Radrennbahn von Roubaix

Radrennbahn von Roubaix
Theo Vienne war einer der Iniatoren der ersten Radrennbahn
Die Radrennbahn von Roubaix

Die Radrennbahn von Roubaix (frz: Le vélodrome de Roubaix, offizieller Name heute: Vélodrome André Pétrieux) ist eine Betonbahn, die besonders bekannt ist als Ziel des Straßenrennens Paris-Roubaix.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Eine Vorläuferin der heutigen Radrennbahn von Roubaix, das „Vélodrome roubaisien“, wurde 1895 errichtet und war in den folgenden Jahren Ort zahlreicher Bahnrennen wie der Französischen Steher-Meisterschaften und des Bol d’Or. Zwei Unternehmer aus Roubaix, Theo Vienne und Maurice Pérez, hatten den Bau der 333,33 Meter langen Piste initiiert und schließlich auch die Idee, ein Rennen zu organisieren, das auf dieser Radrennbahn enden sollte: Paris-Roubaix. 1896 war die erste Austragung, die der Deutsche Josef Fischer gewann. 1910 wurde die Bahnfläche mit Holz ausgekleidet. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs wurde die Bahn geschlossen und im Verlauf des Krieges von den Deutschen demontiert.

1909 wurde in Wattrelos, einem Vorort von Roubaix, ein zweite Radrennbahn errichtet, genannt „Velodrome des Trois Villes“, und am 25. Juli mit einem „Match“ zwischen Louis Darragon, Georges Parent und Georges Sérès vor rund 10 000 Zuschauern eingeweiht. Die Bahn war 400 Meter lang, halboffen (Zuschauertribünen und Bahn waren überdacht) und laut den Worten von Tour-de-France-Begründer Henri Desgrange „unvergleichlich“. 1924 wurde diese Bahn abgerissen und an ihrer Stelle Wohnhäuser errichtet.

In Roubaix selbst wurde 1920 das „Stadion Jean Dubrulle“ errichtet und 1936 die heutige Radrennbahn, das Vélodrome André Pétrieux; sie befindet sich im „Parc des Sports“ von Roubaix. Seit 1943 ist sie wieder das Ziel von Paris-Roubaix, eine Tradition, die seit 1914 unterbrochen gewesen war (mit einer erneuten Unterbrechung in den 1980ern). Die offene Bahn besteht aus Beton und ist 499,75 Meter lang.

Seit 2009 gibt es Planungen, eine neue 250-Meter lange Radrennbahn mit Halle neben der offenen Bahn zu errichten, die 2011 eröffnet werden soll. Projektleiter ist der ehemalige französische Weltklasse-Sprinter Arnaud Tournant.[1][2]

Heutige Nutzung

Die Radrennbahn ist auch heute noch das Ziel von Paris-Roubaix. Zudem wurden dort mehrfach Französische Bahnmeisterschaften ausgetragen. 2009 war sie Teil des Cyclo Cross-Weltcups.

Im Innenraum werden auch Rugby-Spiele ausgetragen.

Die letzten 300 Meter vor dem Velodrom von Roubaix sind nach dem einzigen Paris-Roubaix-Sieger aus Roubaix, Charles Crupelandt, „Espace Charles Crupelandt“ benannt. Anlässlich des 100. Jahrestages von Crupelandts Siegs im Jahre 1914 wurden zwischen die dortigen Pflastersteine kleine Marmortafeln mit den Namen der bisherigen Sieger eingelassen.[3]

Einzelnachweise

  1. ffc.fr
  2. Film über das geplante neue Velodrom in Roubaix
  3. virtualtourist.com abgerufen am 1. September 2010 (englisch)

Literatur

  • Pascal Sergent: Le temps des vélodromes. 2008.

Weblinks

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