Rock Hard

Rock Hard
Rock Hard
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Beschreibung Magazin über Rock und Metal Musik
Fachgebiet Musik
Sprache Deutsch
Verlag Rock Hard Verlags- und Handels- GmbH
Erstausgabe 1983
Erscheinungsweise monatlich
Verkaufte Auflage (IVW Q1/2008) 38.010 Exemplare
Verbreitete Auflage (IVW Q1/2008) 39.300 Exemplare
Chefredakteur Götz Kühnemund
Herausgeber Holger Stratmann
Weblink www.rockhard.de
ISSN 1437-8140
ZDB 1275409-2

Rock Hard ist ein monatlich erscheinendes Musikmagazin mit Sitz in Dortmund. Seit Herbst 1983 sind über 280 Ausgaben erschienen. In den über 27 Jahren seines Erscheinens hat es sich eine große Leserschaft erarbeitet. Gründer und Herausgeber ist Holger Stratmann. Es widmet sich allen Stilarten des Rock und Metal. Im Heft enthalten sind Besprechungen von aktuellen Veröffentlichungen, Konzertberichten, Interviews und andere Rubriken. Zum Rock Hard gehören mittlerweile gleichnamige, unabhängige Ableger in Brasilien, Frankreich, Griechenland, Italien und Spanien. Chefredakteur des Magazins ist Götz Kühnemund.

Das Magazin erschien früher zweimonatlich und stellte im Jahr 1989 auf einen monatlichen Rhythmus um. [1]

Inhaltsverzeichnis

Name

Der Name stammt von einem Lied vom Album „The Rods“ (1981) der US-amerikanischen Band The Rods. Ebenso ist es die Umkehrung von der Genre-Bezeichnung Hard Rock. Die Gründer sahen in Rock Hard gegenüber anderen evaluierten Namen, wie z.B. Paranoid (wie das gleichnamige und damals aktuelle Lied von Black Sabbath) den Vorteil der Zeitlosigkeit, obwohl zeitweise behauptet wird der Name stamme von einem Vibrator namens Rock Hard einer britischen Firma für Sexspielzeuge.[1]

In der Ausgabe 278 (Juli 2010) wird allerdings angegeben, der Name leite sich von einem Song der NWoBHM-Band Raven ab.[2]

Geschichte

1983 bis 1984

Uwe Lerch und der heutige Herausgeber Holger Stratmann beschlossen im Jahr 1983 ein deutsches Magazin für Heavy Metal nach dem niederländischen Vorbild Aardschok herauszugeben. Über die Kleinanzeigen eines auf deutsch übersetzten Aardschok-Magazins lernten die beiden Schulfreunde Stratmann und Lerch bereits damals den heutigen Chefredakteur von Rock Hard, Götz Kühnemund, kennen. Er gab damals noch ein eigenes Magazin mit Namen Metal Maniacs heraus.[1]

Während der Metal Hammer als Kiosk-Magazin mit einer Auflage von 50.000 Exemplaren, von denen sich die ersten 25.000 sofort verkauften, startete, begann Rock Hard als Untergrund-Fanzine.[3] Die ersten drei Rock-Hard-Magazine (Nr. 1 bis Nr. 3) umfassten ca. zwanzig Seiten und wurden in einer Auflage von ungefähr 110 Exemplaren für einen Preis von DM 3.00 in Plattenläden der Umgebung von Dortmund ausgelegt. Sie wurden nicht gedruckt, sondern fotokopiert. [1]

Das erste Magazin beinhaltete ein Japan-Special, Konzertberichte von Bullet und Accept, eine Black-Sabbath-Story, den Text zum Lied „Victim of Changes“ von Judas Priest, die Vorstellung des damaligen Newcomers Savage und diverse Plattenkritiken. Die Platte des Monats wurde Kill ’Em All von Metallica.[1] Ein Nachdruck der ersten Ausgabe wurde anlässlich des Jubiläums der Ausgabe 200 (Dezember 2003) beigelegt.

Nummer Zwei beinhaltete einen Bericht über das Festival Monsters of Rock, sowie Berichte über die Bands Scorpions, Saxon, Viva und Demon Eyes. Songtexte zu Iron Maiden und einem Special zum New Castler Musiklabel Neat Records. Das Album des Monats wurde Guilty as Charged von Culprit.[1] Ein Nachdruck dieser Ausgabe war in Ausgabe 203 (März 2004) enthalten.

