Pakistaner in Deutschland

Die Pakistaner sind eine der ältesten Immigrantengruppen aus Übersee in Deutschland.

Erste Ahmadiyya-Gemeinden aus dem ehemaligen Britisch-Indien gründeten sich in Deutschland bereits Anfang der 1920er Jahre. Bis 1947 wurden sie daher zu den Indern in Deutschland gezählt.

Insgesamt leben 29.654 pakistanische Staatsbürger in Deutschland und stellen damit 0,03 % der deutschen Bevölkerung. Pakistaner in Deutschland bilden somit die viertgrößte pakistanische Gemeinde in Europa, nur hinter den Millionen Pakistanern in Großbritannien, und den jeweils rund 50.000 Pakistanern in Italien und Frankreich.^[1]Fast ein Drittel aller Pakistaner in Deutschland leben in Hessen, hier speziell in Frankfurt.^[2] Einschleißlich der eingebürgerten Pakistaner sind es 52.668 Menschen pakistanischer Herkunft in Deutschland.^[3]

Die Pakistaner Deutschlands sprechen als Muttersprache eine der zahlreichen Sprachen Pakistans, daneben beherrschen sie als Fremdsprache zumeist Hindustani (vernakular den Urdu-Dialekt), Englisch und auch Deutsch. Die Hauptreligion der Deutsch-Pakistaner ist der Ahmadiyya-Islam, nur wenige pakistanische Muslime sind sunnitische Muslime, Schiiten oder Ismailiten. Nur kleine Minderheiten unter den Deutsch-Pakistanern sind auch Sikhs, Parsen und Hindus.

Geschichte

Etwa jeder fünfte Pakistaner in Deutschland (21%) lebt dort seit über 15 Jahren. Etwas mehr als 25% oder fast jeder vierte in Deutschland lebende Pakistaner kam vor weniger als vier Jahren nach Deutschland. Viele junge Pakistaner sind erst vor kurzem nach Deutschland gekommen. Da die meisten Pakistaner im Laufe der Jahre als politische Flüchtlinge oder Wirtschaftsflüchtlinge nach Deutschland kamen, sind eine beträchtliche Anzahl von ihnen einzelne Männer, die ihren Lebensunterhalt in den verschiedenen Sektoren der deutschen Wirtschaft verdienen.^[2]

Die Mehrheit der Pakistanis in Deutschland sind Ahmadi-Muslime, die aufgrund ihrer abweichenden Überzeugungen in Pakistan verfolgt werden. Die überwiegende Mehrheit lebt im Rhein-Main-Gebiet um Frankfurt, aber es gibt auch eine beträchtliche Anzahl von Pakistanis in anderen großen Städten wie Berlin, Hamburg usw.^[2]

Demographie

Laut Statistisches Bundesamt Deutschland waren in dem Jahr 2006 1.116 Pakistanis eingebürgert als deutsche Staatsbürger. Fast ein Drittel aller Pakistaner in Deutschland leben im Staat Hessen. Es gibt etwa 1.900 lebende Pakistaner im nördlichen Stadtstaat Hamburg, etwa 1.500 in Frankfurt am Main und fast 1.400 in der Bundeshauptstadt Berlin und seinen Vororte.^[4]

Sprachen

Die meisten Pakistaner in Deutschland sprechen bei der Ankunft englisch als internationale Sprache. Viele sprechen aber besser Urdu, das Amtssprache in Pakistan ist; diejenigen, die in Deutschland geboren wurden, sprechen in der Regel Deutsch.

Viele beherrschen auch eine zweite oder dritte Fremdsprache und behalten ihre Muttersprache.

