Puriri (Baum)

Puriri (Baum)
Puriri
Puriri

Puriri

Systematik
Euasteriden I
Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Lippenblütler (Lamiaceae)
Unterfamilie: Viticoideae
Gattung: Vitex
Art: Puriri
Wissenschaftlicher Name
Vitex lucens
Kirk

Der Puriri (Vitex lucens) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Diese Art kommt ausschließlich in Neuseeland vor.

Puriri-Bäume können sehr alt werden. Ein Exemplar, dessen Hohlraum im Stamm Māori als heilige Grabstelle genutzt haben, ist Schätzungen zufolge über 2000 Jahre alt und in der Hukutaia Domain, nahe Opotiki in der Bay of Plenty zu finden.[1]

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Der Puriri ist ein immergrüner Baum, der Wuchshöhen von bis zu 20 Meter erreicht und dabei seinen ungleichförmigen Stamm in der Regel bis zu 1,5 Meter Durchmesser ausbildet. Die Baumkrone entwickelt sich massiv weit auslagernd.[2] Die dünne Rinde ist normalerweise glatt und hellbraun, kann aber auch flockig sein.[3]

Die Laubblätter sind drei- bis fünfteilig gefingert, wobei die Blättchen elliptisch geformt sind. Die Farbe der Blätter ist dunkelgrün mit einer glänzenden Oberfläche. Sie sind zwischen 5 und 12 Zentimeter lang.[2]

Der kleine zymöse [4] Blütenstand besteht aus zehn bis fünfzehn Blüten. Die rosafarbenen bis ins Rot übergehende Blüten weisen eine Länge von 2,5 bis 4 Zentimeter auf. Obwohl der Baum über das gesamte Jahr hin Blüten trägt, hat er seine Hauptblütezeit in den Wintermonaten Juni bis Oktober. Die eingeschlechtigen Blüten werden hauptsächlich von dem Tui und dem New Zealand Bellbird bestäubt (Ornithophilie). [4] Die bei Reife hellroten, runden und fleischigen Steinfrüchte weisen einen Durchmesser von etwa 2 Zentimeter auf und dienen Vögeln ganzjährig als Nahrung (Ornithochorie).

Verbreitung

Das Verbreitungsgebiet des Puriri erstreckt sich über die Küsten- und Flachlandregionen der Nordinsel Neuseelands, vom äußersten Norden bis etwas zur Mitte der Insel hin. In Siedlungshöhen bis zu maximal 800 Metern bevorzugt er fruchtbare Böden. Als Waldbaum ist der Puriri kaum noch zu finden, wird aber als Zier- und Straßenbaum noch angepflanzt.[2]

Mit der Intensivierung der Landwirtschaft ging auch der Baumbestand des Puriri zurück. Dort wo wenig Landwirtschaft betrieben wird, ist er etwas häufiger anzutreffen, vor allem in den nördlicheren Regionen. Der Puriri wird derzeit noch nicht als bedrohte Spezies eingestuft, sein Rückgang in kultivierten Landschaften ist aber nennenswert. In Wäldern kann mit einer leichten Erholung gerechnet werden. Inwiefern die starke Verbreitung des Possums (Trichosurus vulpecula) eventuell einen Einfluss auf die Gesundheit des Baumes hat, ist noch nicht geklärt.[5]

Systematik

Vitex lucens wurde 1897 von Thomas Kirk beschrieben.

Verwendung

Das Holz des Puriri ist schwer, extrem hart und besitzt mit 900 kg/m3 eine hohe Dichte. Von den Māori wurde das Holz des Baumes dank seiner Langlebigkeit für die Herstellung von Werkzeugen und Waffen genutzt. Da das Holz im Wasser gut zu Boden sinken konnte, verwendeten sie es auch zum Bau von Aalreusen.[3]

Über 2000 Jahre alter Puriri-Baum im Hukutaia Domain, nahe Opotiki

Trotz seiner ungleichmäßigen Faserung verwendeten die europäischen Einwanderer in der Anfangszeit das Holz im Eisenbahnbau für Schwellen, Pfosten und Masten. In frühen Berichten wurde beschrieben, dass es natürlich gewachsene Bäume mit Stämmen von 4,5 bis 9 Metern Länge gab, die für die Herstellung von Möbeln oder gar als Furnier für Intarsien genutzt wurde. Das Aussehen wurde mit der Qualität amerikanischem oder italienischem Walnussholz verglichen.[3]

Heute wird das Holz nur selten verwendet. Durch den Raupenbefall der Motte Charagia virescens ist es sehr häufig fehlerhaft, was die Nutzung entsprechend einschränkt.[2]

Einzelnachweise

  1. Hukutaia Domain. Opotiki District Council, abgerufen am 29. Juni 2010 (HTTP, englisch).
  2. a b c d Alec Lindsay Poole: Puriri (Vitex lucens). Te Ara - the Encyclopedia of New Zealand, abgerufen am 29. Juni 2010 (HTTP, englisch).
  3. a b c Puriri (Vitex lucens). National Association of Woodworkers New Zealand, abgerufen am 31. Juli 2010 (PDF, englisch).
  4. a b P.J. Barrell, R.C. Gardner, T.E. Richardson: Molecular markers and experimental pollinations reveal self-fertility and high levels of natural inbreeding in the New Zealand endemic tree Vitex lucens (puriri). In: The Royal Society of New Zealand (Hrsg.): New Zealand Journal of Botany. Volume 35, Wellington 1997, S. 535–543 (PDF (2,1 MB), http://www.royalsociety.org.nz/media/publications-journals-nzjb-1997-051.pdf, abgerufen am 31. Juli 2010).
  5. The health of puriri (Vitex lucens). Department of Conservation (DOC), abgerufen am 31. Juli 2010 (PDF, englisch).

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