Ostpreußische Landgesellschaft

Ostpreußische Landgesellschaft

Die Ostpreußische Landgesellschaft wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts gegründet, um der Landflucht zu begegnen.

Mit staatlicher Förderung schuf sie zwischen 1906 und 1914 auf ehemaligem Gutsland 1.600 neue Siedlerstellen, um auch den zweiten Söhnen der Bauern einen eigenen Hof zu ermöglichen.[1]

Seit 1840 hatte Ostpreußen 739.000 Menschen an die Industrie abgegeben. Nur der kleinste Teil von ihnen war in den Industriebetrieben des Ostens, in den Schichau-Werken oder in den Zellulosewerken von Königsberg, Tilsit und Ragnit, an einen Arbeitsplatz gekommen. Die meisten Abwanderer waren nachgeborene Bauernsöhne. Nach der Gründung des preußisch-deutschen Kaiserreichs 1871 verschärfte sich die Landflucht in Ostpreußen; denn durch die Industrialisierung boten sich der armen Landbevölkerung verlockende Perspektiven im Westen des Reiches.[2]

Langjähriger Direktor der Landgesellschaft war Wilhelm Freiherr von Gayl.

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. R. Albinus: Königsberg Lexikon. Würzburg 2002
  2. Die Strukturschwäche und die Landflucht waren neben den ungeschützten Grenzen die zentralen Probleme Ostpreußens, die bis 1933 ungelöst blieben.

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