- Cholezystektomie
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Eine Cholezystektomie (auch Cholecystektomie oder Gallenblasenentfernung), abgekürzt CHE oder CCE, ist die chirurgische Entfernung der Gallenblase. Sie kann als offene oder als laparoskopische Operation durchgeführt werden. Heutzutage werden ca. 90 % der Cholezystektomien als laparoskopische Operation durchgeführt.
Inhaltsverzeichnis
Indikationen
Die Cholezystektomie ist meist hilfreich, wenn sich Gallensteine in der Gallenblase gebildet haben und zu Komplikationen führen, z. B. wiederkehrende Koliken oder eine Entzündung der Gallenblase durch einen Cysticusverschluss. Weitere Operationsgründe können eine Pankreatitis oder ein Gallengangsaufstau sein, die durch kleine Gallenblasensteine immer wieder ausgelöst werden. Andere Gründe können Cholesterolpolypen sein oder ein Gallenblasenkrebs (Karzinom).
Gallensteine finden sich bei bis zu 10 % der Bevölkerung. Wenn keine Beschwerden auftreten, müssen sie nicht entfernt werden.
Offene Cholezystektomie
Bei der offenen Operation wird über einen rechten Rippenbogenrandschnitt von ca. 10 cm Länge ein Zugang zur Gallenblase geschaffen. Nachdem der Ductus cysticus und die Arteria cystica an der Basis der Gallenblase freipräpariert worden sind, werden sie mit Clips verschlossen und anschließend durchtrennt. Dann wird die Gallenblase aus dem Leberbett gelöst. Nach Sicherstellung, dass es keine anhaltenden Blutungen aus dem Leberbett oder aus der durchtrennten Arteria cystica gibt, wird die Wunde wieder verschlossen. Manchmal wird eine Drainage eingelegt, um auch später auftretende Blutungen oder Leckagen (können zur Biliombildung führen) aus dem Ductus cysticus zu erkennen. Auch bei starken Entzündungen werden manchmal Drainagen eingelegt, um gegebenenfalls infektiöses Sekret aus der Wunde abzuleiten.
Laparoskopische Cholezystektomie
Bei der laparoskopischen Cholezystektomie wird über einen ca. 2 cm langen Hautschnitt direkt unterhalb oder oberhalb des Bauchnabels ein Zugang zur Bauchhöhle geschaffen, über den ein Spezialendoskop, das Laparoskop, eingebracht werden kann. Anschließend wird unter Sicht ein zweiter Zugang, meist direkt unterhalb des Brustbeines (Sternum) geschaffen, über den Greif- und Schneideinstrumente eingebracht werden können. Zusätzlich wird noch ein dritter und oft auch ein vierter gleichartiger Zugang rechts seitlich auf Bauchnabelhöhe geschaffen. Das Freipräparieren der Gefäße an der Basis der Gallenblase und das Lösen derselben aus dem Leberbett verläuft genau so wie bei der offenen Operation. Die Gallenblase wird am Ende der Operation im Bauchraum in einen Bergebeutel verbracht und entweder über den Zugang im Bereich des Bauchnabels oder unterhalb des Brustbeines entfernt. Auch hier können abschließend Drainagen in die Wundhöhle eingebracht werden. Eine Fortentwicklung der Technik der laparoskopischen Cholezystektomie ist die "total umbilikale Cholezystektomie" (TULC), bei der kleinste Zugänge im Bereich des Nabels geschaffen werden, sodass die Zahl sichtbarer Narben minimiert wird. Die eigentliche Operation unterscheidet sich nicht von der herkömmlichen Cholezystektomie und beachtet die gleichen Sicherheitsstandards. Weitere Zugangsmöglichkeiten, die in klinischen Studien erprobt werden, um sichtbare Narben vollständig zu vermeiden, sind die orale und vaginale Cholezystektomie.[1]
Geschichte
Die erste offene Cholezystektomie führte 1882 Carl Langenbuch im Lazarus-Krankenhaus Berlin, die erste laparoskopische Cholecytektomie 1985 der Chirurg Erich Mühe im Kreiskrankenhaus Böblingen, und die erste endoskopische Choledochozelen Spaltung 1976 der Internist Siegfried-Ernst Miederer am Universitätsklinikum Bonn durch.
Quellen
Miederer,S.E. et al.: Endoscopic transpapillary splitting of a choledochocele, Dtsch Med Wochenschrift, 1978, Feb.3:103(5):216 - 219
- ↑ Announcement of First Transoral and Transvaginal Gallbladder Removals Performed as Part of U.S. Multicenter Human Trial
Weblinks
- Pathologie-Online: Vorlesung Galle
- S3-Leitlinie Gallensteine, Diagnostik und Therapie der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen und der Deutschen Gesellschaft für Viszeralchirurgie. In: AWMF online (Stand 2007)
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