- Castra Novaesia
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Nordrhein-Westfalen Regierungsbezirk: Düsseldorf Kreis: Rhein-Kreis Neuss Höhe: 30 bis 67,5 m ü. NN Fläche: 99,48 km² Einwohner: 151.449 (31. Dez. 2007)[1] Bevölkerungsdichte: 1522 Einwohner je km² Postleitzahlen: 41460-41472 Vorwahlen: 02131, 02137 (Norf), 02182 Kfz-Kennzeichen: NE Gemeindeschlüssel: 05 1 62 024 LOCODE: DE NSS NUTS: DEA1D Stadtgliederung: 28 statistische Bezirke Adresse der Stadtverwaltung: Markt 2
41460 NeussWebpräsenz: Bürgermeister: Herbert Napp (CDU) Lage der Stadt Neuss im Rhein-Kreis Neuss Neuss (reg. Dialekt: Nüss, lat. Novaesium) ist eine Stadt am linken Niederrhein gegenüber von Düsseldorf in Nordrhein-Westfalen. Neuss ist die größte Stadt des Rhein-Kreises Neuss, bekannt vor allem für seine römische Vergangenheit, den Rheinhafen und das Neusser Bürger-Schützenfest. In der Landesplanung ist Neuss als Mittelzentrum eingestuft. Die Einwohnerzahl der Stadt Neuss überschritt 1963 die 100.000-Grenze und machte sie zur Großstadt. Neuss ist gemessen an der Einwohnerzahl die größte kreisangehörige (d. h. nicht kreisfreie) Stadt in der Bundesrepublik Deutschland. 1984 beging Neuss seine 2000-Jahr-Feier.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Neuss liegt am linken Niederrhein auf einer Niederterrasse gegenüber von Düsseldorf, an der Mündung der Erft in den Rhein. Die höchste Erhebung im Stadtgebiet befindet sich in der Nähe des Stadtteils Holzheim und beträgt 67,5 m, die tiefste Stelle befindet sich im Bereich der Hafeneinfahrt und beträgt 30 m über NN. Die größte Ausdehnung des Stadtgebiets beträgt in Nord-Süd-Richtung 13,2 km und in West-Ost-Richtung 12,8 km. Auch wenn Neuss grundsätzlich am Ostrand des Rhein-Kreises Neuss liegt, befindet sich auch der geographische Mittelpunkt des Kreises noch innerhalb des Stadtgebietes von Neuss (bei Gut Hombroich).
Siehe auch: Wahler Berg
Nachbargemeinden
Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Neuss. Sie werden im Uhrzeigersinn, beginnend im Osten genannt:
Düsseldorf (kreisfreie Stadt) sowie Dormagen, Grevenbroich, Korschenbroich, Kaarst und Meerbusch (alle Rhein-Kreis Neuss)
Stadtgliederung
Das Stadtgebiet von Neuss ist in folgende 28 statistische Bezirke eingeteilt. Diese werden fortlaufend nummeriert und tragen jeweils auch einen besonderen Namen. Zu einigen statistischen Bezirken gehören auch noch separat gelegene Wohnplätze mit eigenem Namen, etwa Stüttgen, Minkel, Dirkes, Röckrath, Derikum, Schlicherum, Allerheiligen, Elvekum, Lanzerath, Bettikum, Gier und Kuckhof. Stadtbezirke gibt es in Neuss – anders als in kreisfreien Städten Nordrhein-Westfalens – nicht.
1 Innenstadt, 2 Dreikönigenviertel, 3 Hafengebiet, 4 Hammfeld, 5 Augustinusviertel, 6 Gnadental, 7 Grimlinghausen, 8 Uedesheim, 9 Weckhoven, 10 Erfttal, 11 Selikum, 12 Reuschenberg, 13 Pomona, 14 Stadionviertel, 15 Westfeld, 16 Morgensternsheide, 17 Südliche Furth, 18 Mittlere Furth, 19 Nördliche Furth, 20 Weissenberg, 21 Vogelsang, 22 Barbaraviertel, 23 Holzheim, 24 Grefrath, 25 Hoisten, 26 Speck/Wehl/Helpenstein, 27 Norf, 28 Rosellen (mit Rosellerheide und Allerheiligen)
Geschichte
Anfänge
Neuss ist eine der ältesten Städte Deutschlands. Bereits um das Jahr 16 v. Chr. errichteten römische Soldaten an der Mündung der Erft in den Rhein eine Befestigung aus Holz und Erde. Der Platz, an dem sich vermutlich schon eine kelto-germanische Vorgängersiedlung befand, war strategisch gewählt, lag er doch einerseits am Endpunkt einer Fernstraße, die durch das von Caesar eroberte Gallien von Lyon über Trier und Zülpich bis an den Rhein führte, und bot andererseits einen verkehrsgünstigen Zugang zu den Wasserwegen von Rhein, Erft, Lippe, Ruhr und Wupper. Weitere, wohl ebenfalls nur saisonal genutzte Heerlager an dieser Stelle folgten einander.
Castra Novesia
Um die Mitte des ersten Jahrhunderts nach Christus bauten römische Soldaten nahe der Erftmündung in Neuss-Gnadental erstmals ein steinernes Legionslager, das nach seinem Entdecker, dem Neusser Archäologen Constantin Koenen, auch als „Koenen-Lager“ bezeichnet wird. Während der zweiten Hälfte des ersten Jahrhunderts n. Chr. war in dem Kastell dauerhaft eine ganze Legion mit fast 6.500 Soldaten stationiert (Castra Novesia / Castra Novaesium).
