- Paul McNulty (Klavierbauer)
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Paul McNulty (* 21. Oktober 1953 in Houston, Texas) ist ein US-amerikanischer Klavierbauer.
Leben
1976 begann er ein Studium für Klassische Gitarre am Peabody Konservatorium, entdeckte sein Interesse für historische Musikinstrumente und studierte unter anderem Lautenspiel. 1978 ging er an die “New England School of Stringed Keyboard Instrument Technology”, wo er bei Bill Garlick studierte und zum Klavierstimmer ausgebildet wurde.
Er nahm an einem Lehrgang im Hause Steinway in New York teil und hätte in der Klavierfabrik als Restaurator und Techniker anfangen können, entschied sich aber für eine Karriere als Hammerklavierbauer und nahm eine zweijährige Ausbildung in diesem Fach bei Robert Smith in Somerville, Massachusetts (USA).
Paul McNultys erstes Hammerklavier kaufte die Norwegian Academy of Music. Weitere Exemplare bestellten der österreichische Pianist Paul Badura-Skoda sowie Trevor Pinnock, der ein Instrument für sein Konzert in der Carnegie Hall in Auftrag gab.
1986 lud John Gibbons Paul McNulty ein, ihn auf seiner Europa-Tournee mit Frans Bruggens “Orchestra of the 18th century” zu begleiten. Gibbons spielte die Klavierkonzerte K. 491 in c-Moll und K. 466 in d-Moll von Mozart. Im selben Jahr zog McNulty nach Amsterdam. Bei der Brügge EXPO in Belgien 1989 fanden Pauls Hammerklaviere große Beachtung und weitere Aufträge folgten.
Die Suche nach den besten Materialien führte Paul McNulty schließlich in die Tschechische Republik. Denn die Überlieferung besagt, dass Klavierbauer Conrad Graf für seine Resonanzböden Holz aus dem Schwarzenberg-Wald (heute Sumava) in Südböhmen verwendete. Seit 1995 lebt McNulty in Divišov. 2004 heiratete er die russisch-kanadische Pianistin Viviana Sofronitsky.
Von Paul McNulty gebaute Hammerklaviere
- Hammerklavier nach J.A. Stein, um 1788
- Hammerklavier nach Walter von 1782
- Hammerklavier nach C. Graf von 1819, op. 318
- Hammerklavier nach J. Pleyel von 1830
2009 schuf Paul McNulty den ersten modernen Nachbau eines französischen Klaviers dieser Zeit, und zwar Chopins Lieblingsinstrument. 2011 arbeitete Paul McNulty an einem Nachbau von Franz Liszts Boisselot #2800, 1846,. Dieses Instrument wurde 1846 für Liszts Tournee durch Russland im Folgejahr gefertigt.
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