- Franz Matsch
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Franz Josef Karl Edler von Matsch (* 16. September 1861 in Wien; † 5. Oktober 1942 ebenda) war ein österreichischer Maler und Bildhauer des Jugendstils.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Matsch wurde in der Wien-Alsergrund (heute Laudongasse 27) als Sohn des Pfänderträgers Karl Matsch geboren. Er besuchte von 1875 bis 1883 die Kunstgewerbeschule und lernte unter anderen bei Michael Rieser, Karl Hrachowina und Ludwig Minnigerode (1847–1930). Mit seinem Mitschüler Gustav Klimt und dessen Bruder Ernst Klimt bildete er eine Arbeitsgemeinschaft unter dem Namen „Maler-Compagnie“. Zusammen führten sie zahlreiche Wand- und Deckenbilder für Bauten der Wiener Ringstraße aus. Über die Entwürfe zu den Fakultätsbildern an der Universität Wien, die vor allem von den dortigen Professoren heftig abgelehnt wurden, kam es zum Bruch mit Klimt. Matsch arbeitete aber auch an Gebäuden in Reichenberg, Fiume und für das Achilleion der Kaiserin Elisabeth in Korfu. 1891 wurde Matsch Mitglied des Künstlerhauses und war von 1893-1902 Professor an der Kunstgewerbeschule. 1895 heiratete er Theresia Anna Kattus, die Tochter eines Sektfabrikanten. 1912 wurde ihm der Adelstitel verliehen. Das Atelier von Matsch befand sich in der Sandwirtgasse 8, seine Wohnung (gemeinsam mit Klimt) seit 1892 im Gartenpavillon des Hauses Josefstädter Straße 21. Franz Matsch wurde auf dem Döblinger Friedhof in Wien beerdigt. 1943 wurde die Matschgasse in Wien-Ottakring dem Künstler zu Ehren benannt.
Leistung
Franz Matsch war ein Maler und Bildhauer, der nach historistischen Anfängen schließlich zum Jugendstil fand. Sein künstlerisches Schaffen war vielseitig. Er gestaltete neben der Malerei Brunnen und Grabdenkmäler oder entwarf Frisuren, Draperien und Kostüme für die berühmte Schauspielerin Charlotte Wolter. Als Maler war er neben der Monumentalmalerei Schöpfer von Ölbildern, die thematisch hauptsächlich Landschaften, Stillleben und Porträts umfassten.
1911–1917 gestaltete er sein bekanntestes Werk, die Anker-Uhr am Hohen Markt in der Wiener Innenstadt, bei der zwölf wichtige Gestalten aus der Österreichischen Geschichte je eine Stunde repräsentieren.
Werke
- Deckengemälde auf den Feststiegen des Burgtheaters, 1886
- Antiker Improvisator (Wien Museum), 1886/87, Öl auf Leinwand
- Mittelalterliche Mysterienbühne (Wien Museum), 1886/87, Öl auf Leinwand
- Das Innere des alten Burgtheaters (Wien Museum), 1887/88, Gouache
- Zwickelbilder im Kunsthistorischen Museum, 1888
- Der Triumph des Achilles, Fresko im Achilleion auf Korfu, 1892
- Grabdenkmal der Familie Matsch (Wien, Döblinger Friedhof), 1897/98
- Grabdenkmal der Familie Kattus (Wien, Döblinger Friedhof), um 1900
- Hilda und Franzi Matsch (Wien, Österreichische Galerie), 1901, Öl auf Leinwand, 120 x 105 cm
- Resi und Hansi, die Kinder des Künstlers (Wien Museum, Inv. Nr. 146.203), 1902, Öl auf Leinwand
Literatur
- Franz von Matsch. Ein Wiener Maler der Jahrhundertwende. Ausstellungskatalog. Wien: Museen der Stadt Wien, 1981
- Alfred Weidinger, Agnes Husslein-Arco: Gustav Klimt und die Künstler-Compagnie. Belvedere, Wien 2007, ISBN 978-3-901508-33-2
- H. Schöny: Matsch Franz von. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 6, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1975, ISBN 3-7001-0128-7, S. 147 f. (Direktlinks auf S. 147, S. 148).
Weblinks
- Literatur von und über Franz Matsch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Franz Matsch. In: Österreich-Lexikon, online auf aeiou.
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