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Ráth Cruachan
RathcroghanBasisdaten Staat Irland Grafschaft Roscommon ISO 3166-2 IE-RN 53.800555555556-8.3008333333333Koordinaten: 53° 48′ N, 8° 18′ WRathcroghan (irisch Ráth Cruachan - „Das Ringfort von Cruachain“, von altirisch rà[i]th [Raːθ] - „Ringwall“) ist eine archäologische Stätte im County Roscommon.
Inhaltsverzeichnis
Mythologie
- siehe Cruachain
Rathcroghan wird in den Dindsenchas („Erklärung der Ortsnamen“) als der ehemalige Königssitz von Connacht, einer der vier bzw. fünf ursprünglichen Provinzen des Landes, genannt. Der Name leitet sich von Crochen, einer Sidhe (Fee) und Dienerin Étaíns, her. Sie soll dann die Mutter Medbs geworden sein.
Nach der Irischen Mythologie war in Cruachain die Burg des Königspaares Ailill mac Máta und Medb, die in den Erzählungen Echtrae Nerai („Neras Abenteuer“) und Táin Bó Cuailnge („Der Rinderraub von Cooley“) eine wichtige Rolle spielt.
Zu Samhain (1. November) kommen aus den Hügelgräbern und Erdspalten um Rathcroghan die Bewohner der Anderen Welt heraus, wie es in Echtrae Nerai und auch in Fled Bricrenn („Bricrius Fest“) geschildert wird. Deshalb ist Rathcroghan einer der Orte, die als Lokalisierungen der Anderen Welt angesehen werden.
Die ärchäologischen Fundstätten
Die Zuweisung als Königsburg von Connacht ist nicht unumstritten, die Bedeutung des Ortes als Ansammlung jungsteinzeitlicher und bronzezeitlicher Grabstätten und Zusammenkunft für rituelle Zeremonien (oenach) ist gesichert.
Rathcroghan Mound
Dieser künstliche Hügel hat an der Basis einen Durchmesser von 90 m und eine Höhe von 6 m und wurde als Grabhügel über einem natürlichen Schottergrat angelegt. Auf einer ursprünglichen Anlage aus zwei Steinringen entstanden große Bauten, die als Königsburg Cruachain aus den Mythen angesehen wird.
Rathmore
Im Nordwesten von Rathcroghan Mound befindet sich eine Anlage, Rathmore („Großes Ringfort“) genannt. Der Durchmesser des fast kreisrunden Geländes beträgt 30 m, es ist von einem Erdwall mit Graben umgeben. Ein Herrschersitz aus der ersten Hälfte des 1. Jahrhunderts v. Chr. wird hier angenommen.
Rath na Darbh
Im Westen des Rathcroghan Mound liegt Rath na Darbh („Ringfort der Stiere“), anglisiert Rathnadarve, ebenso angelegt wie Rathmore. Hier sollen die beiden berühmten Stiere Donn Cuailnge und Findbennach ihren Endkampf ausgetragen haben.
Reilig na Rí
Reilig na Rí („Grabstätte der Könige“), anglisiert Relignaree, im Süden des Rathcroghan Mound, ist ebenfalls eine Ringanlage, allerdings mit einem Durchmesser von 300 m und einem Steinwall. Dieser umschließt einen Innenwall, ein Souterrain (eine unterirdische Kammer) und einige Steinhütten.
Uaigh na gCat
Die Uaigh na gCat („Höhle der Katzen“), auch Oweynagat geschrieben, 60 m im Südwesten von Rathcroghan Mound, ist ein Souterrain, das Birkhan bei seinem Besuch 1995 als „schwer zugängliche, völlig verwahrloste und verunreinigte Höhle mit zwei Haupt- und einem Nebeneingang“ beschreibt. Uaigh na gCat soll einer der wichtigsten Zugänge in die Andere Welt sein. Birkhan sah hier eine Steindecke, in der der Name des mythischen Helden Froech auf einem Oghamstein zu lesen sein soll (VRAICCI MAQI MEDVII, interpretetiert als „Froech, Sohn von Medb“).[1]
Dathi's Mound
Gleich neben Uaigh na gCat befindet sich Dathi's Mound, angeblich die Grabstätte Dathis, des letzten heidnischen Höchkönigs von Irland. Archäologen haben allerdings weder ein Grab gefunden, noch passt die Zeit des Baues (200 v. Chr. bis 200 n. Chr.) zu Dathis Lebensdaten. Der umgebende Erdwall hat einen Durchmesser von ungefähr 40 m.
The Mucklaghs
Diese Anlage besteht aus zwei parallel verlaufenden Erdwällen von durchschnittlich 6 m Höhe. Die Legende berichtet von einem mythischen Bären, der sie aufgehäuft haben soll, es wird jedoch ein Pferch für Opfertiere vermutet, wie er auch an anderen Plätzen in Irland und Britannien in der Nähe von Sakralstätten gefunden wurde.
Weitere Anlagen
Rathbeg ist ein Mound (künstlicher Hügel) mit Umwallung, Misguan Medb ein umgestürzter Stein beim Rathcroghan Mound, die Ancient Avenue vermutlich eine Zeremonienstraße von 15 m Breite, Cashelmanannan eine Steinumwallung von 64 m Durchmesser und 1,5 m Höhe.
Siehe auch
- Mythen und Sagen aus Irland
Literatur
- The prehistoric archaeology of Ireland. Galway: Galway University Press 1998, doi:10379/1357, ISBN 1869857399
- Helmut Birkhan: Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1997, ISBN 3-7001-2609-3.
- Bernhard Maier: Lexikon der keltischen Religion und Kultur. Kröner, Stuttgart 1994, ISBN 3-520-46601-5.
Weblink
- Rathcroghan Royal Site auf Sacres Site Tours of Ireland by Liz Guerra
- Bilder und Landkarten von Rathcroghan
Einzelnachweise
- ↑ Helmut Birkhan: Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. S. 841.
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