- Chico Mendes
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Chico Mendes, bürgerlich Francisco Alves Mendes Filho, (* 15. Dezember 1944 in Xapuri, Brasilien; † 22. Dezember 1988 in Xapuri) war ein Kautschukzapfer aus dem brasilianischen Bundesstaat Acre.
Während der brasilianischen Militärdiktatur (1964–1985) wurde Mendes verfolgt und mehrfach inhaftiert. 1977 gründete er eine Gewerkschaft der Kautschukzapfer („Xapuri Rural Workers' Union“), die sich starken ökonomischen Interessen von Viehzüchtern und Holzindustrie entgegenstellte und für die Erhaltung der Wälder eintrat, die Sammelgebiete für Kautschuk und Paranüsse sind und damit die Lebensgrundlage der Seringueiros (Kautschukzapfer) bzw. Castanheiros (Sammler von Paranüssen) darstellen.
Mendes war Abgeordneter der Stadt Xapuri, später Vorsitzender der Abgeordnetenversammlung und Führer der Landarbeitergewerkschaft.
1988 wurde er von dem Großgrundbesitzer Darli Alves de Silva und dessen Sohn Darci Alves de Silva in seinem eigenen Haus erschossen.
Seine Ermordung erregte internationales Aufsehen und führte schließlich zu einer Umorientierung der Politik und zur verstärkten Einrichtung von Extraktivismusreservaten, unter anderem die Reserva Extrativista „Chico Mendes“ im Jahr 1990.
Der Sänger Paul McCartney widmete Mendes 1989 den Song How Many People. Im gleichen Jahr widmete ihm das Bread and Puppet Theater ihr Stück The Same Boat: The Passion of Chico Mendes. Die Band Maná widmete ihm 1995 das Album Cuando los Ángeles Lloran.
2009 wurde Mendes durch die brasilianische Regierung offiziell vollständig rehabilitiert, seiner Witwe wurde eine Rente zugesprochen.[1]
Einzelnachweise
Bibliografie
- Cindy Völler; Verena Ramos: Chico Mendes – Kautschukzapfer, Widerstandskämpfer, Umweltschützer, in: Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika – FDCL et al. (Hrsg.): Amazonien – Stadt, Land, Fluss, S. 29-30, Berlin: FDCL-Verlag, 2009
Weblinks
Commons: Chico Mendes – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Gewerkschafter
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