Riesensaal (Dresden)

Riesensaal (Dresden)

Der Riesensaal in Dresden ist ein Saal in der Dresdner Residenz. Er wurde um 1550 von Caspar Voigt von Wierandt errichtet, von Wilhelm Dilich seit 1627 neu ausgestattet, 1650 vollendet und beim Schlossbrand 1701 zerstört. Der wiederaufgebaute Saal wurde bei den Luftangriffen auf Dresden im Februar 1945 zerstört. Nach der Wende wurde der Saal in seinen ursprünglichen Dimensionen wieder hergestellt. Der ursprüngliche Saal gilt als „Hauptwerk des Manierismus.[1]

Beschreibung

Der Riesensaal 1648

Der Riesensaal entstand bereits 1480 als Mittelpunkt der damaligen Dresdner Residenz. Mit einer Länge von 60 Metern und einer Breite von elf Metern war er der größte Raum des Schlosses. Lucas Cranach der Jüngere schmückte den Saal. Die Gebrüder Tola malten als Fresko Riesen in den Fensterlaibungen, wonach der Saal auch benannt wurde. Kilian Fabritius malte nach Vorlagen von Wilhelm Dilichs 17 Städteansichten von Sachsen. Es galt als „frühestes Beispiel sächsischer Landschafts- und Vedutenmalerei. 1627 wurde der Saal mit einer Holzdecke im flachen Bogen eingewölbt und mit Tierkreiszeichen geschmückt.[2] Bei einem Schlossbrand 1701 wurde der Saal zerstört. Zwischen 1717 und 1719 wurde das Schloss (einschließlich des Riesensaals) als barocke Residenz neu aufgebaut. Nach dem Tod August des Starken 1733 wurde der Saal in mehrere kleine Räume aufgeteilt.

Bei den Bombenangriffen auf Dresden im Februar 1945 wurde der Saal zerstört.

Beim Wiederaufbau des Schlosses wurde auch der Riesensaal wiederhergestellt. Anstelle der schmückenden Gemälde sind heute nur noch Ziegel und Beton sichtbar. Die Nordfassade wurde nach dem Vorbild des 19., die Südfassade nach dem Vorbild des 16. Jahrhunderts wieder aufgebaut. Dies wird auch im Inneren an verschiedenen Fensterformen deutlich.

Künftig sollen im Riesensaal Teile der Rüstkammer Aufstellung finden.

Literatur

  • Fritz Löffler: Das alte Dresden – Geschichte seiner Bauten. E.A.Seemann, Leipzig 1981, ISBN 3-363-00007-3.

Einzelnachweise

  1. Löffler, S. 63 Bildnr. 73 [Der Riesensaal im zweiten Stock des Ostflügels des Schlosses.]
  2. Löffler, S. 37, S. 63 Bildnr. 73 [Der Riesensaal im zweiten Stock des Ostflügels des Schlosses.]
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