Panzerfaust (Album)

Panzerfaust (Album)
Panzerfaust
Studioalbum von Darkthrone
Veröffentlichung 1995
Label Moonfog Productions
Format CD, LP
Genre Black Metal
Anzahl der Titel 7
Laufzeit 39:03

Besetzung

Produktion Darkthrone
Chronologie
Transilvanian Hunger
(1994)
Panzerfaust Total Death
(1996)

Panzerfaust ist das fünfte Album der norwegischen Band Darkthrone und das erste der Band beim Label Moonfog Productions.

Inhaltsverzeichnis

Entstehungsgeschichte

Mit Transilvanian Hunger hatte die Band ihren Vertrag bei Peaceville Records erfüllt; da die Band das Album alsNorsk Arisk Black Metal“ („Norwegischer arischer Black Metal“) und Kritik an diesem alsoffensichtlich jüdisches Verhaltenbezeichnet hatte, wurde es vom Label selbst nicht beworben und von zahlreichen Medien als laut Rock Hardeine sich zu Verbrechen und Faschismus bekennende Band[1] boykottiert. Die Band kündigte an, nur noch mit Norwegern arbeiten zu wollen[2], und ging zu Moonfog Productions, dem Label des Satyricon-Sängers Satyr, wo sie ihre Alben bis einschließlich Sardonic Wrath (2004) veröffentlichte; seit 2005 ist Darkthrone wieder bei Peaceville unter Vertrag. Während Transilvanian Hunger noch mit Zephyrous eingespielt worden war, bestand die Band 1995 nur noch aus Fenriz und Nocturno Culto, die bis heute die Besetzung der Band bilden. Ebenso wie beim Vorgänger schrieb Fenriz die gesamte Musik und spielte sämtliche Instrumente ein, und Nocturno Culto übernahm den Gesang.[3]

Das Cover zeigt erneut ein Bandmitglied, diesmal die Silhouette von Nocturno Culto am Waldrand, das Backcover die einiger Bäume; dort bezeichnet sich Darkthrone in Bezug auf den Boykott als The Most Hated Band in The World (die meistgehasste Band der Welt). Im Booklet bezieht sich die Band auf die gegen sie erhobenen Rechtsextremismus-Vorwürfe:Darkthrone is certainly not a nazi band nor a political band, those of you who still might think so, you can lick mother marys ass in eternity.“ (Darkthrone ist mit Sicherheit weder eine Nazi- noch eine politische Band, diejenigen, die das immer noch denken, können Marias Arsch in Ewigkeit lecken). Im Text zu Hans siste vinter (sein letzter Winter) allerdings ist von einemarischenPalast die Rede: En kriger stor, […] han ble ført inn / Fra sitt ariske palass / Det ble han siste, lange, kalde, siste vinter (Ein großer Krieger, […] er wurde entfernt / Von seinem arischen Palast / Es wurde sein letzter, kalter, letzter Winter).

Titelliste

  1. En vind av sorg6:21
  2. Triumphant Gleam4:25
  3. The Hordes of Nebulah5:33
  4. Hans siste vinter4:50
  5. Beholding the Throne of Might6:07
  6. Quintessence7:38
  7. Snø og granskog (Utferd)4:09

Stil

Das Album wurde mit derselben Ausrüstung eingespielt wie der Vorgänger, Transilvanian Hunger[4], der Klang wurde aberwieder angenehmer[5], „etwas geglättet und bietet eine etwas klarere Verschwommenheit[6], wurde aber vom Rock Hard nachträglich als miserabel produziert bezeichnet[1]. Außerdem brach die Band mit dem Stil der vorigen Alben: Panzerfaust ist im Schnitt langsamer, schwerer und stärker an frühe Alben der von Darkthrone stets als Einfluss genannten Band Celtic Frost angelehnt. Auch die rauhere Gesangsstimme ist im Gegensatz zum für norwegischen Black Metal typischen, mit Nachhall unterlegten Screaming der drei vorigen Albenein etwas klareres Krächzen[6], daswie der jammernde Geist eines gewissen Tom G. Warrior[6] klingt. Warrior äußerte in mehreren Interviews, dass erdie offensichtlichen CELTIC FROST/HELLHAMMER-Einflüsse in der Musik von DARKTHRONE nicht gutheißt, denn er sagt, dass CELTIC FROST immer auf Neuland aus war und DARKTHRONE sie im Prinzip nur kopiert.“ Danach befragt, antwortete Fenriz, Warrior habe recht, was Panzerfaust angehe, woein paar Tracks […] nach CELTIC FROST kommen“, „aber abgesehen davonhabe Darkthrone seiner Meinung nach eineneigenen Sound“, und fügte hinzu, Celtic Frost habe mit Cold Lake auf jeden Fall Neuland beschritten.[7] Das Riff des vorletzten Titels Quintessence, dessen Text von Varg Vikernes stammt, taucht auch im Lied Noregsgard der Band Storm auf, an der Fenriz ebenfalls beteiligt war; Snø og granskog, die Vertonung eines Gedichts von Tarjei Vesaas, ist das erste elektronische Stück von Darkthrone.

Rezeption

Aufgrund des Darkthrone-Boykotts wurde das Album von zahlreichen Publikationen wie dem Rock Hard nicht rezensiert, erlangte aber in Black-Metal-Kreisen Kultstatus. Im Ablaze wurde das Album alsabsolut zerstörerisch[5] bezeichnet, das METALGLORY Magazine bezeichnet das Album als „[s]impel, kalt, schnell, atmosphärisch und mit keiner großartigen Produktion. DAS ist die Quintessenz des Black Metal und daran wird auch der x-te DIMMU BORGIR Klon nichts ändern können!“[8] Panzerfaust gilt als der letzte Klassiker der Band,[4] alsdas finale Abschiedsklagelied einer Band, die in die Wasser der Mittelmäßigkeit abtauchen sollte. DARKTHRONEs letztes obligatorisches Album.“[6] Im Gegenzug schrieb Matthias Herr in der Black-Metal-Bibel, das Album sei „[k]ein überragender Release“, aber hinter Darkthrone und ihrem Sound steckeeine gewisse B.M. Philosophie“, der das Album seiner Meinung nach gerecht wurde; mittlerweile habe die Band aberdeutlich an Boden eingebüßt, gegenüber der nachrückenden Konkurrenz.“[9]

Einzelnachweise

  1. a b Holger Stratmann (Hrsg.): RockHard-Enzyklopädie. RockHard-Verlag, Dortmund 1998, ISBN 3-9805171-0-1, S80.
  2. Bandbiographie bei Peaceville Records
  3. Kory Grow: WEB-EXCLUSIVE INTERVIEW: DARKTHRONES FENRIZ, PART 3! HIS THOUGHTS ONPANZERFAUST,’ VARG VIKERNES,. Revolver, 15Januar 2010, abgerufen am 25August 2010 (englisch).
  4. a b Metal Reviews: Darkthrone - Panzerfaust
  5. a b Marc Spermeth: Besessen von der Dunkelheit und dem Bösen. In: Ablaze, Nr. 5, Mai/Juni 1995, S. 11.
  6. a b c d Panzerfaust“-Rezension bei The Metal Observer
  7. Brad Smith: Der Ruf aus der Kälte des Nordens. September 2001, abgerufen am 28Juli 2010.
  8. Panzerfaust“-Rezension beim METALGLORY Magazine
  9. Matthias Herr: Black-Metal-Bibel, S. 168

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