Petermännchen (Schwerin)

Petermännchen (Schwerin)
Petermännchenfigur von Heinrich Petters in der Hoffassade des Schlosses

Das Petermännchen ist der Geist des Schweriner Schlosses, der nach mehreren Sagen eine seiner Wirkungsstätten in den Kellergewölben des Schweriner Wahrzeichens hatte.

Die Gewölbe des Schlosses waren laut einer Überlieferung durch Gänge mit dem Petersberg in Pinnow verbunden, wo der gutmütige Kobold mit finsterem Gesichtsausdruck als Schmied arbeitete. In anderen Versionen überwindet die Figur den Weg von Pinnow bis zum Schloss auf dem See- oder gar dem Luftweg. Auch der Schlafplatz wird je nach Version an verschiedenen Stellen vermutet. Die zwergenförmige Figur, die mit Laterne, Schwert und Schlüsselbund ausgerüstet war, soll Diebe und Eindringlinge mit Plagen, Späßen und nächtlichem Poltern bestraft und in die Flucht getrieben haben, während sie ehrliche Menschen belohnte. Außerdem weckte der Kobold eingeschlafene Soldaten, die zur Nachtwache eingeteilt waren. Das Petermännchen soll unter anderem Wallenstein, den Kaiser Ferdinand II. während des Dreißigjährigen Krieges 1628 mit dem Herzogtum Mecklenburg belehnte, während seiner ersten Nacht im Schloss Schwerin so arg gepiesackt haben, dass der große General am nächsten Morgen vollkommen übernächtigt wieder abreiste und Schwerin nie wieder betrat. Stattdessen war während der Herrschaft Wallensteins Güstrow Residenzstadt.[1]

Bei heutigen Veranstaltungen treten als Petermännchen verkleidete Personen als eine Art Maskottchen auf. Ein Petermännchen-Museum auf dem Schweriner Markt zeigte von 2006 bis 2011 die Geschichte zur Sagenfigur. Eine von Heinrich Petters um 1856 geschaffene Petermännchen-Statue befindet sich in der Hoffassade des Schlosses. Pinnow trägt das Petermännchen in seinem Gemeindewappen.

Namensgebend ist die fiktive Figur auch für eine Personenfähre auf dem Schweriner Pfaffenteich, Busse, mit denen Stadtrundfahrten durchgeführt werden, und eine in Schwerin gebraute Biersorte.

Weblinks

 Commons: Petermännchen (Schwerin) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Informationen auf petermaennchenmuseum-schwerin.de, Website inzwischen offline

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