Peter Hahne (Fernsehsendung)

Peter Hahne (Fernsehsendung)
Seriendaten
Originaltitel Peter Hahne
Produktionsland Deutschland
Produktionsjahr(e) seit 2010
Länge ca. 30 Minuten
Ausstrahlungs-
turnus
wöchentlich (sonntags)
Genre Talkshow
Moderation Peter Hahne
Erstausstrahlung 27. Juni 2010 auf ZDF

Peter Hahne ist eine Talkshow im ZDF. Moderator ist Peter Hahne. Die Sendung wurde am 27. Juni 2010 erstmals gesendet.[1] Sie wird in der Regel sonntags live aus einem Studio von Spiegel TV am Pariser Platz in Berlin gesendet.[2] Produziert wird die Sendung von Doc.station Medienproduktion.[3]

Inhaltsverzeichnis

Konzept der Sendung

Die Dauer der Sendung beträgt circa 30 Minuten. Hahne spricht vor einem Fenster mit Blick auf das Brandenburger Tor mit Gästen aus Politik, Gesellschaft und Kultur über "gesellschaftlich relevante Themen"[4] Die Ausstrahlung erfolgt direkt am Anschluss an den ZDF-Fernsehgarten, ausgehend von einem Quotenniveau von rund 20 Prozent.[5] In der Vergangenheit bezeichnete Hahne die Zuschauer des Fernsehgartens ausdrücklich als wichtige Zielgruppe seiner Sendung:

„Das ZDF hat um diese Zeit mit dem „Fernsehgarten“ eine Riesenquote. Die Kunst wird sein, möglichst viele dieser Zuschauer dazu zu bringen, sich „Peter Hahne“ anzusehen. Wir wollen sie nicht künstlich betroffen machen, sondern thematisieren, was sie wirklich betrifft.“

Der Tagesspiegel[6]

Hahne selbst bezeichnet das Konzept seiner Talkshow als „Anspruchsvollen Boulevard“.[7]

Kritiken

In den ersten Monaten waren die Äußerungen deutscher Medienjournalisten zu dem umgesetzten Sendungskonzept und der Moderationsleistung Hahnes überwiegend negativ. Hahne wurden hierbei insbesondere mangelnde Distanz und Kritikfähigkeit vorgeworfen:

„[...] Theologin trifft auf Theologen. Da ist Sympathie nicht ausgeschlossen. Erst recht nicht, wenn man jahrelang zusammen im Rat der EKD gesessen hat. Und so ist es dann auch nicht verwunderlich, dass Hahne Margot Käßmann als „Bischöfin der Herzen“ anpreist, ihre auch heute noch überaus große Popularität in der Bevölkerung hervorhebt und per Einspieler noch einmal auf ihren Aufstieg als Bischöfin verweist. Eine gebotene journalistische Distanz zum Interviewpartner sieht anders aus.[...] Für Hahne muss deshalb jetzt vor allem der journalistische Grundsatz gelten, die Distanz zu seinen Gästen zu wahren, um sich selbst nicht unglaubwürdig zu machen. [...] “

Welt Online zur Premierensendung mit Margot Käßmann[8]

„[...] Als ersten Gast hat sich der Dauergrinser die ehemalige Bischöfin Margot Käßmann eingeladen.[...] Hahne und Käßmann - die beiden erinnern schon sehr an die großen Scheinpriester der Filmgeschichte: Burt Lancaster als Elmer Gantry in "Gott ist im Geschäft" und Robert Mitchum als Harry Powell in "Die Nacht des Jägers". Zwei geschäftstüchtige Wanderprediger, die mit Heilsversprechen ihr Geld machen. [...]“

taz.de zur Premierensendung mit Margot Käßmann[9]

„[...] Wenn Peter Hahne sich nicht als Fortsetzung des evangelischen Gottesdienstes im ZDF, nicht als mittägliches Aufpolstern seiner „Bild am Sonntag“-Kolumne ins Nirwana öffentlicher Aufmerksamkeit senden will, dann sehen sich Talker und Redaktion die Premiere noch einmal ganz genau an. Peter Hahne kann mehr, als er mit „Peter Hahne“ anbieten will. Andernfalls übernimmt die Pastorin.“

Der Tagesspiegel zur Premierensendung mit Margot Käßmann[10]

