Palais Sturany

Palais Sturany
Palais Sturany

Das Palais Sturany ist ein Ringstraßenpalais im 1. Wiener Gemeindebezirk Innere Stadt am Schottenring 21. Es wurde nach den Plänen der Architekten Ferdinand Fellner und Hermann Helmer ab 1874 als Wohnhaus für den Hofbaumeister Johann Sturany errichtet.

Das Palais ist viergeschossig und hat als Besonderheit, dass der oberste Stock im Gegensatz zu fast allen anderen Ringstraßenbauten als zweite Beletage hervorgehoben ist.[1] Die Fassade in neobarocken Stil ist in Sichtstein gebaut und nicht verputzt, was sonst eigentlich nur bei öffentlichen Bauten an der Ringstraße vorkam.[2] Auffallend ist der geschwungene Portalerker, der von zwei Atlanten getragen wird und über zwei Geschoße reicht.

Bei der Innenausgestaltung wirkten bedeutende Künstler dieser Epoche mit, wie beispielsweise die Maler Gustav Klimt und Franz Matsch sowie der Stuckateur Reinhard Völkl. Die Fassade geht auf Franz Schönthaler zurück.[3]

Ab 1916 war das Palais Sitz der Internationalen Handelsbank und es erfolgten Adaptierungsarbeiten unter dem Architekten Otto Prutscher. Nach dem 2. Weltkrieg übernahm die katholisch-theologische Fakultät der Universität Wien das Gebäude und wurde neuerlich adaptiert. Im Jahr 2000 wurde das Bauwerk renoviert und im Jahr 2011 zu einem Preis von 8,5 Millionen Euro zum Kauf angeboten. Das Gebäude befindet sich heute im Besitz der königlichen saudiarabischen Stiftung. [4]

Literatur

  • Dehio Wien, I. Bezirk – Innere Stadt, ISBN 3-85028-366-6
  • Klaus Eggert: Die Wohnbauten der Wiener Ringstraße im Historismus 1855-1896, 1976

Einzelnachweise

  1. Burgen-Austria.com: Palais Sturany; abgerufen am 5. April 2011
  2. ORF: Staat verkauft Palais Sturany; abgerufen am 5. April 2011
  3. BIG Entwicklungs- und Verwertungs GmbH: Palais Sturany; abgerufen am 5. April 2011
  4. Die Presse: "Dialogzentrum der Saudis in Wien löst hitzige Debatte aus; abgerufen am 5. Oktober 2011
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