Die dritte Ausgabe wurde mit einem Metal-Blade-Records-Special von Uwe Lerch über die gesamte damalige Diskografie ausgestattet. Die noch heute gültige Notengebung zur Albumsbewertung wurde definiert.[1]

Da das Magazin Metal Maniacs des späteren Rock-Hard-Chefredakteurs Götz Kühnemund zum ersten Mal gedruckt wurde, entschied die damalige Redaktion Nr. 4 von Rock Hard ebenfalls drucken zu lassen. Seit dieser Ausgabe erscheint Rock Hard als gedrucktes Magazin.[1] Da beide Magazine in denselben Läden auslagen und die gleiche Auflage hatten, arbeiteten Stratmann und Kühnemund ab Mitte 1984 zusammen.[3]

Die fünfte Rock-Hard-Ausgabe trägt das heutige noch gebräuchliche Logo des Grafikers Joe Däweritz der Kleindruckerei Vario. Ebenso wurde es erstmals auf Hochglanzpapier gedruckt. Berichte gab es über Venom, Savage und Metallica und Specials über die Szene Deutschland und über Shrapnel Records. [1]

Seit der sechsten Ausgabe (1. Juni 1984) schlossen sich das Magazin Metal Maniacs und Rock Hard zu einem gemeinsamen Medium zusammen. Seit dieser Ausgabe wurde das Rock-Hard-Magazin im US-Underground bekannt und zur Anlaufstelle für junge Bands.[1]

1984 bis 1987

In den nächsten Ausgaben gab es schrittweise Erweiterungen. So wurden z.B. Rubriken eingeführt und das Heft wurde professioneller gestaltet und in einer größeren Druckerei gefertigt. Ebenso wurden Poster beigelegt. Heft Nr. 16 wurde bereits in einer Auflage von 3.500 Exemplaren gedruckt. Ende 1985 erscheint die erste Compilation-LP bei Roadrunner Records mit dem Titel „Teutonic Invasion“. Diese hatte aber keinen großen Erfolg. Rock Hard Nr. 19 hatte das erste A2-Poster von Destruction beigelegt. Ebenso verbesserte sich damals der Anzeigenmarkt von neuen Labels wie Roadrunner, Steamhammer oder Noise Records. Durch die bessere Zusammenarbeit mit den Labels kam die Redaktion auch einfacher an Infos, Platten und Interviews heran. [1]

In dieser Zeit (Heft 19) änderte sich die Redaktion: Gründungsmitglied Uwe Lerch verließ das Magazin und wurde Promoter bei Roadrunner. Götz Kühnemund nahm eine Stelle bei Metal Hammer an und Holger Stratmann begann ein Studium und verdiente zusätzlich Geld, in dem er für den Musikexpress-Ableger „Crash“ schrieb. Dafür kamen die neuen Redaktionsmitglieder Wolfgang Schäfer und Thomas Kupfer. Wegen der vielen Nebenbeschäftigungen der Redaktionsmitglieder konnte sich Rock Hard nicht weiterentwickeln und es wurde deshalb eine professionelle Vertriebsfirma gesucht, damit die Bekanntheit über den Underground herauswachsen kann. Ebenso wollte Holger Stratmann sich wieder vermehrt Rock Hard widmen, da sich durch den Zusammenschluss von Metal Hammer und Crash ohne Rock Hard eine Monopolstellung ergeben hätte. Heft Nr. 24 (Dezember 1987) wurde bei Inland Presse Vertrieb mit einer Auflage von 10.000 Exemplaren produziert und in Bahnhofskiosken und Plattenläden verkauft.[1]

1988 bis 1989

Mit Heft Nr. 25 werden auch die restlichen Kioske beliefert. Rock Hard erhält eine größere Leserschaft und kann die Auflage dadurch bis Ende 1988 verdreifachen. Ebenso läuft der T-Shirt-Verkauf gut. Seit dieser Zeit gibt es ca. alljährlich ein neues Shirt. Ein solches T-Shirt erscheint im Video der Beastie Boys von "Fight for your Right (to Party)". [1]

Der Schweizer Chris Leibundgut wird zum Los-Angeles-Korrespondenten und kann so die Newsseite des Heftes beliefern. [1]

1989 kam Götz Kühnemund zurück in die Rock-Hard-Redaktion. Mit ihm wurde auch Frank Albrecht eingestellt. [1] Ende der 1980er mietet die Redaktion ihr erstes eigenes Büro in Dortmund an.[4]

