Ringwall Abtenberg

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Ringwall Abtenberg
Burgentyp:	Höhenburg
Erhaltungszustand:	Wall- und Grabenrest
Ort:	Medlitz
Geographische Lage	50° 2′ 46,3″ N, 10° 54′ 12,8″ O50.04620833333310.903555555556360Koordinaten: 50° 2′ 46,3″ N, 10° 54′ 12,8″ O
Höhe:	360 m ü. NN

Der kleine Ringwall Abtenberg liegt östlich von Medlitz auf dem höchsten Punkt des bewaldeten Hügelrückens (Breitengüßbacher Forst) zwischen der Itz und dem Main im Landkreis Lichtenfels (Oberfranken). Das Geländedenkmal wird von der Bodendenkmalpflege ins Frühmittelalter datiert.

Anlage

Die Kuppe des Abtenberges wird von einem etwa 110 x 87 Meter umfassenden Wallsystem umgeben. Der relativ schlecht erhaltene, stark verschliffene Wall ist nur noch bis zu einem Meter hoch und etwa vier Meter breit. Im Nordosten ist ein seichter, ungefähr zwei bis drei Meter breiter Grabenabschnitt vorgelagert.

Das frei zugängliche Bodendenkmal wird vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege als frühmittelalterlicher Ringwall unter der Denkmalnummer D-4-5931-0030 gelistet.^[1].

Zeitstellung und Zweckbestimmung

Die Anlage des kleinen Refugiums könnte auf eine Entstehung in karolingisch-ottonischer Zeit hindeuten. Allerdings reicht die Geschichte solcher Wehranlagen oder befestigter Siedlungsplätze meist bis in vorgeschichtliche Epochen zurück. Da bislang keine archäologischen Artefakte im Bereich des Ringwalles geborgen werden konnten, muss eine frühmittelalterliche Datierung vorläufig noch spekulativ bleiben.

Denkbar wäre etwa eine Funktion als dörfliche Schutzburg gegen die Einfälle der Magyaren (1. Hälfte 10. Jahrhundert). Möglicherweise verweist das Bodendenkmal auf einen regionalen Konflikt zwischen den hier ansässigen westslawischen Main-Rednitz-Wenden und germanischen Siedlern. Auch eine Auseinandersetzung zwischen der altthüringischen Bevölkerung und den von Westen im Maintal vordringenden Franken wäre in Betracht zu ziehen.

Literatur

• Björn-Uwe Abels: Archäologischer Führer Oberfranken (Führer zu archäologischen Denkmälern in Bayern, Franken, Band 2). Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1986, ISBN 3-8062-0373-3, S. 116.

Einzelnachweise

1. ↑ Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege: Eintragung