„[...] Irgendjemand muss zum Beispiel jetzt endlich mal irgendwas gegen diese ganze Kinderpornographie im Internet tun. Peter Hahne findet, sowas müsste verboten sein. Gut, es ist verboten, aber das ist ja nicht der Punkt. Es soll weg sein. Sofort. [...] Aber schon das Wort "Netzsperren" geht dem ZDF-Mann Peter Hahne nicht über die Lippen. [...] es schien doch, als sitze Frau Guttenberg ein glühender Fan gegenüber, ein Verehrer. Er hatte aus seiner Sendung eine Werbesendung für ihr Buch, ihr Anliegen, sie selbst gemacht, nickte eifrig und, nun ja, grinste. Er hatte keine kritischen Nachfragen, als sie behauptete, dass das Geschäft mit Kinderpornographie ein "lukratives Geschäft" sei, obwohl viel dagegen spricht. Und er schaffte es, auf ganz eigene Art das Internet als Wurzel allen Übels auszumachen. [...] Ganz abgesehen davon, dass es keine gute Voraussetzung für ein Fernsehgespräch ist, wenn der Moderator in der Rolle eines Jubelpersers auftritt [...] : Hahne hat in der Sendung systematisch fast jede Gelegenheit gemieden, die Zuschauer aufzuklären, klüger zu machen. Er hat sie nur in ihren Gefühlen bestärkt. Dass ein Mann wie Peter Hahne mit seiner Ratiophobie vom ZDF als Journalist eingesetzt wird, ist ein fortdauerndes Ärgernis. [...]“

Stefan Niggemeier via faz.net zur Sendung mit Stephanie zu Guttenberg[11]

Hintergrund

In den Medien wurde das Format teilweise als ZDF-interne Kompensation im Rahmen der senderinternen Parteiproporzes gedeutet.[12][13] Nachdem Bettina Schausten die Leitung des ZDF-Hauptstadtstudios in Berlin übernommen hatte, wäre es demzufolge üblich gewesen, den Stellvertreter aus dem sozialdemokratischen Lager des Senders zu ernennen. Hahne gehört diesem nicht an. Er wechselte nach dem Auslaufen seines Vertrages am 1. April 2010 in die ZDF-Programmdirektion. Im gleichen Umfeld wurde die neue Sendung ins Leben gerufen. Einige Medien bezeichneten den Wechsel an den Sonntag Nachmittag als "womöglichen Abstieg" und "Entmachtung" Hahnes.[14][15]

Einzelnachweise

  1. ZDF-Premiere: Peter Hahnes neue Talkshow ist gefährlich nett, welt.de, 27. Juni 2010
  2. vgl. z.B. Neues Talkformat im ZDF: Peter Hahne will lächelnd Biss zeigen, stern.de, 27. Juni 2010.
  3. vgl. Talkshow, docstation.de.
  4. vgl. Farbenlehre - Trostpreis: Peter Hahne bekommt Talkshow im ZDF, dwdl.de, 22. Januar 2010.
  5. vgl. z.B. ZDF-Talk mit Peter Hahne startet am 27. Juni, wuv.de, 9. Juni 2010.
  6. Der Tagesspiegel, 26. Juni 2010: Talkshow-Premiere „Ich bin Hans im Glück“
  7. vgl. Indra Kley: Peter Hahne - Die Ruhe vor der Show, nw-news.de, 26. Juni 2010.
  8. ZDF-Premiere - Peter Hahnes neue Talkshow ist gefährlich nett. Abgerufen am 20. September 2009.
  9. Das Duo des Grauens: Peter Hahne und Margot Kässmann. Abgerufen am 20. September 2009.
  10. Peterchens Talkfahrt. Abgerufen am 21. September 2009.
  11. Peter Hahne ist gegen Kinderpornographie und lästige Details. Abgerufen am 20. September 2009.
  12. vgl. Farbenlehre - Trostpreis: Peter Hahne bekommt Talkshow im ZDF. dwdl.de, 22. Januar 2010.
  13. vgl. ZDF-Talkmaster Peter Hahne: "Wir wissen doch, wie knallhart die Branche ist". Spiegel Online, 26. Juni 2010.
  14. vgl. ZDF - Peter Hahne bekommt eigene Talksendung. Spiegel Online, 22. Januar 2010.
  15. vgl. Peter Hahne - Menscheln beim Wertepatron. nwz-inside.de, 11. Juni 2010.

Weblinks


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