Cholo

Cholo

Cholo ist ein aus dem spanischsprachigen Raum stammender Begriff, der auch Eingang in andere Sprachräume, insbesondere in den englischsprachigen Raum, gefunden hat.

Der Begriff wird in verschiedenen Regionen unterschiedlich gebraucht. Überwiegend dient der Begriff als Bezeichnung für einen Menschen überwiegend indigener Abstammung, der noch viele Gewohnheiten der indigenen Kultur pflegt, gleichzeitig aber auch einer städtischen Gesellschaft angehört. Überwiegend in Nordamerika wird der Begriff für alle Personen gebraucht, die sowohl indianische als auch spanische Vorfahren haben. In Ecuador bezeichnet Cholo genau das Gegenteil, eine als indigen aussehende Person, die keine indigene Traditionen pflegt. Darüber hinaus ist es auch der Name einer an der Küste Ecuadors beheimateten Volksgruppe.

Garcilaso Inca de la Vega definiert Cholo wie folgt:

"Das Kind eines Schwarzen mit einer Indianerin oder eines Indianers mit einer Schwarzen nennt man Mulatte oder Mulattin. Deren Kinder nennt man Cholos, ein Wort der Insel Barlovento, das Hund bedeutet, es wird nicht für spanischstämmige Mischlinge, sondern für "schurkische Kläffer" benutzt; die Spanier benutzen das Wort zur üblen Nachrede und Beleidigung" [1]

Cholo wurde in der Vergangenheit meist abwertend benutzt. Andererseits ließ sich der peruanische Staatspräsident Alejandro Toledo von seinen Anhängern "Cholo" nennen. Auch der argentinische Fußballspieler Diego Simeone trägt den Spitznamen "El Cholo".

Das Lied des peruanischen Sängers Luis Abanto Morales "Cholo Soy" behandelt das Leben eines Cholos. Aufgrund des in den letzten Jahren vermehrten Auftretens von "Cholos" im peruanischen Fernsehen hat die peruanische Journalistin und Moderatorin Magaly Medina die Bezeichnung "El Chollywood Peruano" kreiert.

In Ecuador kann "Cholo" auch jemanden schlechten Geschmacks oder einfacher Manieren bezeichnen. Demnach können auch Gegenstände, die für die bezeichnende Person geschmacklos sind, "Cholo" genannt werden.

Anmerkungen

  1. "Al hijo de negro y de india, o de indio y de negra, dicen mulato y mulata. A los hijos de éstos llaman cholo; es vocablo de la isla de Barlovento; quiere decir perro, no de los castizos, sino de los muy bellacos gozcones; y los españoles usan de él por infamia y vituperio." in: "Los Comentarios Reales de los Incas"

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