- Ponca (Indianervolk)
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Die Ponca sind ein nordamerikanisches Indianervolk des Dhegihazweigs der Sioux-Sprachfamilie, zu dem auch die Kansa, Omaha, Osage und Quapaw gehören.
Inhaltsverzeichnis
Wohngebiet und Geschichte
Unter dem Druck weißer Einwanderer wanderten die Ponca von der Atlantikküste westwärts, nachdem sie vorher in Virginia, North und South Carolina gelebt hatten. Die Frühgeschichte des Stammes ist identisch mit derjenigen der anderen Stämme dieser Gruppe. Nach der gemeinsamen Migration der gesamten Gruppe bis zur Mündung des Osage Rivers trennte sie sich. Die Quapaw zogen nach Süden, die Osage blieben dort, die Kansa wanderten den Missouri River hinauf, während die Omaha und Ponca sich nach Norden wandten. Sie zogen in das heutige Minnesota, wo sie sich bis zum späten 17. Jahrhundert lebten. Dann wurden diese beiden Stämme von wandernden Dakota weiter nach Westen gedrängt. Sie trennten sich im heutigen South Dakota, die Omaha zogen weiter an den Bow Creek im heutigen Nebraska, während die Ponca an der Mündung des Niobrara in den Missouri siedelten. 1673 erscheinen sie erstmals auf einer Landkarte Jacques Marquettes. Aus ihren Stammesüberlieferungen geht hervor, dass sie vorher östlich des Mississippis lebten. 1789 erhielt der Pelzhändler Juan Baptiste Munier eine exklusive Erlaubnis zum Pelzhandel mit den Pawnee am Niobrara River. Er errichtete eine Handelsposten an der Einmündung des Niobrara in den Missouri, ein Ort, an dem derzeit 800 Ponca lebten. Kurz danach suchte sie eine Pockenepidemie heim und beim Besuch von Lewis und Clark im Jahr 1804 trafen sie dort auf lediglich 200 Stammesangehörige.
1858 unterzeichneten die Ponca einen Vertrag, in dem sie Teile ihres Stammeslandes gegen ein geschütztes Gebiet am Niobrara River abgaben. Im Jahr 1865 wurde ihnen ein Reservat in ihrem Heimatland am Niobrara zugesichert, aber nach einem tragischen bürokratischen Fehler bekamen die Dakota das Land zugewiesen, und die Ponca wurden zwangsweise ins Indianerterritorium umgesiedelt. Der Stamm fand die dortigen Lebensverhältnisse unerträglich und die Ponca litten alsbald unter Malaria, dem heißen Klima und an Hunger, so dass innerhalb des ersten Jahres ein Viertel von ihnen starb. Sie zogen unter ihrem Häuptling Standing Bear zu Fuß 600 Meilen (965 km) nordwärts ins östliche Nebraska, wo sie Asyl bei den Omaha fanden. Dort wurden sie von Soldaten gefangengenommen, aber nach einer von weißen Sympathisanten gesponserten Gerichtsverhandlung und durch den Einsatz einer jungen Omahafrau namens Susette La Flesche kamen sie wieder frei. 1881 wurden 26.326 Acres (106,5 km²) Land im Fort Knox County in Nebraska an die Ponca zurückgegeben und etwa die Hälfte der Stammesmitglieder zog nach Norden an den Niobrara River zurück, während der Rest in Oklahoma blieb. Der Stamm schrumpfte weiterhin und galt 1966 offiziell als ausgestorben. In den 1970er Jahren gab es Versuche, die Ponca als Stamm wieder anzuerkennen und am 31. Oktober 1990 wurden die Ponca mit der Ponca Restoration Bill (Ponca Restaurations-Gesetz) offiziell wieder ein Stamm. Zur Zeit versuchen die Ponca, sich in ihrem ehemaligen Stammesland wieder ansiedeln zu dürfen.
Kultur
Wie andere Präriestämme kombinierten die Ponca den Ackerbau mit der Jagd. Sie wohnten in ortsfesten Dörfern mit kuppelförmigen Erdhütten, während sie im Frühling und Herbst mit transportablen Tipis in die Jagdsaison zogen, in der sie Bisons, Hirsche und Antilopen erlegten. Die Haartracht der Krieger bestand aus einem Haarkamm auf glattrasiertem Kopf, wie es allgemein bei den südlichen Siouxstämmen üblich war. Die soziale Organisation der Ponca bestand aus einem Klassensystem mit Häuptlingen, Priestern, Ärzten und Ratsmitgliedern. Der soziale Stand wurde in der männlichen Linie vererbt, doch konnte ein Einzelner seinen persönlichen Status durch den Erwerb von Pferden und Decken oder die Ausrichtung von Feiern verbessern.
Demografie
Die Ponca waren niemals ein großer Stamm und eine frühe Schätzung beziffert ihre Zahl auf 800 Personen. Als sie 1804 von Lewis und Clark besucht wurden, hatte eine Pockenepidemie den Stamm auf 200 Angehörige reduziert.
Literatur
- Raymond J. DeMallie (Hrsg.):Handbook of North American Indians, Vol.13 Plains, Smithsonian Institution Press, Washington D.C. 2001 ISBN 0-16-050400-7
Weblinks
Siehe auch
Commons: Ponca – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Indianerstamm in South Dakota
- Indianerstamm in Nebraska
- Indianerstamm in Oklahoma
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