deutsche-startups.de/2010/03/31/ex-parship-chef-arndt-roller-baut-casual-dating-dienst-auf/
  5. http://www.getestet.de/kontaktanzeigen-partnersuche/

Weblinks


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