- Quenchen (Chemie)
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In der chemischen Reaktionsführung bezeichnet man mit quenchen das schnelle Abstoppen einer ablaufenden Reaktion zu einem bestimmten Zeitpunkt.[1] Dies kann geschehen durch das schnelle Hinzufügen eines weiteren Reaktionspartners (gelegentlich auch als Quencher bezeichnet), welcher eines der Edukte aus dem Reaktionsgemisch entfernt, durch eine Abkühlung, die die Geschwindigkeit der ablaufenden Reaktion so stark verringert, dass sie als nahezu gestoppt gilt, oder aber durch schnelle und starke Verdünnung, welche die Wahrscheinlichkeit der Reaktion zweier Reaktanden stark herabsetzt.
Laboratorium
Im Laboratorium wird diese Technik beispielsweise genutzt, um kinetische Studien an Reaktionen durchführen zu können. Hierzu werden mehrere Ansätze der gleichen Reaktion unter gleichen Bedingungen nach unterschiedlichen Reaktionszeiten schnell abgestoppt, um anschließend mit geeigneten Messverfahren den bis zu diesem Zeitpunkt erfolgten Umsatz bestimmen zu können.
Ein solches Verfahren ist immer dann nötig, wenn die direkte Messung in der laufenden Reaktion nicht möglich ist (beispielsweise weil zunächst eine Überführung des Produkts in eine für die Messung geeignete chemische Verbindung, Lösung oder Messapparatur nötig ist).
Technik
In der chemischen Verfahrenstechnik werden spezielle Quenchkühler eingesetzt, welche die Reaktionsgemische so stark abkühlen, dass eine Weiterreaktion, etwa zu unerwünschten Folgeprodukten, unterbunden wird.
Einzelnachweise
- ↑ John J. McKetta (Ed.): Encyclopedia of chemical processing and design. Bd. 62, Marcel Dekker New York 1998, ISBN 0-8247-2613-8 (Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche), S. 406.
Kategorie:- Chemisch-technisches Verfahren
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