Pfarrkirche St. Martin (Deutschfeistritz)

Pfarrkirche St. Martin (Deutschfeistritz)
Die Pfarrkirche im September 2011

Die Pfarrkirche St. Martin ist die katholische Pfarrkirche von Deutschfeistritz in der Steiermark. Sie ist dem heiligen Martin geweiht.[1]

Inhaltsverzeichnis

Lage

Die Pfarrkirche befindet sich auf der Kuppe des bewaldeten Kirchberges, der sich über dem Ortskern von Deutschfeistritz erhebt.[1]

Geschichte

Ursprünglich stand eine Burg die wahrscheinlich den Hochfreien von Feistritz gehörte auf dem Kirchberg. Diese wurde, nachdem die Feistritzer wegen Hochverrates verurteilt wurden 1151 abegetragen. An ihrer Stelle wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts die heutige Pfarrkirche gebaut. Die erste urkundliche Erwähnung der Kirche erfolgte 1297. In den Jahren von 1512 bis 1515 wurde das Kirchenschiff nach Süden hin verbreitert und mit einem Kreuzrippengewölbe versehen. 1301 wurde sie zu einer eigenständigen Pfarre. Seit 1607 ist die Kirche dem Stift Rein inkorporiert. Bis 1618 befand sich im inneren des Kirchhofes ein Pranger. Der heutige Hochaltar wurde 1672 aufgestellt. Am Ende des 17. Jahrhunderts wurde im Süden der Kirche aus Dankbarkeit für eine überstandene Viehseuche die Erhardi-Kapelle gebaut. Der Anna-Altar wurde 1780 errichtet. 1860 wurde der Kirche von der Gräfin Maria Dietrichstein eine, von Michael Heferer gefertigte, Orgel geschenkt.[1]

Architektur und Innenausstattung

Südlicher Mauerdurchlass

Die Kirche wurde im Stil der Gotik erbaut und hat ein vierjochiges Kirchenschiff und einen einjochigen Chor mit darunter liegender Gruft. Die, zwischen 1512 und 1515 erfolgte, Verbreiterung des Kirchenschiffes wurde, genauso wie das Kreuzrippengewölbe im spätgotischen Stil ausgeführt. Der gotische Kirchenturm steht im südlichen Teil des Chores und hat ein Zeltdach. Teile des Turmes wurden im Stil des Barocks gestaltet. Sowohl die Kirche als auch der Pfarrhof waren wahrscheinlich befestigt und wiesen vermutlich Wehranlagen auf, von denen aber keine erhalten geblieben sind. Eine Mauer umgibt die gesamte Kirche und den Kirchhof in dessen südlichen Teil sich ein, heute nicht mehr genutzter, Friedhof befindet.[1]

Der Hochaltar wurde 1672 wahrscheinlich von Johann Baptist Fischer gestaltet. Die silbernen Verzierungen wurden 1778 von Josef Gaminger geschaffen. Auf dem Altarbild ist der heilige Martin in ungarischer Nationaltracht abgebildet. Auf der rechten Seite der Kirche findet man den Anna-Altar der aus dem Jahr 1780 stammt. Wann der Frauenaltar errichtet wurde ist unbekannt. 1715 erhielt er von der Bruderschaft Unserer Lieben Frau seine heutige Gestalt. Zwischen dem Kirchturm und dem Südeingang befindet sich die, aus dem 17. Jahrhundert stammende, Erhardi-Kapelle. Sie weist ein, von Josef Reich 1728 gemaltes, Altarbild sowie ein kunstvoll gestaltetes Schmiedeeisengitter auf.[1]

Das achteckige Taufbecken der Kirche stammt aus dem Jahr 1461 und besteht aus rotem Mamor. Die Kanzel wurde um 1720 von Johann Jacob Schoy gestaltet. Die Orgel stammt aus dem Jahr 1860 und wurde von Michael Heferer angefertigt. Sie steht auf der Westempore und weist zwölf Register auf. Eine, an der Wand angebrachte, handschriftliche Beschreibung neben dem Taufbecken weist auf die Gräfin Maria Dietrichstein, der Spenderin der Orgel hin.[1]

Quellen

Einzelnachweise

  1. a b c d e f T. Gartler: Die Wehrkirche St. Martin in Deutschfeistritz, Steiermark. www.wehrkirche-stmartin.com, abgerufen am 18. September 2011 (deutsch).

Weblinks

 Commons: Pfarrkirche Deutschfeistritz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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