- Pränatales Abstammungsgutachten
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Ein pränatales Abstammungsgutachten bzw. ein pränataler Vaterschaftstest (lat. prae „vor, vorher“+ natalis „die Geburt betreffend“) ist ein bereits während der Schwangerschaft für das ungeborene Kind erstellte Abstammungsgutachten.
Die Untersuchung entspricht einem normalen Abstammungsgutachten (DNA-Analyse) und beinhaltet eine DNA-Analyse von Vater und Kind. Der einzige Unterschied ist die Art der Probenentnahme, da es sich beim Kind um den ungeborenen Fetus handelt.
Inhaltsverzeichnis
Probenentnahme und Besonderheiten
Es stehen zwei Methoden zur Probenentnahme zur Verfügung, die beide mit einem erhöhten Fehlgeburtsrisiko verbunden sind.
- Chorionzottenbiopsie (10-12. Schwangerschaftswoche) (Fehlgeburtsrisiko 1%)
- Fruchtwasserentnahme (ab der 15. Schwangerschaftswoche) (Fehlgeburtsrisiko 0,5%)
Die Entnahme des Zellmaterials des Feten erfolgt durch den Gynäkologen (Punkteur). Im Normalfall geht die Vaterschaftsdiagnostik mit einer medizinischen Diagnostik (Chromosomenanalyse oder andere molekulargenetische Untersuchungen) einher.
Erstellt werden immer die DNA-Profile von Mutter und Kind, da nicht sichergestellt werden kann, dass durch eine Fruchtwasser- oder Chorionzottenprobe lediglich das Kind typisiert wird. Es kann vorkommen, dass man statt der Probe des Kindes eine DNA-Probe der Mutter vorliegen hat.
Anwendung
Ein pränataler Vaterschaftstest kann zur Klärung von Vergewaltigungsfällen und Inzestsituationen bereits vor der Geburt beitragen.
Rechtslage
Eine Genetische Untersuchung zur Klärung der Abstammung darf gem. Gendiagnostikgesetz vom 31. Juli 2009 nur noch dann von Ärzten vorgenommen werden, wenn eine rechtswidrige Tat nach §§ 176 bis 179 vorliegt. Privat veranlasste Untersuchungen sind in Deutschland nicht möglich.
Literatur
- Bundesärztekammer (1998): Deutsches Ärzteblatt 99: A 2545-2552
- Zeising, Michael E. (2003): Die pränatale Vaterschaftsdiagnostik aus zivilrechtlicher Sicht. Medgen 15, S. 402-408
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