- Robert Barclay (Quäker)
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Robert Barclay (* 23. Dezember 1648 in Gordonstown, Morayshire; † 3. Oktober 1690 in Ury bei Aberdeen) war ein Quäker, Theologe und neben George Fox, Margaret Fell und William Penn eine der wichtigsten Persönlichkeiten des frühen Quäkertums.
Leben
Seine Erziehung war zunächst stark calvinistisch geprägt. Er lernte bis 1664 in Paris am Collegium Scotorum, wo er unter römisch-katholischen Einfluss kam. 1667 schloss er sich den Quäkern an, wie schon sein Vater ein Jahr zuvor.
Auf dem väterlichen Landsitz Ury in Nordschottland widmete er sich den privaten Studien und verfasste seine Schriften. Er unternahm eine Anzahl von Reisen. 1676 führte ihn zum ersten Mal eine Reise über Holland auch nach Deutschland. Hier kam er persönlich mit Pfalzgräfin Elisabeth, der Äbtissin von Herford, in Kontakt. Sie gestattete sogar Quäkerandachten in ihrer Abtei und setzte sich beim König von England aktiv für deren Duldung ein. 1677 reiste er erneut mit William Penn und George Fox für Missionszwecke.
Barclay, der fünf Monate im Gefängnis verbrachte, hatte Einfluss am Hof von Jakob II. und nutzte diesen für die Quäker.
Für die damals junge Quäkerbewegung war Barclay von großem Wert, weil er zum ersten Mal ein in sich abgeschlossenes theologisches Gebäude errichtete und ausformulierte. Seine Werke waren zum einen der Grundstein für eine einheitliche Quäkeridentität und zum anderen nach außen eine Verteidigungsschrift und nicht zuletzt auch eine Missionsschrift, die überzeugen sollte. Die stark von der kabbalistischen Mystik eines George Keith (1638-1716) beeinflusste Apologie galt lange Zeit als Hauptwerk der Quäker.
Von Barclay sind keine Abbildungen bekannt.
Werke
- Truth cleared of Calumny, Amsterdam 1670
- An apology for the true christian [...], 1678, deutsche Übersetzung 1684 (als Download-PDF)
- A catechism and confession of faith, 1673
- Universal love considered and established upon its right foundation, 1677
Weblinks
- Claus Bernet: Robert Barclay (Quäker). In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 1, Hamm 1975, Sp. 367–368.
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