Religionen

Während die Pakistaner Pakistans überwiegend eine sunnitisch-muslimische Gesellschaft bilden, sind eine große Anzahl von Pakistanern in Deutschland mit einem überproportional hohen Anteil Mitglieder der Ahmadiyya Muslim Jamaat. Die meisten der Pakistaner in Deutschland sind Mitglieder der Ahmadiyya Muslim Jamaat, einige auch Anhänger der Ahmadiyya Anjuman Ischat-i-Islam Lahore oder sunnitische Muslime. Viele, die aus Pakistan nach Deutschland kamen sind aus Flucht religiöser Verfolgung in Pakistan gekommen, nachdem sie per Verfassungsänderung im Jahre 1974 zu Nicht-Muslimen erklärt wurden.^[5]

Beide, sowiehl die DawateIslami - eine pakistanische religiöse Bewegung zur Ausbreitung der sunnitischen Barelvi Muslime - als auch die Tableeghi Jamaat - eine pakistanisch-indische Ausbreitungsbewegung der sunnitischen Deobandi-Muslime, führen regelmäßig ihre Aktivitäten vor allem in Frankfurt, welches einen hohen Bevölkerungsanteil an Pakistanern hat.

Da Pakistaner nur einen sehr kleinen Anteil an der Gesamtbevölkerung in Deutschland ausmachen, werden die religiösen Interessen der pakistanischen Sunniten weitgehend durch die Türken in Deutschland vertreten, ebenfalls vorwiegend Sunniten. Dagegen werden die religiösen Interessen der pakistanischen Schiiten-Minderheit in Deutschland weitgehend durch Iraner in Deutschland vertreten, dieihrerseits überwiegend Schiiten sind.

Bildung

Street named in Allama Iqbal' s honour in Heidelberg, Germany.

Ähnlich wie die Inder in Deutschland sowie die Afghanen in Deutschland und im Gegensatz zu den meisten deutschen Muslimen sind die meisten der Pakistanischen, die nach Deutschland kommen oft hoch qualifizierte Fachkräfte einschließlich Professoren, Doktoren, Ingenieure, Forscher, Informatiker und Lehrer. Viele Pakistaner führen ein eigenes Unternehmen - hauptsächlich in der Textilindustrie, bei den Restaurants und im Vertrieb.

Pakistaner wurden auch schon in Deutschland wegen seiner niedrigen Studiengebühren angelockt. Dies ist ein wichtiger Anreiz, da Pakistaner in der Regel, eine Gesellschaft höheren Einkommens gefunden haben, und es zu teuer war, an Orten wie den USA, Großbritannien, Kanada und Australien zu studieren. Die Regierung von Pakistan hat durch das Higher Ecucation Commission hatte hunderte von pakistanischen Wissenschaftlern und Forschern für die Ausbildung an deutsche Universitäten gesendet.^[6]

Die meisten großen deutschen Universitäten haben auch pakistanische Studentengesellschaftsvertreter.^[7][8][9] Die Kultur der Pakistaner zu Bildungsreisen nach Deutschland wurde auch für Pionierarbeit von Allama Iqbal gestützt, welcher viel Zeit in Deutschland für seine Studien verbracht hatte.

Bekannte Deutsch-Pakistaner

• Mojib Latif
• Muniruddin Ahmed
• Ali A$- Rapper
• Yasmeen Ghauri - Model (geboren in Kanada) von gemischter pakistanischer und deutscher Abstammung
• Vaneeza Ahmad - Pakistanische Modell, in Deutschland aufgewachsen
• Jamal Malik
• Atif Bashir
• Abdul Hamid Bhatti

Weblinks

• Pakistaner Gemeinschaft in Deutschland

Einzelnachweise

1. ↑ Censos
2. ↑ ^{a b c} Almost a Third of All Pakistanis in Germany Live in Hesse - Deutsche Welle
3. ↑ Yearbook 2004-2005, Ministry of Labour, Manpower & Overseas Pakistanis
4. ↑ Ausländische Bevölkerung - Naturlisations - Statistik Bundesamt Deutschland
5. ↑ CONSTITUTION (SECOND AMENDMENT) ACT, 1974
6. ↑ Daad-Magazin
7. ↑ http://www.psa.rwth-aachen.de/
8. ↑ http://www.psa-ude.com/
9. ↑ http://www.tu-harburg.de/psa/constitution.htm