St. Medardus (Nörvenich)

St. Medardus (Nörvenich)
Kirche und Kirchhof

Die Pfarrkirche St. Medardus steht in Nörvenich, Kreis Düren, Nordrhein-Westfalen. Sie ist dem heiligen Medardus geweiht.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Pfarre Sankt Medardus wird erstmals 1177 erwähnt. Die Kirche muss es aber schon früher gegeben haben. Das heutige Gotteshaus hatte wohl drei Vorgängerbauten, von denen der letzte im Jahre 1642 bis auf den Glockenturm zerstört wurde. Die heutige Kirche wurde zwischen 1658 und 1664 erbaut.

Die Kirche wurde am 19. März 1985 in die Denkmalliste der Gemeinde Nörvenich unter Nr. 46 eingetragen.

Bauwerk

Der dreischiffige Backsteinbau mit vorspringendem Westturm und dreiseitig schließendem Ostchor steht auf einem 1,10 Meter hohen Bruchsteinsockel, der etwa zwei Meter tief im Erdreich gründet. Das Langhaus hat ein hohes, die Seitenschiffe je drei quergestellte Satteldächer, der Turm mit achtseitiger Haube ist dreigeschossig. Die hohen spitzbogigen Fenster im Turem, Schiffen und Chor und ein Rundfenster in der Südwand des Westschiffes sind mit spätgotischem Maßwerk ausgestattet. An der Ostecke der Nordwand ist eine dreigeschossige Sakristei vorgebaut, bekrönt von einer welschen Haube. Alle Dächer sind beschiefert.

Das Kreuzgewölbe des Mittelschiffes ruht auf vier mächtigen Rundsäulen aus Muschelkalk, die Netz- und Sterngewölbe in Chor und Seitenschiffen auf Konsolen.

Die dreigeschossige Sakristei hat dem Erbauer, Conradus Flocken, im ersten und zweiten Obergeschoss als Wohnung gedient.

Durch Pfarrer Flocken besitzt die Pfarre, was sehr selten ist, Aufzeichnungen über den Bau und die Einrichtung ihrer Pfarrkirche.

Reliquien

Eine Medardusreliquie und eine Sebastianusreliquie des zweiten Schutzpatrons wurden von Flocken im Jahre 1668 in Köln und Kloster Arnstein abgeholt. Sie werden in einem Ostensorium aufbewahrt. In eine Silberschale aus dieser Zeit ist eine Fabianusreliquie eingearbeitet. Die Gläubigen tranken daraus den gesegneten Wein.

Einrichtung

Conradus Flocken hat sich intensiv um die Einrichtung seiner Pfarrkirche gekümmert. Sein Nachfolger Hermannus Isenkraedt setzte die Vervollständigung der Kircheneinrichtung fort.

Sonstiges

An der Südseite des Kirchengebäudes steht das Missionskreuz von 1770.

Weblinks

 Commons: St. Medardus (Nörvenich) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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