Orgeln des Freiburger Münsters

Orgeln des Freiburger Münsters
Orgeln des Freiburger Münsters
Allgemeines
Ort Freiburger Münster
Orgelerbauer Rieger
Metzler Orgelbau
Marcussen
Rieger
Baujahr 1964–1966
2008 (Michaelsorgel)

Die vierteilige Orgelanlage des Freiburger Münsters, bestehend aus der Marienorgel im nördlichen Querschiff, der Langschifforgel (Schwalbennestorgel), der Michaelsorgel auf der Empore unter dem Turm (Michaelskapelle) und der Chororgel ist mit 144 Registern auf vier Manualen und Pedal eine der größten Orgeln Deutschlands und der Welt. Die Orgeln stammen von verschiedenen Orgelbauern (Rieger, Marcussen, Späth und Fischer+Krämer) aus den Jahren 1964–1966, teilweise erneuert und umgebaut 1990 und 2001. Ende 2008 wurde die Michaelsorgel durch einen Neubau der Orgelbaufirma Metzler aus Dietikon bei Zürich ersetzt.

Inhaltsverzeichnis

Marienorgel

Die Marienorgel befindet sich im nördlichen Seitenschiff (Querschiff). Sie wurde 1965 von der Orgelbaufirma Rieger (Schwarzach (Vorarlberg)) erbaut[1]. Die Orgel verfügt über mechanische Schleifladen. Die mechanische Spielanlage befindet sich mitten im Orgelwerk.

2000/2001 wurde die Orgel durch die Orgelbaufirma Caspar Glatter-Götz (Owingen) generalüberholt und durch den Intonateur Beat Grenacher (Luzern) nachintoniert[2].

Auf dem Dach der Marienorgel wurde ein Glockenspiel installiert. Außerdem wurde auf der Michaelsempore, liegend unter der Michaelsorgel, ein Untersatz 32′ als Bestandteil der Marienorgel aufgestellt, von der sie aus anspielbar waren. 2008 wurden die Pfeifen des Untersatz 32′ zum Grand Bourdon 32′ umgearbeitet, auf neue Windladen gestellt und neu intoniert. Der heutige Grand Bourdon ist nun (nur noch) Bestandteil der Michaelsorgel und nicht mehr von der Marienorgel aus spielbar.

I Positiv C–g3
1. Prinzipal 8′
2. Metallgedackt 8′
3. Prinzipal 4′
4. Rohrflöte 4′
5. Gemshorn 2′
6. Gemsquinte 11/3
7. Sesquialter II 22/3
8. Scharff IV-VI 1′
9. Dulzian 16′
10. Schalmay 8′
Tremolo
II Hauptwerk C–g3
11. Prinzipal 16′
12. Oktave 8′
13. Rohrflöte 8′
14. Spitzflöte 4′
15. Oktave 4′
16. Spitzquinte 22/3
17. Oktave 2′
18. Mixtur V 2′
19. Cymbel III 1/2
20. Kornett V 8′
21. Trompete 16′
22. Trompete 8′
23. Klarine 4′
III Schwellwerk C–g3
24. Gedacktpommer 16′
25. Bleiprinzipal 8′
26. Spillpfeife 8′
27. Gamba 8′
28. Unda maris 8′
29. Oktave 4′
30. Querflöte 4′
31. Viola 4′
32. Nasat 22/3
33. Flautino 2′
34. Terz 13/3
35. Mixtur IV 11/3
36. Fagott 16′
37. Trompete 8′
38. Franz.Oboe 8′
39. Klarine 4′
Glockenspiel c1-d3
Tremolo
IV Brustwerk C–g3
40. Holzgedackt 8′
41. Blockflöte 4′
42. Prinzipal 2′
43. Gedacktflöte 2′
44. Terzian II 13/5
45. Oktave 1′
46. Glockenzymbel II 1/2
47. Vox humana 8′
48. Cembalo-Regal 4′
Tremolo
Pedalwerk C–f1
49. Prinzipalbaß 16′
50. Subbaß 16′
51. Oktavbaß 8′
52. Gedacktbaß 8′
53. Quinte 51/3
54. Oktave 4′
55. Koppelflöte 4′
56. Nachthorn 2′
57. Mixtur VI 22/3
58. Kontrafagott 32′
59. Trompete 16′
60. Posaune 8′
61. Zink 4′
Tremolo Kleinpedal
  • Koppeln der mechanischen Spielanlage: I/II, III/II, II/P, I/P
  • Spielhilfen: 6 mechanische Setzerkombinationen

Michaelsorgel

Die Michaelsorgel befindet sich im Westwerk auf der Westempore (Turmkapelle). Ihre wesentliche Aufgabe ist es, den hinteren Bereich des Münsters zu beschallen. Das Instrument wurde 2008 von der Orgelbaufirma Metzler (Dietikon, Schweiz) neu erbaut. Es ersetzt eine Orgel (28 Register) aus dem Jahre 1965, erbaut von der Orgelbaufirma Späth (Ennetach und Freiburg), das den technischen und klanglichen Anforderungen nicht mehr genügte. Die Trakturen der Michaelsorgel sind mechanisch, die Registertrakturen und Koppeln elektrisch. Das Instrument hat mechanische Schleifladen, mechanische Traktur und elektrische Registertraktur. Seit 2008 sind die Pfeifen des vormaligen Untersatzes 32′ (2001 als Bestandteil der Marienorgel liegend unter der Michaelsorgel untergebracht) Bestandteil der Michaelsorgel, wo sie als Grand Bourdon 32′ umgearbeitet auf neuen Windladen aufgestellt sind.

