Rentschler

Rentschler
Rentschler Biotechnologie GmbH
Logo Rentschler Biotechnologie.svg
Rechtsform GmbH
Gründung 2003
Sitz Laupheim, Deutschland
Leitung Nikolaus F. Rentschler
Mitarbeiter 494 (2009)
Umsatz 70 Mio. EUR (2009)
Branche Auftragshersteller, Biopharmazeutika, Pharma, Dienstleistungsunternehmen
Website www.rentschler.eu

Die Dr. Rentschler Holding GmbH & Co. KG umfasst eine Unternehmensgruppe mit 560 Mitarbeitern. Den größten Beitrag leistet die Rentschler Biotechnologie GmbH als ein international tätiges Dienstleistungsunternehmen zur Produktion von Biopharmazeutika in Säugetierzellen mit Hauptsitz in Laupheim im Landkreis Biberach in Oberschwaben.

Als Familienunternehmen wird die Rentschler-Gruppe in dritter Generation von Nikolaus F. Rentschler geführt. Mit 494 Mitarbeitern und einem Umsatz von rund 70 Mio € (Geschäftsjahr 2009) stellt sie in Europa das drittgrößte Unternehmen in diesem Produktsegment dar.

Inhaltsverzeichnis

Tätigkeitsgebiet der Rentschler Biotechnologie GmbH

Die Rentschler Biotechnologie GmbH bietet ihren Kunden aus der Pharma- und Biotechnologie Dienstleistungen zur Produktion von Biopharmazeutika an. Dazu zählen die Service-Bereiche Zelllinien- und Prozess-Entwicklung, GMP-Produktion, Formulierung, Abfüllung, Analytik, Qualitätskontrolle, Zulassung und Qualitätssicherung.

Für die Produktion stehen neun GMP-Anlagen zur Kultivierung im Maßstab von 30 bis 2500 Liter zur Verfügung; ein weiterer Ausbau ist geplant.

Geschichte

Die Unternehmensgeschichte geht bis ins Jahr 1872 zurück, als der Apotheker Gottlob Müller in Laupheim eine Apotheke errichtete, die er 1909 an seinen Schwiegersohn, Apotheker Erwin Rentschler sen. übergab, und die bis heute als „7-Schwaben-Apotheke“ im Besitz der Familie Rentschler fortbesteht.

In der Silvesternacht 1923/24 schuf der Apotheker Erwin Rentschler jun., Sohn von Erwin Rentschler sen., die Grundlage für die heute bestehende Unternehmensgruppe. Während des Nachtdienstes hatte er die Idee für eine neue Schmerzmittel-Rezeptur, die unter dem Namen “Melabon“ vermarktet wurde. Da die Apotheke zu klein wurde, um die Nachfrage an Melabon zu befriedigen, erfolgte im Jahr 1927 die Gründung der Dr. Rentschler & Co. OHG mit Erwin Rentschler jun. als Geschäftsführer. Zwei Jahre später wurde sein Bruder, Helmut Rentschler, Apotheker und Chemiker, ebenfalls geschäftsführender Gesellschafter und leitete mit ihm zusammen das junge Unternehmen, das zunächst auf einem einzigen Präparat basierte. Im Laufe der Zeit gesellten sich weitere, nicht verschreibungspflichtige Medikamente hinzu und begründeten eine nahezu 80-jährige Tradition. Im Jahr 1947 erfolgte mit der Gründung des Bakteriologischen Instituts Warthausen, das sich der Entwicklung und Produktion von Veterinär-Impfstoffen widmete, eine erste Produkt-Diversifizierung.

Nach dem Tod von Erwin Rentschler jun. im Jahr 1959 übernahm sein Sohn, Friedrich E. Rentschler, die Geschäftsführung. Er erweiterte das Portfolio der freiverkäuflichen Präparate sukzessive durch neue verschreibungspflichtige Produkte, überwiegend im Herz-/Kreislaufbereich. Im Jahr 1974 schuf er den Unternehmensbereich Biotechnologie und begann mit der Entwicklung von Interferonen, was schließlich dazu führte, dass Rentschler 1983 weltweit die erste Zulassung für ein natürliches Interferon-beta-Präparat, das Fiblaferon®, erhielt. Im Jahr 1979 begannen die Arbeiten mit rekombinanten Zelltechnologien, die zur Folge hatten, dass bereits 1986 eine GMP-Anlage zur Fertigung von rekombinantem Interferon-gamma in Betrieb genommen werden konnte. 1993 wurden alle biotechnologischen Aktivitäten in die Rentschler Biotechnologie GmbH zusammengeführt, die seit 1997 alle Geschäftsaktivitäten auf Dienstleistungen für die Entwicklung von biopharmazeutischen Produkten konzentriert.

