- Stanford R. Ovshinsky
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Stanford R. Ovshinsky (* 24. November 1922 in Akron, Ohio) ist ein US-amerikanischer Erfinder mit über 200 US-Patenten (2000) unter anderem aus den Bereichen Solarzellen, Batterien und Speichermedien.
Ovshinsky ist der Sohn jüdischer Immigranten aus Osteuropa. Sein Vater war Altmetallsammler in Akron und in der Arbeiterbewegung aktiv. Aus dieser Zeit hat auch Ovshinsky eine linksliberale soziale Einstellung behalten. Er war weitgehend Autodidakt und arbeitete noch vor seinem High-School-Abschluss (1941) als Maschinist und Werkzeugmacher für die Gummiindustrie, die in der Gegend von Akron stark vertreten war. Kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges gründete er seine erste Firma, die einen neuartigen Antrieb für Drehbänke herstellte. Er verkaufte seine Firma an die New Britain Machine Company in Connecticut, die seine Erfindung unter anderem für die Produktion von Artilleriegranaten im Koreakrieg nutzte.
Anfang der 1950er Jahre befasste er sich auch mit Kybernetik und Neurophysiologie mit dem Ziel der Entwicklung intelligenter Maschinen. 1951 wurde er Forschungsdirektor einer Autofirma (Hupp Motorcar Company) in Detroit, für die er eine elektrisches Getriebe konstruierte. Mit seinem Bruder Herb gründete er eine eigene Firma General Automation, mit der er unter anderem ein mechanisches Modell einer Nervenzelle (Ovitron) entwickelte unter Verwendung von Dünnschicht-Technologien mit Chalkogeniden, mit denen er sich auch künftig in seinen Erfindungen beschäftigte. 1960 gründete er mit seiner Frau Iris (einer promovierten Biochemikerin) das Energy Conversion Laboratory (ECL). Hier entwickelte er Phase-Change-Technologie mit Chalkogeniden (erste Patente 1961), die später vor allem für optische Datenspeicherung Verwendung fand (CD-RW) und dann in Phase-change random access memory. Bekannt wurden seine Methoden damals auch unter dem Namen Ovonics (für Ovshinsky Electronics). Er war damals in der Verwendung von dünnen Schichten, amorphen Halbleitern und nanostrukturierten Materialien seiner Zeit voraus. Damals knüpfte er auch Kontakte zu Physikern wie John Bardeen, der ihm den Physiker Hellmut Fritzsche von der Universität Chicago schickte, mit dem er danach viel zusammenarbeitete. 1964 wurde die Firma in Energy Conversion Devices (ECD) umbenannt und zog nach Troy (Michigan). Hier wurden unter anderem Grundlagen für die viel in Laptops verwendeten NiMH-Akkus (1994), Speichermedien wie CD-RW (einen Prototyp stellte ECD 1970 her) und Dünnfilm-Solarzellen (für die er 1983 eine Methode zur Fließbandfertigung erfand, Continuous amorphous solar cell production system) aus amorphem Silizium gelegt. Er arbeitete dort auch an Flüssigkristallbildschirmen (LCDs), Brennstoffzellen und Technologien für Hybridautos.
Nach dem Tod seiner Frau Iris 2006 verließ er ECD und gründete Ovshinsky Innovation LLC.
Ovshinsky ist mehrfacher Ehrendoktor (unter anderem Illinois Institute of Technology, University of Michigan, New York Institute of Technology, Wayne State University) und erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem die Rudolf-Diesel-Medaille 1968. Er war dreimal verheiratet, seit 2007 in dritter Ehe mit der Physikerin Rosa Young, die bei ECD arbeitete.
Literatur
- Hellmut Fritzsche,Brian Schwartz. Stanford R. Ovshinsky: The Science and Technology of an American Genius. Singapore: World Scientific Publishing Co., 2008.
Weblinks
- Inventor of the Week - Stanford Ovshinsky, Amorphous Semiconductor Materials, MIT, März 2000
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