- Raffturm
-
Der Raffturm.
Der Verlauf der Braunschweiger Landwehr ist blau markiert.Der Raffturm war einer von sieben Wehrtürmen der Braunschweiger Landwehr, der mittelalterlichen, äußeren Befestigung der Stadt Braunschweig. Er befand sich westlich der Stadtgrenzen, an der heutigen Hannoverschen Straße (Bundesstraße 1) im Stadtbezirk Lehndorf-Watenbüttel.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 1228 als „Rafhoue“[1] (Raffhof), als die Braunschweiger Patrizierfamilie von Luckenum ein Allodialgut vom Kloster Dorstadt als Lehen erhielt. Im Jahr 1260 erwarb das Kreuzkloster Hof und Ländereien und nutzte sie als Vorwerk.[2]
Nachdem der Rat der Stadt im Jahr 1376 beschlossen hatte, mit der Landwehr einen äußeren Verteidigungswall im Braunschweiger Umland zu errichten, weit vor den eigentlichen Stadtbefestigungsanlagen, wurde der Wehrturm um 1388[1] oder 1391[3] erbaut. Der Turm sollte die wichtige Handelsstraße zwischen den Städten Braunschweig und Hildesheim sichern. Im 17. Jahrhundert erhielt der Raffturm das Krugrecht zur gewerblichen Bewirtung von Gästen.
Ende des 18. Jahrhunderts verlor die Landwehr ihre militärische Bedeutung. Die Wehrtürme, auch der Raffturm, wurden geschleift. Die Nebengebäude gingen in Privateigentum über und dienten als Gastwirtschaft und landwirtschaftliche Gebäude. Bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts wird der Raffturm in der Gemarkung Lehndorf nur noch als ein isoliert stehendes Wirtshaus mit einer Schäferei beschrieben.[4] Das heutige Raffturmgebäude, um 1780 errichtet, wurde bis etwa 2003 als Gasthaus genutzt.
Literatur
- Julius Reißner: Die Landwehr im alten Braunschweig. In: Braunschweigischer Kalender 1968. Meyer, Braunschweig 1968.
- Carl Wilhelm Sack: Die Befestigung der Stadt Braunschweig. In: Archiv des Historischen Vereins für Niedersachsen, Historischer Verein für Niedersachsen (Hrsg.), Verlag Hahnsche Hofbuchhandlung, Hannover 1847.
- Hans-Adolf Schultz: Die Landwehr der Stadt Braunschweig. Ihr Verlauf im Lichte der neuesten Forschung. In: Braunschweigische Heimat, 40. Jahrgang, Heft 3, E. Appelhans & Co., Braunschweig 1954, S. 73−77.
Einzelnachweise
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Braunschweiger Landwehr — Überreste der Braunschweiger Landwehr im Ölper Holz zwischen Lehndorf und Kanzlerfeld … Deutsch Wikipedia
Schloss Vechelde — Schloss Vechelde, Kupferstich von Anton August Beck, um 1760 Das Schloss Vechelde war ein Jagd und Lustschloss im ehemaligen Fürstentum Braunschweig Wolfenbüttel in Vechelde bei Braunschweig. Der Ort ist heute Verwaltungssitz der Gemeinde… … Deutsch Wikipedia
Madamenweg — Straße in Braunschweig … Deutsch Wikipedia
Braunschweig-Lehndorf-Watenbüttel — Stadtbezirk Lehndorf Watenbüttel Bezirksbürgermeister: Karl Grziwa (CDU) Stadtbezirk: Nr. 321 Einwohner: 19.918 (31. Dez. 2005) Fläche: km² Bevölkerungsdichte: Einwohner je … Deutsch Wikipedia
Bundesstraße 1 — Vorlage:Infobox hochrangige Straße/Wartung/DE B Bundesstraße 1 in Deutschland Karte … Deutsch Wikipedia
Gliesmaroder Turm — … Deutsch Wikipedia
Kreuzkloster (Braunschweig) — Das Kreuzkloster im Jahre 1899 (links daneben, „Nr. 10“, das Gefängnis Rennelberg). Das Kreuzkloster in Braunschweig, auch als „Convent St. Crucis“ bezeichnet, entstand der Überlieferung nach um 1230 auf dem Rennelberg vor den Toren der Stadt,… … Deutsch Wikipedia
Lehndorf-Watenbüttel — Stadtbezirk Lehndorf Watenbüttel Lage des Stadtbezirks Lehndorf Watenbüttel (dunkelgrau) in Braunschweig Bezirksbürgermeister: Karl Grziwa (CDU) … Deutsch Wikipedia
Vechelde — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia
Völkenrode — Stadtbezirk Lehndorf Watenbüttel Bezirksbürgermeister: Karl Grziwa (CDU) Stadtbezirk: Nr. 321 Einwohner: 19.918 (31. Dez. 2005) Fläche: km² Bevölkerungsdichte: Einwohner je … Deutsch Wikipedia