Rabot

Rabot
Rabot mit den drei Wohnblöcken dahinter.
Rabotansicht in früheren Zeiten.

Het Rabot ist ein bekanntes Denkmal in Gent und gleichzeitig die Bezeichnung des umgebenden Stadtteils. Unter Rabot versteht man im Niederländischen allgemein eine Wasserbaukonstruktion ähnlich eines hölzernen Wehrs, also dem Vorgänger heutiger Schleusen. Das Wasser eines Kanals oder Flusses wird durch diesen Abschluss festgehalten und so ein Höhenunterschied zwischen den Abschnitten des Wasserlaufs kreiert. Vor der Erfindung der Schleuse mussten Boote über abschüssige Hänge geschleppt werden. Im Uferbereich gab es Rillen, in denen man horizontale Balken setzen konnte. Die Bezeichnung ist vom französischen 'rabattre' (amener à un niveau plus bas en abaissant) entlehnt, was soviel wie einschlagen, einlassen der horizontalen Holzbalken meint. Unter dem heute in Gent so genannten Rest der Stadtbefestigung befand sich einst eine Kehrschleuse in der Lieve.

Durch die Jahre hat sich der Name auf die diese Schleuse schützenden Türme der einstigen Stadtbefestigung übertragen.

Am Rabot schlugen die Genter 1488 das Heer Kaiser Friedrichs III., welches nach 40 Tagen Belagerung von hier aus abzog. Daran erinnern noch Straßennamen der Umgebung: Die Triomfstraat (Triumphstraße) und die Filips Van Cleeflaan, die an den Genter Anführer Filips van Kleef (1459-1528) erinnert.

1491 war der Bau des Rabots abgeschlossen. Die verstärkte Schleuse lag am Kreuzungspunkt der Lieve mit dem Stadtgraben. Die Lieve stellte auf ihrer Seite die Verbindung mit der noch nicht versandeten Zwin und weiter mit der See her. 1860 wurde der backsteinerne Flügel in Richtung Stadt abgebrochen. 1872 erhöhte man das Straßenniveau und die Lieve wurde abgeschlossen: Inzwischen hatte Gent auch längst andere Zugänge zur See.

In der unmittelbaren Umgebung des Rabots wurden von 1972 bis 1974 auf dem freigewordenen Gelände des alten Rabotbahnhofs und der Gasfabrik drei große Appartementblöcke mit insgesamt 573 Wohnungen gebaut, ohne Rücksicht auf die Umgebung und evtl. eintretende demografische Veränderungen. Das Denkmal wurde regelrecht durch die Wohntürme eingekesselt. 2012 sollten diese Appartementtürme abgerissen werden und durch acht neue und niedrigere Gebäude ersetzt werden.[1] Darüber hinaus wurde auf dem selben Stück Grund auch das neue Gerichtsgebäude Gents erbaut.

Die Umgebung hat sich am Ende des 19. Jahrhunderts im Rahmen der blühenden Textilindustrie rasend entwickelt und bildet einen Teil des sogenannten 19. Jahrhundert-Gürtels rund um die Stadt. Am Rabot, Ecke Gebroeders de Smetstraat, war einst auch die Textilfabrik NV Loutex gefestigt, heute ist dort der Technologiecampus Gent der Katholieke Hogeschool Sint-Lieven untergebracht.

Im Volksmund werden die jahrhundertealten Türme des Rabots auch noch die Torekens genannt. Genaue Grenzen dieses Stadtteils gibt es bis heute gar nicht, meistens ist damit die weitere Umgebung um das Denkmal gemeint, die sich bis zur Wondelgemstraat und Griendeplein, die Gebroeders de Smetstraat, die Opgeëistenlaan und die Begijnhoflaan erstreckt. Die Rabotstraat selbst ist eine Verbindung zwischen der Burgstraat und dem Rabot.

Weblinks

  1. Het Nieuwsblad, 27-03-09 - Gentse Rabottorens gaan dan toch tegen de vlakte

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  • rabot — RABOT. s. m. Instrument de Menuisier, qui sert à polir le bois, & à le rendre uni. Polir avec le rabot. passer le rabot sur quelque piece de bois. On dit fig. Passer le rabot sur un ouvrage de Vers, de Prose, y donner un coup de rabot, pour dire …   Dictionnaire de l'Académie française

  • rabot — Rabot, Runcina, Semble que Rabot ou Rabos, nomen habeat a radendo bosco, id est ligno, quod {{t=g}}boskon{{/t}} olim Hetrusci dixerunt, a {{t=g}}boskô,{{/t}} id est Pasco: vnde etiam Proboscis, vt Nemus a {{t=g}}némô,{{/t}} id est Pasco, Encores… …   Thresor de la langue françoyse

  • Rabot — Ra bot (r[=a] b[o^]t), n. [F.] A rubber of hard wood used in smoothing marble to be polished. Knight. [1913 Webster] …   The Collaborative International Dictionary of English

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  • RABOT — s. m. Outil de menuisier, composé d une espèce de ciseau ajusté dans un fût de bois, et servant à dresser, à aplanir, à unir la surface du bois. Passer le rabot sur une planche. Donner un coup de rabot. Dresser, unir, polir une pièce de bois avec …   Dictionnaire de l'Academie Francaise, 7eme edition (1835)

  • RABOT — n. m. Outil de menuisier, qui sert à aplanir, à unir là surface du bois et qui est formé d’une sorte de ciseau ajusté obliquement dans un fût de bois qui laisse dépasser le tranchant. Passer le rabot sur une Planche. Donner un coup de rabot.… …   Dictionnaire de l'Academie Francaise, 8eme edition (1935)

  • rabot — nm. : PLyAN NA nf. (Saxel.002 | Albanais.001A, PPA.) ; rabo nm. (001b, Cordon.083, BEA.), rabô (Arvillard). E. : Marche, Plane, Râteau, Varlope. A1) riflard, rabot à deux poignées : galêra nf. (002), E. Char ; riflyâ(r) (001.BEA. | Thônes). A2)… …   Dictionnaire Français-Savoyard

  • rabot — crabot rabot …   Dictionnaire des rimes

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