- Ferdinand Fellner der Jüngere
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Ferdinand Fellner der Jüngere (* 19. April 1847 in Wien; † 22. März 1916 in Wien) war ein österreichischer Architekt.
Fellner war der Sohn des Baumeisters und Architekten Ferdinand Fellner des Älteren (1815–1871). Nach einem abgebrochenen Studium an der Technischen Hochschule Wien arbeitete er in dessen Atelier. 1870 entstand als erster selbständiger Bau das Interimstheater in Brünn. Nach dem Tod seines Vaters führte er auch dessen Aufträge weiter, wie etwa das Wiener Stadttheater, das aber 1884 abbrannte.
1873 bildete er mit seinem ehemaligen Mitschüler Hermann Helmer eine Architektengemeinschaft. Das Büro Fellner & Helmer wurde zum bedeutendsten Erbauer von Theatern in der österreich-ungarischen Doppelmonarchie. Dabei kam Fellner sein Naheverhältnis mit dem späteren Burgtheaterdirektor Heinrich Laube zugute. Er ließ seine Bauten auch immer von bedeutenden österreichischen Künstlern, wie zum Beispiel Gustav Klimt ausstatten. Sein bedeutendster Theaterbau war das Deutsche Volkstheater in Wien. 1903 wurde er zum k.k. Oberbaurat ernannt.
Mit seiner Frau Katharina hatte er zwei Kinder, Melanie und Ferdinand (genannt „Ferry“), die jedoch beide schon früh verstarben. Zu ihrem Andenken schuf er Stiftungen an der Technischen Hochschule Wien und der Zentralvereinigung der Architekten.
Ferdinand Fellner der Jüngere ist in einem ehrenhalber gewidmeten Grab auf dem Grinzinger Friedhof beigesetzt. 1963 wurde die Fellnergasse in Wien-Donaustadt nach ihm benannt.
Ausgewählte Werke
- Wiener Stadttheater (1884) sowie dessen Nachfolgebau, das Etablissement Ronacher (1888)
- (Deutsches) Volkstheater (1873 – 1893)
- Universitätssternwarte Wien (1874 – 1878)
- Warenhaus Thonet (1884)
- Margaretenhof (1885)
- Königliches Freistädtisches Theater, heute Slowakisches Nationaltheater in Bratislava (eröffnet 1886)
- Stefaniewarte auf dem Kahlenberg (1887)
- Konzerthaus Ravensburg (1896/97)
- Deutsches Schauspielhaus in Hamburg (eröffnet 1900)
- Hauptfassade des Theater an der Wien (1902)
- Wiener Konzerthaus (1913)
- Hessisches Staatstheater Wiesbaden (1894)
- Stadttheater Berndorf in Berndorf, Niederösterreich
- Nationaltheater „Iwan Wasow“, Bulgarisches Nationaltheater in Sofia
Zur Geschichte und zu den Bauten des Büros Fellner & Helmer, Literatur und Weblinks siehe auch: Büro Fellner & Helmer
Literatur
- Fellner Ferdinand (d. J.). In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1957, S. 297.
- Alois von Wurm-Arnkreuz: Architekt Ferdinand Fellner und seine Bedeutung für den modernen Theaterbau, Verlag für Technik und Industrie, 1919
- Siegfried Theiss: Fellner, Ferdinand. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 5, Duncker & Humblot, Berlin 1961, S. 74 f.
Weblinks
- Literatur von und über Ferdinand Fellner der Jüngere im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Ferdinand Fellner der Jüngere. In: Architektenlexikon Wien 1880–1945. Herausgegeben vom Architekturzentrum Wien. Wien 2007.
- Ferdinand Fellner der Jüngere. In: Österreich-Lexikon, online auf aeiou.
- Eintrag über Ferdinand Fellner der Jüngere im Lexikon des Niederösterreichischen Landesmuseums
- Von Fellner & Helmer errichtete Theater (englisch)
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