- Seebergen
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Seebergen Gemeinde Drei GleichenKoordinaten: 50° 55′ N, 10° 48′ O50.92222222222210.798333333333280Koordinaten: 50° 55′ 20″ N, 10° 47′ 54″ O Höhe: 280–330 m ü. NN Fläche: 8,88 km² Einwohner: 1.278 (31. Dez. 2010) Eingemeindung: 1. Jan. 2009 Eingemeindet nach: Drei Gleichen Postleitzahl: 99869 Vorwahl: 036256 Lage von Seebergen in Drei Gleichen (Gemeinde)
Seebergen ist seit dem 1. Januar 2009 ein Ortsteil der Gemeinde Drei Gleichen[1] im thüringischen Landkreis Gotha. Die Partnergemeinde von Seebergen ist Oberboihingen in Baden-Württemberg.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Benachbarte Orte sind (im Uhrzeigersinn)
- Tüttleben im Norden
- Grabsleben im Nordosten
- Cobstädt im Osten
- Wandersleben im Südosten
- Günthersleben-Wechmar im Südosten, landschaftlich getrennt durch den Großen Seeberg
- Gotha im Westen mit seinen Stadtteilen
-
- Töpfleben, ebenfalls landschaftlich getrennt durch den Seeberg und
- Siebleben,
Geschichte
Seebergen wurde erstmals 1220 urkundlich erwähnt.
Der auf dem Grieshög liegende Grabhügel wurde bereits in der Jungsteinzeit angelegt. Das dort gefundene Grab ist eine Nachbestattung der Hallstattzeit. Es wurden Bronzeschmuckgegenstände, Wendelringe und Bernsteinperlen geborgen. [2]
Sechs Jugendliche von 15 und 16 Jahren aus Seebergen wurden im Februar 1946 wegen angeblicher Zugehörigkeit zum "Werwolf" durch ein sowjetisches Militärtribunal verurteilt. Zwei von ihnen kamen im sowjetischen Speziallager Sachsenhausen um.[3]
Sehenswürdigkeiten
- Westlich des Ortes liegt der Große Seeberg mit einer Höhe von 409 m über Normalnull. In zwei Steinbrüchen wird am Berg seit Jahrhunderten der bekannte Seeberger Sandstein abgebaut. 1067, beim Bau der Wartburg, wurde bereits Rhätsandstein verwendet. Ebenfalls wurde der Seeberger Sandstein beim Bau des Erfurter Doms, des Reichstagsgebäudes in Berlin und des Schlosses Friedenstein in Gotha verwendet. Durch den Abbau kam es bei den Sandsteinarbeitern zu einer Atemwegserkrankung, die schon seit dem 18. Jahrhundert als Seeberger Sandsteinbrecherkrankheit bezeichnet wird.
- Auf dem Bergkamm befindet sich eine inzwischen zugeschüttete Bunkeranlage der NVA. Es gab Raketenstellungen auf dem Berg, ein Flugabwehrraketen-System der "51. FRBr" war dort stationiert.
- Auf dem Großen Seeberg wurde im 18. Jahrhundert die erste Sternwarte in Thüringen eingerichtet. Sie wurde durch die sowjetischen Besatzungstruppen aus militärischen Gründen zerstört.
- Auf halber Höhe des Seebergs oberhalb Seebergens liegt das Ausflugslokal Zum Düppel, von dem man bei gutem Wetter eine schöne Aussicht auf die Ebene südlich und östlich von Seebergen hat. Es wurde zum Gedenken an die Stürmung der Düppeler Schanzen 1864 mit diesem Namen versehen.
- Bekannt ist der Ort für seine traditionelle Salatkirmes, die jedes Jahr von der Kirmesgesellschaft des Ortes veranstaltet wird.
- Besonders sehenswert ist die St.-Georg-Kirche.
- Der Feuerwehrverein Seebergen führte im Jahr 2008 erstmals das Landesfeuerwehr-Fahnentreffen in Thüringen durch. Von nun an werden alle 2 Jahre diese Treffen im Thüringer Land fortgesetzt. Bewerben können sich alle Thüringer Feuerwehren.
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember 2007):
- 1994 - 1.378
- 1995 - 1.389
- 1996 - 1.385
- 1997 - 1.366
- 1998 - 1.320
- 1999 - 1.327
- 2000 - 1.316
- 2001 - 1.304
- 2002 - 1.341
- 2003 - 1.338
- 2004 - 1.320
- 2005 - 1.314
- 2007 - 1.297
Verkehr
Seebergen liegt zwischen Gotha und Erfurt, nördlich der A 4 und ist über die Anschlussstelle Wandersleben zu erreichen. An der Thüringer Bahn hat sie eine eigene Personenzughaltestelle.
Persönlichkeiten
- In Seebergen wurde 1529 der Theologe Erhardus Sperber geboren.
- In Seebergen wurde 1860 der Astronom Ernst Anding geboren.
- Die Ortsgruppe der NSDAP leitete von 1928 bis 1932/33 der Politiker Wilhelm Busch.
- Nach der Vertreibung aus seiner Heimat starb in Seebergen 1947 der sudetendeutsche Dichter und Schriftsteller Gustav Leutelt. Sein Grab findet sich auf dem Friedhof des Ortes.
Einzelnachweise
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2009, 1. Liste
- ↑ Michael Köhler: Heidnische Heiligtümer Jenzig-Verlag 2007 ISBN 978-3-910141-85-8 S.140
- ↑ Benno Prieß:Die Jugendlichen von Seebergen/Thüringen in Erschossen im Morgengrauen. Mitherausgeber: die Landesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der DDR. Eigenverlag, Calw 2002. ISBN 3-926802-36-7. S.94
- ↑ Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik
Weblinks
Commons: Seebergen – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienOrtsteile der Gemeinde Drei GleichenCobstädt | Grabsleben | Großrettbach | Mühlberg | Seebergen | Wandersleben
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