I Hauptwerk C–g3
1. Montre 16′
2. Principal (II ab c1) 8′
3. Violoncello 8′
4. Flûte harmonique 8′
5. Bourdon 8′
6. Octave (II ab c0) 4′
7. Spitzflöte 4′
8. Superoctave 2′
9. Cornet III 22/3
10. Plein jeu V 2′
11. Trompete 16′
12. Trompete 8′
II Recit (schwellbar) C–g3
13. Quintatön 16′
14. Gambe 8′
15. Doppelflöte 8′
16. Rohrflöte 8′
17. Flûte octaviante 4′
18. Viola 4′
19. Octavin 2′
20. Basson 16′
21. Trompette harm. 8′
22. Basson-hautbois 8′
23. Clairon harm. 4′
Tremulant
II Solo C–g3
schwellbar:
24. Bourdon 16′
25. Diapason 8′
26. Viola d'orchestra (aus Nr. 27) 8′
27. Coro Viole I-IV 8′
28. Flûte 4′
29. Voix humaine 8′
Tremulant
nicht schwellbar:
30. Tuba magna 8′
31. Campane (C-h0)
Pedalwerk C–f1
32. Grand Bourdon 32′
33. Flûte 16′
34. Subbaß (Nr. 24) 16′
35. Grosse Quinte 102/3
36. Diapason (Nr. 25) 8′
37. Cello (Nr. 26) 8′
38. Flûte (Nr. 28) 4′
39 . Bombarde 16′
40. Trompette 8′
41. Clairon 4′
  • Koppeln:
    • Normalkoppeln: II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P,
    • Suboktavkoppeln: II/I, III/I (elektrisch)

Langhausorgel

Die Langhausorgel hängt als Schwalbennest-Orgel an der nördlichen Langschiffwand. Sie wurde 1965 von der Orgelbaufirma Marcussen & Søn (Apenrade/Dänemark) erbaut.

I Rückpositiv C–g3
1. Gedackt 8′
2. Prinzipal 4′
3. Rohrflöte 4′
4. Gemshorn 2′
5. Sifflöte 11/3
6. Sesquialter II 22/3
7. Scharff IV-VI 2/3
8. Dulzian 8′
Tremolo
II Hauptwerk C–g3
9. Prinzipal 8′
10. Rohrflöte 8′
11. Oktave 4′
12. Blockflöte 4′
13. Oktave 2′
14. Mixtur V-VII 11/3
15. Trompete 8′
Pedal C–f1
16. Prinzipal 16′
17. Oktav 8′
18. Oktav 4′
19. Hintersatz V 22/3
20. Fagott 16′
21. Schalmay 4′
Rohraffe
  • Koppeln der mechanischen Spielanlage:
    • Normalkoppeln: I/II, II/P, I/P,
    • Superoktavkoppeln: I/P

Chororgel

Die Chororgel steht auf der südlichen Chorempore und wurde 1990 von der Orgelbaufirma Fischer und Krämer (Endingen) unter Verwendung des Pfeifenmaterials und der Windladen der Rieger-Orgel von 1966 erbaut[3]. Die Chororgel hat keine eigene Spielanlage. Sie ist nur vom Hauptspieltisch spielbar.

I Hauptwerk C–g3
1. Gedecktpommer 16′
2. Principal 8′
3. Hohlflöte 8′
4. Octave 4′
5. Spitzgedeckt 4′
6. Waldflöte 2′
7. Sesquialter II 22/3
8. Mixtur IV 11/3
9. Trompete 8′
II Positiv (schwellbar) C–g3
10. Bleigedeckt 8′
11. Salicional 8′
12. Principal 4′
13. Koppelflöte 4′
14. Octavin 2′
15. Terz 13/5
16. Quinte 11/3
17. Zimbel III 1′
18. Musette 8′
Tremolo
Pedalwerk C–f1
19. Subbaß 16′
20. Octavbaß 8′
21. Gedecktbaß 8′
22. Choralbaß 4′
23. Hintersatz III 22/3
24. Bombarde 16′
25. Trompete 8′
  • Koppeln der mechanischen Spielanlage (bis 1990): II/I, I/P, II/P

Spielanlage (Generalspieltisch)

Alle Orgeln sind sowohl einzeln spielbar, als auch zusammen von einem elektrischen Hauptspieltisch aus.

