Pavatex

Pavatex
Pavatex SA
Pavatex Logo
Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 1936
Sitz Freiburg, Schweiz

Leitung

Mitarbeiter 200 (2010)
Umsatz 79,7 Mio. EUR (2010)
Branche Baustoffe
Produkte Holzfaserdämmplatten
Website www.pavatex.com
Pavatex-Werk in Cham
Pavatex-Werk in Fribourg
Hackschnitzel
Pavatex-Produktionsanlage im Werk Cham

Die Pavatex SA ist ein Schweizer Unternehmen, das Holzfaserdämmplatten produziert und vertreibt. Der Hauptsitz der Pavatex SA befindet sich in Freiburg, daneben gibt es Tochtergesellschaften in Deutschland, Frankreich und Holland. Das Unternehmen erzielte im Jahr 2010 einen Umsatz von 79,7 Millionen Euro.

Pavatex ist laut dem Westschweizer Wirtschaftsmagazin Bilan auf dem Gebiet der Holzweichfaserdämmstoffe Marktführer.[1] Laut Unternehmensangaben verfügt Pavatex in der Schweiz über einen Marktanteil von 75 Prozent. Ebenfalls Marktführer bei Holzweichfaserdämmstoffen für die Gebäudehülle ist das Unternehmen in Deutschland (Marktanteil ca. 35 %), Österreich (Marktanteil ca. 40 %), Italien (Marktanteil ca. 40 %) sowie in Frankreich und den Beneluxstaaten.[2]

Inhaltsverzeichnis

Unternehmensgeschichte

In Cham im Kanton Zug begann die Papierfabrik Cham, die heutige Industrieholding Cham, mit der Produktion von Hartfaserplatten. Die Platten wurden unter dem Markennamen PAVATEX auf den Markt gebracht; Pava stand dabei für „Papierverpackung“. Dieser Markenname hat eine hohe Bekanntheit erreicht und ist bis heute in der Schweiz eine gängige Bezeichnung für Hartfaserplatten und andere Faserplatten.[3] 1936 wurde die Pavatex SA in Cham gegründet. 1946 kam eine zweite Produktionsanlage in Cham, 1949 das Weichfaserplattenwerk in Fribourg, 1964 eine dritte Anlage in Cham hinzu. Mit der Zeit verschob sich das Hauptgewicht der Produktion: 2001 wurde auch in Cham die Produktion von Weichfaserplatten aufgenommen und seit 2005 ist die die Produktion ausschliesslich auf Weichfaserplatten konzentriert. Im Jahr 2010 produzierte PAVATEX im Werk Fribourg ca. 29.000 to und im Werk Cham ca. 39.500 to Weichfaserplatten.

Nachdem die Firma von der Papierfabrik Cham zuerst an die Hiag Holding AG verkauft wurde, gehört sie heute zu 55% der Chemolio Holding AG, zu 40% dem CEO Martin Brettenthaler und zu 5% dem oberen Management. 1992 expandierte Pavatex nach Deutschland und gründete die Pavatex GmbH in Leutkirch im Allgäu, 2000 wurde die PAVATEX Benelux BV als Verkaufsorganisation für die Beneluxstaaten gegründet und 2005 entstand die Pavatex France SARL in Frankreich.

Seit 2008 verbessert ein Biomassekessel in Cham, der das Werk mit Wärmeenergie versorgt, die jährliche Klimabilanz um rund 7'500 Tonnen CO2; seither ist Pavatex auch Mitglied der WWF Climate Group. Als erstes Schweizer Unternehmen überhaupt ist PAVATEX zudem Inhaber einer Umwelt-Produktdeklaration (EPD) vom Institut Bauen und Umwelt (IBU)[4]

Herstellung

  • Als Rohstoff werden überwiegend Nadelhölzer (Tannen und Fichten von lokalen Schweizer Sägereien) in Form von Schwarten, Spreisseln und Hackschnitzeln verwendet
  • Die Produktion erfolgt im Nassverfahren. Das Holz wird im thermomechanischen Verfahren zu Fasern aufgeschlossen und unter Hitze zum Abbinden gebracht
  • Die aufgeschlämmten Fasern werden auf der Formmaschine zu einem Faserkuchen geformt, geschnitten und im Trockner bei 160 bis 220° C getrocknet
  • Für den Zusammenhalt der Holzfaserdämmstoffplatten sorgen die holzeigenen Bindekräfte (hauptsächlich Lignin). Es werden keine chemischen Bindemittel zur Faserverleimung benötigt.
  • Die ökologische Hochwertigkeit und baubiologische Unbedenklichkeit der Pavatex-Produkte werden von unabhängigen Organisationen laufend kontrolliert und bestätigt [5] [6]
  • Dazu zählt auch die 2010 von Ernst Basler + Partner erstellte Studie über die Nachhaltigkeit der PAVATEX-Holzfaserdämmsysteme.[7]

Zertifizierungen

  • ISO 9001-Norm für Q-Systeme (seit 1998)
  • EKAS-Richtlinien für Arbeitssicherheit (seit 2000)
  • natureplus-Label für verschiedene Produkte (seit 2002)
  • FSC-Richtlinien (Forest Stewardship Council) (seit 2003)
  • Minergie-Module (seit 2005)
  • BBA-Richtlinien (British Board of Agrément) (seit 2006)
  • ISO 14001 (seit 2008)
  • ACERMI-Label für verschiedene Produkte (seit 2009)
  • Österreichisches Umweltzeichen (seit 2009)[8]
  • EPD Umweltproduktdeklaration (seit 2010)

Verbände und Partnerschaften

  • Mitglied der WWF Climate Group in der Schweiz und in Österreich
  • Mitglied bei Natureplus
  • Partner beim Sentinel-Haus Institut
  • Mitglied der Association pour la certification des materiaux isolants (ACERMI)
  • Mitglied bei Minergie Schweiz
  • Mitglied im Verband Holzfaser Dämmstoffe e.V. (VHD)
  • Mitglied bei NFB-feropa

Einzelnachweise

  1. Wirtschaftsmagazin Bilan, Ausgabe vom 9. März 2009
  2. Holzbau Schweiz - Partnertagung, 23. April 2008
  3. Ulrich Ammon, Rhea Kyvelos, Regula Nyffenegger: Variantenwörterbuch des Deutschen: Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz und Deutschland sowie in Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol, Walter de Gruyter, 2004. ISBN 978-3-11-016575-3. S. 561. Digitalisat
  4. Institut Bauen und Umwelt e.V.
  5. Minergie-Modulliste für Wand- und Dachkonstruktionen
  6. WWF-Ratgeber "Natürlich Wohnen und Bauen"
  7. Studie zur Nachhaltigkeit der PAVATEX-Holzfaserdämmsysteme
  8. Das österreichische Umweltzeichen – ausgezeichnete Produkte – Bauen und Wohnen

Weblinks


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