Fränkischer Ritterkreis

Fränkischer Ritterkreis
Mit dieser Urkunde berechtigte 1778 Kaiser Joseph II. den Ritterkanton Odenwald zur Verleihung von Orden

Der Fränkische Ritterkreis war der Zusammenschluss der fränkischen Reichsritterschaft (siehe auch Ministeriale). Familien und Personen sind in der Liste fränkischer Rittergeschlechter aufgeführt.

Inhaltsverzeichnis

Fränkischer Ritterkreis und Fränkischer Reichskreis

Der Fränkische Reichskreis wurde im Jahr 1500 vom römisch-deutschen König Maximilian I. geschaffen, um den Landfrieden im Heiligen Römischen Reich besser gewährleisten zu können. Bis zum Jahr 1512 entstanden insgesamt zehn solcher Reichskreise.

Im Fränkischen Reichskreis waren geistliche und weltliche Fürsten, Grafen und Herren und die Reichsstädte vertreten. Gemeinsame Aufgabe, wie Zölle, die Unterhaltung eines Heeres, stabile Währungen, die ausreichende Versorgung mit Getreide, der Ausbau von Infrastruktur oder die Eindämmung von Epidemien, wurden in ihm erstaunlich gut gelöst, wenngleich der Kreis immer wieder Finanzierungsprobleme hatte und letztlich im Spannungsfeld der noch größeren Territorien Preußen und Bayern zerbrach.

Die reichsfreien Ritter, die in dem Reichskreis keine Stimme hatten, organisierten sich im Ritterkreis selbst. Ihre relativ kleinen reichsfreien Territorien durchsetzten dabei die Flächen der anderen Herrschaften. Mit der Gründung des Ritterkreises schuf die Reichsritterschaft zum einen eine gemeinsame Interessenvertretung. Zum anderen entstanden parallele Strukturen, denn in der Regel bedurfte jedes der beiden Organe die Zustimmung des anderen, ging es doch letztlich um eine einzige Region, nämlich Franken. Dabei nahm der Reichskreis allerdings eine Vorreiterrolle ein.

Gliederung in Kantone

Der Fränkische Ritterkreis gliedert sich nach Regionen in sechs Ritterkantone:

Drei Ritterkreise und 15 Kantone

Seit der Mitte des 16. Jahrhunderts organisierte sich die Reichsritterschaft in insgesamt 15 Ritterorten, die wiederum, bis auf eine Ausnahme, seit 1577 in drei Ritterkreisen zusammengefasst wurden. Die Ritterorte wurden seit dem 17. Jahrhundert, entsprechend dem Vorbild der Kantone der Schweizer Eidgenossenschaft, Ritterkantone genannt. Die fünf Kantone Donau, Hegau-Allgäu-Bodensee, Neckar-Schwarzwald, Kocher und Kraichgau gehörten dem schwäbischen und die drei Kantone Oberrhein, Mittelrhein und Niederrhein dem rheinischen Ritterkreis an. Die Ritterschaft im Unteren Elsass nahm eine Sonderstellung ein.

Bilder

Literatur

  • Johann Kaspar Bundschuh: Versuch einer Historisch-Topographisch-Statistischen Beschreibung der unmittelbaren Freyen Reichs-Ritterschaft in Franken nach seinen sechs Orten. Ulm 1801
  • Rudolf Endres: Der Fränkische Reichskreis, Haus der bayerischen Geschichte, Heft 29/03, Augsburg 2004, das Heft ist als PDF-Datei verfügbar, vgl. Weblinks

Weblinks


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