Die Manualverteilung gestaltet sich wie folgt:

Marienorgel Michaelsorgel Langschifforgel Chororgel
I. Manual Hauptwerk Hauptwerk
II. Manual Positiv Hauptwerk Hauptwerk Positiv
III. Manual Schwellwerk Recit Rückpositiv
IV. Manual Brustwerk Solo
  • Koppeln:
    • Manualkoppeln: II/I, III/I, IV/I, IV/II, IV/III, III/II,
    • Pedalkoppeln: I/P, II/P, III/P, IV/P
    • Suboktavkoppeln der Michaelsorgel: II/I, III/I
  • Spielhilfen:
    • Crescendowalze mit 4 programmierbaren Crescendi;
    • Tutti der einzelnen Orgeln, Generaltutti
    • Schweller: Generalschweller, Marienorgel, Chororgel, Michaelsorgel
    • Setzeranlage mit 99 × 64 Kombinationen

Literatur

  • Die neue Michaelsorgel im Freiburger Münster, Festschrift zur Orgelweihe, 2008
  • Musik am Freiburger Münster, herausgegeben von Christoph Schmider, Rombach Freiburg, 2002
  • Das Orgelwerk des Freiburger Münsters, Carl Winter / Ludwig Doerr, 2. aktualisierte Auflage Freiburg 1990, herausgegeben vom Erzbischöflichen Ordinariat Freiburg i. Br.
  • Orgelführer Deutschland, Karl-Heinz Göttert / Eckhard Isenberg, 3. revidierte und aktualisierte Auflage, Bärenreiter 2001 (Seiten 192-195)

Einzelnachweise

  1. Disposition der Marienorgel auf der Website der Fa. Rieger.
  2. Zur Generalüberholung vgl. die Website der Fa. Glatter-Götz.
  3. Zur Disposition der Chororgel aus dem Jahr 1966 auf der Website der Erbauerfirma.

Weblinks

 Commons: Freiburger Münster – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
47.9955555555567.8522222222222

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Freiburger Münster — inmitten der Altstadt Das Freiburger Münster (oder Münster Unserer Lieben Frau) ist die im romanischen und größtenteils im gotischen Stil erbaute römisch katholische Stadtkirche von Freiburg im Breisgau. Sie wurde von ca. 1200 bis offiziell 1513… …   Deutsch Wikipedia

  • Ludwig Doerr — am 85. Geburtstag Ludwig Doerr (* 1925 in Speyer) ist ein deutscher Organist. Biografie Sein Studium an den Musikhochschulen in Köln und Stuttgart – unter anderem bei Anton Nowakowski und Karl Marx – beendete er mit de …   Deutsch Wikipedia

  • Metzler Orgelbau — AG Rechtsform Aktiengesellschaft [1] Gründung 1890 Sitz Dietikon, Schweiz Leitung Andreas Metzler ( …   Deutsch Wikipedia

  • Baseler Münster — Westfassade des Basler Münsters Das Basler Münster ist eine der Hauptsehenswürdigkeiten und ein Wahrzeichen der Schweizer Stadt Basel. Das Münster prägt mit seinem roten Sandstein und den bunten Ziegeln, seinen beiden schlanken Kirchtürmen und… …   Deutsch Wikipedia

  • Ulmer Münster — Das Ulmer Münster Innenansicht …   Deutsch Wikipedia

  • Konstanzer Münster — Das Konstanzer Münster oder Münster Unserer Lieben Frau ist eine ehemalige Bischofskirche in Konstanz am Bodensee. Patrone der Basilica minor sind die Jungfrau Maria und die Patrone des ehemaligen Bistums Konstanz, Pelagius und Konrad von… …   Deutsch Wikipedia

  • Basler Münster — Westfassade des Basler Münsters Das Basler Münster ist eine der Hauptsehenswürdigkeiten und ein Wahrzeichen der Schweizer Stadt Basel. Das Münster prägt mit seinem roten Sandstein und den bunten Ziegeln, seinen beiden schlanken Kirchtürmen und… …   Deutsch Wikipedia

  • Mariä Himmelfahrt (Schönau) — Mariä Himmelfahrt von Südosten Mariä Himmelfahrt in Schönau im Schwarzwald ist eine römisch katholische Pfarrkirche. Die erste Kirche geht auf das 12. Jahrhundert zurück. Nach dem Langhausneubau im 18. Jahrhundert geht der heutige neugotische… …   Deutsch Wikipedia

  • St. Lamberti (Münster) — St. Lamberti in Münster vom Prinzipalmarkt aus gesehen St. Lamberti im westfälischen Münster war die Markt und Bürgerkirche, eine durch Kaufleute der Stadt finanzierte Gegengründung zum übermächtigen St. Paulus Dom. Das Bauwerk wurde aus dem in… …   Deutsch Wikipedia

  • Wetzlarer Dom — Der Wetzlarer Dom Luftaufnahm …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”