Ostseestaal

Ostseestaal

Die Ostseestaal GmbH ist ein metallverarbeitendes Unternehmen mit Sitz in der deutschen Hansestadt Stralsund. Das Unternehmen gehört zur niederländischen Unternehmensgruppe Central Industry Group mit Sitz in Groningen.

Die Ostseestaal GmbH stellt Bausätze aus zugeschnittenem und dreidimensional verformtem Blech aus Stahl, Edelstahl, Aluminium sowie Speziallegierungen für den Schiffbau und die metallverarbeitende Industrie her. Es zählt zu den größten maritimen Zulieferbetrieben in Mecklenburg-Vorpommern[1]. Gestartet als Zulieferer der maritimen Industrie, nehmen die Arbeiten für den „klassischen Schiffbau“ im Jahr 2010 nur noch rund 25 Prozent ein; neue Geschäftsfelder sind Architektur, alternative Energien und Mega-Yachten[2].

Am 4. März 2000 nahm die Ostseestaal GmbH mit zwei Plasmabrennschneide-Anlagen und sieben Großpressen die Produktion auf; das niederländische Unternehmen Centralstaal hatte 50 Millionen Euro in den Aufbau der Ostseestaal GmbH investiert.[3]. Im Gründungsjahr 2000 betrug der Umsatz des Unternehmens 3,1 Millionen Euro. 2005 wurde eine ehemalige Werkhalle der benachbarten Volkswerft Stralsund gekauft. Zusätzlich baute die Stralsunder Firma AIU eine Industriehalle in den Abmessungen 99 x 155 Meter mit 17 Krananlagen für unterschiedliche Laststufen[4].

Zusammen mit der Fachhochschule Stralsund und der Universität Rostock entwickelt das Unternehmen in einem Projekt mit einem Umfang von 5,6 Millionen Euro ein Verfahren zur mehrdimensionalen Verformung von Stahlelementen unter höheren Temperaturen[5]. Damit sollen ab 2013 in einem weltweit neuartigen Verfahren der Umformung im halbwarmen bis warmen Temperaturbereich Rotorblätter aus Stahl für Windkraftanlagen hergestellt werden, die nach Ansicht des Unternehmens die bisher eingesetzten Rotorblätter aus Kunststoff ablösen könnten[6][7].

Zur Produktion von Formteilen für die Flugzeugindustrie wurde die eigenständige Firma Modul- und Formbau (MFB) Stralsund gegründet. Das Unternehmen nutzt eine Produktionshalle der ehemaligen Luftfahrzeug-Gesellschaft (LFG) Werft Stralsund.

Referenzen

Die Bleche der Fassade des Ozeaneums in Stralsund wurden bei der Ostseestaal GmbH geformt

Im Unternehmen wurden u. a. die Stahlbleche für die Außenfassade des Ozeaneum Stralsund[8], für das Forschungsschiff Maria S. Merian[9] und Elemente für den Sidra Tree des Qatar National Convention Centre[10][11] geformt. Für 60 Prozent der Mega-Yachten wurden im Unternehmen Bauteile verformt und zugeliefert[12].

Weblinks

Einzelnachweise

  1. www.regierung-mv.de, abgerufen am 20. Juni 2010
  2. www.ostsee-zeitung.de „Metallfirma erschließt mit Stahlflügeln neue Märkte“, 17. Juni 2010, abgerufen am 20. Juni 2010
  3. www.welt.de DIE WELT: „Ostseestaal GmbH: Auftragsbücher nach Millionen-Investment bereits gut gefüllt“, 4. März 2000, abgerufen am 19. Juni 2010
  4. www.aiu.de
  5. www.fh-stralsund.de „Stralsunder Professorin bringt Stahl in Form“, 9. Juni 2010, abgerufen am 19. Juni 2010
  6. www.ndr.de „Neuartige Stahlflügel aus Stralsund für Windanlagen“, 16. Juni 2010, abgerufen am 19. Juni 2010
  7. www.energie-experten.de „Herstellungsverfahren für Windkraftflügel aus Grobblech wird erprobt“, 17. Juni 2010, abgerufen am 20. Juni 2010
  8. www.dvs-ev.de „Der Schweißbote“, Seite 2, (PDF)
  9. www2008.io-warnemuende.de Leibniz-Institut für Ostseeforschung, 19. Dezember 2003, abgerufen am 20. Juni 2010
  10. www.modulformbau.de, abgerufen am 20. Juni 2010
  11. www.ghorfa.de (PDF)
  12. www.ostsee-zeitung.de „Metallfirma erschließt mit Stahlflügeln neue Märkte“, 17. Juni 2010, abgerufen am 20. Juni 2010

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