1990 bis 2000

1991 nehmen zwei Redakteure erstmals an einer Musikmesse außerhalb von Europa teil. Frank Albrecht und Götz Kühnemund besuchen das „Foundations Forum“ in Los Angeles.[4] Das Magazin öffnet sich neuen Musikstilen wie Grunge oder Crossover, und schließlich landet neben Slayer der Rapper Ice-T auf dem Cover von Heft 80. Nach den fremdenfeindlichen Geschehnissen in Rostock und Solingen und den folgenden Anschuldigungen auch gegen die Heavy-Metal-Szene wurde das Heft politischer. Es folgte eine Auseinandersetzung mit Peter Steele von Type O Negative, nachdem Steele mehrfach das Wort „Untermensch“ gebraucht hatte und die Konzerte der Band von linksgerichteten Gruppierungen behindert wurden, folgte eine schriftliche Entschuldigung Steeles in Rock Hard. Auf Grund negativer Berichterstattung der Medien, die Rechtsrock-Bands in einem Atemzug mit dem Großteil der unpolitischen Metal-Bands nannten, unterstützte das Magazin die von mehreren Independent-Labels initiierte Aktion „Sieg Heil - ohne uns!“.[4]

Für viele Kontroversen sorgte die offene Sympathie des Magazins für die Band Böhse Onkelz, als sich die Frankfurter Band 1991 endgültig und ausdrücklich vom rechten Lager lossagten.[4] Überschattet waren die 1990er durch die Berichterstattung über Morde in der Metal-Szene: 1993 wurde ein Metal-Fan in Hoyerswerda von Skinheads zu Tode geprügelt, im gleichen Jahr ermordeten die damaligen Mitglieder der (damals noch nicht rechtsextremen) Band Absurd einen Mitschüler in Sondershausen.

Auf Grund der zahlreichen Anfeindungen aus dem christlich-konservativen Lager, besonders durch die saarländische Lehrerin Christa Jenal, sah sich das Magazin ab Mitte der 1990er Jahre zu verschiedenen Maßnahmen der Selbstzensur gezwungen.[4] Verschiedene Cover und Anzeigen, die nach Auffassung der Redaktion menschenverachtenden oder gewaltverherrlichenden Charakter hatten, wurden nicht mehr abgedruckt, eine Titelstory mit Slayer wurde gestrichen, nachdem Slayer-Sänger und -Bassist Tom Araya sich zum chilenischen Diktator Augusto Pinochet geäußert hatte.

Auch inhaltlich veränderte sich das Magazin. Mitte der 1990er auf über 170 Seiten angewachsen, gab es Kolumnen zu verschiedenen Genres des Heavy Metals, die Redaktion legte mehr Wert auf Marketing und es erschien mit „Gods of Grind“ die ersten CDs als Heftbeilage. Ab 1996 folgten regelmäßig die sog. „Dynamit-CDs“, auf denen Hörproben derjenigen Bands enthalten waren, die es in den Plattenkritiken des Magazins auf die 10 vorderen Plätze geschafft hatten. 1991 erschien das erste RockHard-Video, zu diesem Zweck wurde eine eigene Produktionsfirma namens Rock Visions GmbH gegründet. Doch nach nur etwas mehr als 10 Ausgaben wurde das Projekt eingestellt.[4]

Im Jahr 1997 wird unter Leitung von Hansi Daberger die Webseite www.rockhard.de gestartet. Ebenso erschien der erste Sampler aus der Reihe „Unerhört! Die besten Bands ohne Deal“ in einer Auflage von 100.000 Stück.[4]

2001 bis 2011

Mit der französischen Ausgabe kam im Sommer 2001 der erste internationale Ableger des Magazins heraus. Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums des Magazines wurde 2003 das Rock Hard Festival veranstaltet.[5] Ursprünglich sollte dieses nur ein einziges Mal stattfinden, wurde aber aufgrund des großen Erfolges wiederholt und findet seit 2004 jährlich statt.[5] Die 250. Ausgabe des Rock-Hard-Magazins erschien im März 2008 als einmalige Aktion im Din A3-Format.[6]

Eine bisher weltweit einmalige Aktion stellt mit Terror Prevails – Live at Rock Hard Festival, der deutschen Thrash-Metal-Band Kreator, die Beigabe einer Live-CD zu einem Musikmagazin dar.[7] Das Album lag der Rock-Hard-Ausgabe vom Dezember 2010 bei, und wurde ein knappes halbes Jahr vorher, auf dem Rock Hard Festival 2010 aufgenommen.[7] Es erschien anderweitig nicht im Handel und war daher nur über das Magazin erwerbbar.[7] Für die Zukunft ist ein weiteres Livealbum von Kreator als Beigabe zum Rock Hard geplant.[7]

Auflagenstatistik

Anzahl der monatlich verkauften Ausgaben

Anzahl der monatlich verkauften Abonnements

Internationale Editionen

Frankreich

In Frankreich erscheint seit Juni 2001 ein französisches Rock-Hard-Magazin und wird von Grands Malades Editions SARL verlegt. Es wird von den Fotografen und Journalisten Marc Villalonga und Philippe Lageat geschrieben, welche schon Erfahrung in anderen Zeitschriften sammeln konnten. Zur Redaktion gehören zusätzlich die Journalisten Stéphane Auzilleau, Bruno Bages, Benji, Sandrine Kowalik, Isabelle Le Maguet, Bertrand Pourcheron und Morgan Rivalin.

