- Ritterkanton Niederrhein
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Der Ritterkanton Niederrhein (zeitgenössisch Niederrheinstrom) war ein Ritterkanton innerhalb des Ritterkreises Rhein im Heiligen Römischen Reich in der frühen Neuzeit bis zur Auflösung 1801. Die Kanzlei lag in Koblenz.
Neben reichsritterlichen Familien im engeren Sinne gehörten dem Kanton auch Freiherrn, andere Adelige oder gar Klöster an. Dies konnte sein, weil die Familien später Adelserhebungen erfahren hatten oder wenn Teile des Besitzes aus ehemaligen reichsritterschaftlichen Herrschaften bestanden.
Mitglieder waren unter anderem die Freiherren von Breidbach, die Herrschaft Schweppenhausen, die Herrschaften Adendorf, Ahrenthal, Arenfels, Blieskastel, Burgfriede, Clodt zu Ehrenberg, die Herren von Dalberg, die Herrschaft Ehrenburg, die Freiherren von Fürstenwärther, die Freiherren von Heddesdorf, die Freiherren von Hees, die Reichsritter von Hohenfeld, die Reichsherrschaft Hüttersdorf, die Herrschaft Illingen, die Freiherren von Ingelheim, die Freiherren von Kesselstatt, die Freiherren von Kerpen, die Freiherren von der Leyen, die Herrschaft Lösenich, das Kloster Marienberg, die Ganerbschaft Martinstein, die Herrschaft Medelsheim, die Herrschaft Münchweiler, die Freiherren von Reifenberg, die Reichsritter Requile, die Herrschaft Scharfeneck, die Freiherrn von Schmidtburg zu Weiler oder die Familie von Kellenbach.
Mit der französischen Besetzung und dem Frieden von Luneville von 1801 fielen die Herrschaften des Ritterkantons Niederrhein an Frankreich.
Literatur
- Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zu Gegenwart. München 1992, ISBN 3-406-35865-9, S. 421
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