Ein Jahr nach Übergabe der Geschäftsführung von Friedrich E. Rentschler an seinen Sohn Nikolaus F. Rentschler im Jahre 1999 wurde mit dem Ausbau der Biotechnologie und Fokussierung aller Geschäftsaktivitäten auf diesen Bereich begonnen. Im Jahr 2003 erfolgte eine Neustrukturierung der Unternehmensgruppe innerhalb der Rentschler Holding GmbH & Co. KG. Die Rentschler Biotechnologie GmbH stellt dabei den operativ größten Anteil. Der im Jahr 2000 begonnene Ausbau der Biotechnologie wurde fortgesetzt, sodass 2010 neun Anlagen für die GMP-Produktion von Biopharmazeutika für klinische Entwicklungsprojekte und für die Marktversorgung zur Verfügung stehen.

Familie

Die Rentschler-Gruppe befindet sich zu 100% in Familienbesitz.

Die Familie Rentschler engagiert sich in ihrer Heimatstadt Laupheim in vielen ehrenamtlichen und bürgerschaftlichen Projekten, so z. B. in der Bioregion Ulm und in der Hochschule Biberach. Des Weiteren engagiert sie sich für zahlreiche Vereine, u. a. im Freundeskreis des Museums zur Geschichte von Christen und Juden in Laupheim.

Friedrich E. Rentschler, Vorsitzender des Aufsichtsrates, ist Träger des Bundesverdienstkreuzes und der Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg. Er ist u. a. auch Vorsitzender der Bürgerstiftung Laupheim. 2009 eröffnete er im Ulmer Stadtregal Räume für seine private Sammlung internationaler zeitgenössischer Kunst, die „Sammlung FER Collection“, die nach Anmeldung zugänglich ist.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Rentschler Field — Généralités Adresse East Hartford, Connecticut Coordonnées …   Wikipédia en Français

  • Rentschler Heliport — is a private heliport for the exclusive use of United Technologies Corporation, located 2 miles southeast of East Hartford, Connecticut.From 1933 to about 1997 Rentschler Field was an airfield, which was used by the United States Army Air Forces… …   Wikipedia

  • Rentschler Field — Infobox Stadium stadium name = Rentschler Field location = 615 Silver Lane East Hartford, CT 06118 coordinates = coord|41|45|34|N|72|37|7|W|type:landmark|display=inline,title broke ground = 2000 opened = August 30,2003 closed = demolished = owner …   Wikipedia

  • Rentschler House (Hamilton, Ohio) — Infobox nrhp name = Rentschler House caption = location = Hamilton, Ohio architect = architecture = added = 1983 04 21cite web|url=http://www.nr.nps.gov/|title=National Register Information System|date=2007 06 30|work=National Register of… …   Wikipedia

  • Rentschler — patronymische Bildung auf er zu Rensch …   Wörterbuch der deutschen familiennamen

  • Frederick Brant Rentschler — BirthRentschler was born in Hamilton, Ohio to George A. Rentschler and Phoebe Schwab, whose family owned the Republic Motor Car Co. that built Republic cars from 1908 until 1914. He graduated from Princeton University in 1909 and worked in his… …   Wikipedia

  • Gordon S. Rentschler — Gordon Sohn Rentschler (November 25, 1885 March 4, 1948) was a chairman of First National City Bank, a predecessor of Citigroup. He was born in Hamilton, Ohio. His father was George A. Rentschler one of the principals of the Hooven Owens… …   Wikipedia

  • Frederick Rentschler — en 1929 Frederick B. Rentschler (né le 8 novembre 1887 dans l Ohio, mort le 25 avril 1956) est un concepteur américain de moteurs d avions, fondateur de la société Pratt Whitney en 1925[1] et co fondateur de United Aircraft and Tran …   Wikipédia en Français

  • Hooven-Owens-Rentschler — The firm of Hooven, Owens, Rentschler, and Company manufactured steam and diesel engines in Hamilton, Ohio. Because the firm was frequently known by its initials, H.O.R., the Hooven is sometimes incorrectly rendered as Hoover , and the Owens may… …   Wikipedia

  • Connecticut Huskies football under Randy Edsall — Randy Edsall was the 27th head coach of the Connecticut Huskies football team, which represents the University of Connecticut, and participates in the Big East Conference. Since he was hired in 1999, Edsall led the Huskies from Division I AA to… …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”