Das Magazin hat dieselben Rubriken wie die deutsche Ausgabe und inzwischen auch eigene Rubriken wie œil de verre (übersetzt: Glasauge), de l’art et du cochon (übersetzt: von der Kunst und der Schweinerei; eine Rubrik, die näher auf eine Platte eingeht, die von der Redaktion als besonders gelungen oder besonders schlecht beurteilt wurde) und métalthèque idéale (übersetzt: die ideale Metaltheke; eine Rubrik, die pro Genre die besten Alben vorstellt).

Die Redaktion bezeichnet sich zu 100% unabhängig. Im Gegensatz zu vielen ähnlichen Magazinen in Frankreich können sie sich vollständig selbst durch Anzeigen und Verkauf finanzieren.

Das französischsprachige Rock Hard wird in Frankreich, Belgien, der Schweiz, in Luxemburg und in Kanada verkauft.

Spanien

Durch den Konkurs des Verlagshauses von Rocksound hat die gesamte Redaktion beschlossen, eigenständig das monatliche Magazin Rockzone herauszugeben. Die spanische Version von Rock Hard wird von einem Teil dieser Redaktion herausgebracht. Das spanische Heft widmet sich gleichermaßen internationalen, wie auch spanischen Künstlern.

Brasilien / Portugal

Das Magazin existiert in Brasilien seit 2006. Es ist das Ergebnis einer Fusion des Magazins Valhalla, welches vor zehn Jahren gegründet wurde. Es werden sehr viele Artikel aus der deutschen Edition übersetzt und nur wenige selbst geschrieben. Die brasilianische Ausgabe ist das Metal-Magazin mit der größten Auflage in Südamerika. Es wird auch in Portugal vertrieben.

Italien

Rock Hard wird in Italien von den diplomierten Ökonomen und Metalfans Luca Barigione und Marco Ardemagni herausgegeben. Das italienische Magazin wurde seit seiner Entstehung immer wichtiger und einflussreicher und schließlich zu einem wichtigen Sponsor des Festivals Gods of Metal im Jahr 2006. Die italienische Version wird in Italien und Österreich vertrieben.

Griechenland

In Griechenland erscheint eine Ausgabe seit Dezember 2005. Die Initiatoren sind Sakis Fragos und Dimitris Seirinakis. Diese Edition ist eine sehr eigenständige Ausgabe mit eigenen Rubriken wie remember tomorrow (Vergleich von älteren und aktuellen Bandfotos), horoscope metal (eine humoristisch gemeinte Rubrik) und blast from the past (chronologische Betrachtung verschiedener Alben einer Band, die mindestens zehn Jahre alt sind). Die griechische Ausgabe wird in Griechenland und der Republik Zypern vertrieben.

Diverses

  • Seit 1993 betreiben einige Mitarbeiter von Rock Hard eine eigene Rock-Band namens Randalica, die als Parodie auf die Musikszene zu verstehen ist.

Literatur

  • Holger Schmenk, Christian Krumm: Kumpels in Kutten. Heavy Metal im Ruhrgebiet, Verlag Henselowsky Boschmann, Bottrop 2010

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k l m n o Holger Stratmann, 1983 bis 1991: Die definitive Rock Hard-History! in Rock Hard, Nr. 50, Mai 1991
  2. Rock Hard 278, Juli 2010, S. 44.
  3. a b Tom Küppers: Die frühen Macher. Zwischen Erfolg und Versagen. In: Metal Hammer. Axel Springer Mediahouse GmbH, Berlin August 2010, S. 43.
  4. a b c d e f g Holger Stratmann: Chronik des Wahnsinns. In: Rock Hard. Nr. 200.
  5. a b Hintergründe zum Rock Hard Festival, rockhard.de, abgerufen am 13. Februar 2011
  6. 250. RH-Ausgabe im Großformat!, dpv.de, abgerufen am 13. Februar 2011
  7. a b c d Kreator Livealbum als exklusive Rock Hard Beigabe, derwesten.de, abgerufen am 13. Februar 2011

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