Ruhr-Kolleg

Ruhr-Kolleg
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Das Ruhr-Kolleg ist eine Schule des Zweiten Bildungsweges in der Stadt Essen, an der Erwachsene mit Berufserfahrung das Abitur oder die Fachhochschulreife nachholen können.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

In den Jahren 1954 bis 1958 wurden auf Anregung der Handwerkskammer Düsseldorf an den Kaufmännischen Unterrichtsanstalten der Stadt Essen zwei Lehrgänge für Handwerksmeister durchgeführt, die ihnen den Zugang zur Gewerbelehrerausbildung eröffnen sollten. Diese zweijährigen Lehrgänge vermittelten den erfolgreichen Teilnehmern die volle Hochschulreife. Aus diesem gemeinsamen Versuch erwuchsen nach dem Beispiel des 1954 gegründeten Oberhausener "Instituts zur Erlangung der Hochschulreife" die beiden Institute in Essen (in der Trägerschaft der Stadt) und in Düsseldorf (in der Trägerschaft der Handwerkskammer).

Allgemeines

Die Weiterbildungskollegs in öffentlicher und privater Trägerschaft sind Einrichtungen des Zweiten Bildungsweges und verstehen sich als innovative Dienstleister im Bildungsbereich. Hier können Erwachsene die allgemeinbildenden Schulabschlüsse Fachoberschulreife, Fachhochschulreife und Abitur erwerben. Bei der ständigen Weiterentwicklung ihrer Angebotsstruktur berücksichtigen die Weiterbildungskollegs neue gesellschaftliche Anforderungen, wie sie z.B. durch Wandel der Arbeitsgesellschaft, die Globalisierung und die neuen Technologien hervorgerufen werden, ebenso wie die besonderen Lebenslagen der Studierenden, die durch berufliche Umorientierungen und durch die Entwicklung neuer Lebensperspektiven gekennzeichnet sind. Damit die Qualität des Angebotes den neuen Herausforderungen gerecht wird, arbeiten Vertreter der Weiterbildungskollegs in einem Netzwerk von überregionalen Facharbeitskreisen, und es findet ein ständiger Informationsaustausch durch die Ringe der Welterbildungskollegs auf Bundes- und Landesebene statt. Fachliche Qualitäten und Standards werden auch in den Fachkonferenzen unter Beteiligung der Studierenden intensiv reflektiert und gegebenenfalls über Formen kollegialer Beratung gesichert. Dabei wird aufgrund einer aufklärerisch-demokratischen Tradition verpflichteten Kultur der Weiterbildungskollegs ein erwachsenengemäßer Umgang miteinander gepflegt, der insbesondere durch Toleranz gegenüber den verschiedenen Ethnien, durch Solidarität und kooperative Entscheidungsfindung geprägt ist.

Die Schule hat etwa 450 Studierende, die nicht nur aus dem Einzugsgebiet Essen kommen. Seit dem Sommersemester 2008 bietet die Fachschaft Englisch interessierten Studierenden die Möglichkeit, ein international anerkanntes Sprachzertifikat der Universität Cambridge zu erwerben. Beide Zertifikate – das FCE und das CAE – sind auch bei vielen, namhaften deutschen Unternehmen eine geschätzte Sprachprüfung.

Das Ruhr-Kolleg bereitet interessierte Studierende auf die DELF-Prüfungen des Institut Français vor. Dabei handelt es sich um Sprachdiplome, die europaweit für Bewerbungen und verschiedene Studiengänge genutzt werden können.

Organisation

Einführungsphase (1. und 2. Semester, jeweils 6 Monate)

  • als "Einführungsphase" werden das 1. und 2. Semester bezeichnet
  • der Unterricht in diesem ersten Jahr findet im Klassenverband statt
  • es werden mindestens 28 Wochenstunden Unterricht (meistens mehr) erteilt
  • Deutsch, Mathematik und Englisch sowie Französisch oder Latein sind Pflichtkurse


Qualifikationsphase (3. bis 6. Semester)

  • der Unterricht findet nicht mehr im Klassenverband sondern im Kurssystem statt
  • Pflichtbelegung im 3. und 4. Semester: 2 Leistungskurse und 6 Grundkurse
  • die Fächer Deutsch, Mathematik und eine Fremdsprache müssen belegt werden

Partnerschulen

Schulgebäude

Das heutige "Ruhr-Kolleg" (Weiterbildungskolleg der Stadt Essen) in der Seminarstrasse 9 – 11 wurde 1913/14 nach Entwürfen des Architekten Professor Edmund Körner für das evangelische Lehrerseminar erbaut. Es handelt sich um einen sorgfältig durchgestalteten dreigeschossigen Ziegelbau im reformistischen Stil mit klassizistischen Elementen; insofern sprechen künstlerische Gründe für die Erhaltung und Nutzung. Als geschichtlicher Hinweis auf die Gründungsphase staatlicher Lehrerseminare und Präparandenanstalten im wilhelminischen Kaiserreich hat das Gebäude Bedeutung für die Geschichte. Wegen der Modernisierung der Klassenräume beschränkt sich der innere Schutz auf das Treppenhaus und die Aula.[1]

Einzelnachweise

  1. Baudenkmal 0023/ 14. Februar 1985, Denkmalliste der Stadt Essen, Stand: 1. Februar 2001

Weblinks


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