Um das Militärlager herum entstanden ausgedehnte Gräberfelder und eine Lagervorstadt (canabae legionis), in der die Familien der Soldaten lebten, aber auch Händler, Gastwirte und Militärhandwerker arbeiteten. Ein großes, von H.-J. Graul nach wissenschaftlichen Erkenntnissen gestaltetes Diorama des Kastells und der umgebenden Zivilsiedlung befindet sich heute im Freilichtmuseum Roscheider Hof.
Zivile Siedlung
Die Befestigung, die zu den frühesten römischen Anlagen dieser Art in Deutschland gehörte, gab auch den Anstoß für die Entstehung einer nahe gelegenen Zivilsiedlung („vicus“), aus der im Laufe der Jahrhunderte das heutige Neuss erwuchs. Nachdem die zuletzt im „Koenen-Lager“ stationierte VI. Legion um ca. 100 n.Chr. nach Xanten verlegt worden war, baute man zu Beginn des zweiten Jahrhunderts an seiner Stelle ein steinernes Auxiliarlager, das Platz für eine Besatzung von etwa 600 Mann bot.
Als Ende des dritten Jahrhunderts n. Chr. die römische Grenzverteidigung als Reaktion auf die vermehrten Überfälle fränkischer Truppen auf das römische Reichsgebiet neu organisiert werden musste, gab man das Auxiliarlager an der Erftmündung auf. Im Gegenzug errichtete man im Bereich des römischen „vicus“ nahe der heutigen Neusser Hauptkirche St. Quirin ein neues Bollwerk, dessen Reste wohl den Kristallisationspunkt für die Entstehung der mittelalterlichen Kaufmannssiedlung und einer Kirche im neunten Jahrhundert bildeten. Vermutlich in der zweiten Hälfte des zehnten Jahrhunderts entstand neben der Kirche ein Benediktinerinnenkloster aus der Stiftung einer hochadligen Familie. In dieser Zeit wurden vermutlich auch die Reliquien des Hl. Quirinus von Rom, des Patrons dieser Kirche, nach Neuss überführt.
Mittelalter und Neuzeit
1190 wurde Neuss erstmals offiziell als Stadt bezeichnet, als Heinrich VI. Neuss Zollfreiheit zu Kaiserswerth bestätigte. Um 1200 wurde die große Stadtmauer mit fünf Toren gebaut. 1209 erfolgte die Grundsteinlegung zum Quirinusmünster. 1474/75 widerstand die Stadt einer langen Belagerung durch Karl den Kühnen. Zur Belohnung verlieh Kaiser Friedrich III. Neuss das Münzprivileg, das Recht mit rotem Wachs zu siegeln, die Rechte einer Hansestadt und ein neues Wappen. Dies verhalf der Stadt zu beträchtlichem Wohlstand, den sie aber nach der Eroberung im Kölnischen Krieg und einem Großbrand 1586 wieder verlor.
Während der von 1794 bis 1814 dauernden napoleonischen Besatzung wurde in Neuss am Nordkanal gebaut, der eine schiffbare Verbindung zwischen Rhein und Maas schaffen sollte. Damit sollten die Flusszölle rheinabwärts umgangen werden. Der Kanal wurde nicht vollendet. 1816 wurde Neuss preußisch und Sitz eines Kreises. Im 19. Jahrhundert erlebte die Stadt neuen wirtschaftlichen Aufschwung, der wesentlich durch den Eisenbahnbau (u. a. Anschluss an das rechtsrheinische Eisenbahnnetz durch die Eisenbahnbrücke über den Rhein nach Düsseldorf-Bilk) und den Rheinhafen getragen wurde.
Kreisfreie Stadt 1913
1913 schied Neuss aus dem Kreis Neuß aus und wurde eine kreisfreie Stadt. 1929 wurden die noch verbleibenden Teile der Kreise Neuss und Grevenbroich zum neuen Landkreis Grevenbroich-Neuß (später Kreis Grevenbroich) vereinigt. Im Zweiten Weltkrieg wurden in Neuss wie in vielen anderen rheinischen Städten große Teile der historischen Altstadt durch britische Luftangriffe im Rahmen der moral-bombing-Strategie zerstört. 1968 wurde die Schreibweise von „Neuß“ in „Neuss“ geändert.
Rhein-Kreis Neuss 1975
Mit der Gemeindereform 1975 wurden die ehemals eigenständigen Gemeinden, die Neuss umgaben (z.B. Holzheim, Norf und Rosellen), eingemeindet (siehe auch Eingemeindungen) und die kreisfreie Stadt Neuss mit dem Kreis Grevenbroich zum neuen Kreis Neuss vereinigt und die Stadt somit z.T. Sitz dieses neuen Kreises. Gleichzeitig erhielt die Stadt (durch die Eingemeindungen) kommunalrechtlich den Status Große kreisangehörige Stadt. Im Jahr 1984 feierte Neuss sein 2000-jähriges Jubiläum, zu dem mit Genehmigung der französischen Rechteinhaber ein Comic-Sonderband Asterix in Novaesium erschien. 2003 wurde der Kreis Neuss in Rhein-Kreis Neuss umbenannt.
Eingemeindungen
In die Stadt Neuss wurden im Laufe der Geschichte folgende Gemeinden bzw. Gemeindeteile eingegliedert:
Anfang des 20. Jahrhunderts Teile von Heerdt, Büderich und Kaarst, 1929 Grimlinghausen, Uedesheim und Weckhoven sowie 1975 Grefrath, Holzheim, Hoisten, Norf, Rosellen und Speck sowie weitere Teile von Kaarst und Meerbusch.Einwohnerentwicklung
Im Jahre 1963 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. Am 1. Januar 1975 stieg die Bevölkerungszahl von Neuss durch die Eingemeindung mehrerer Orte um 30.000 Personen auf 148.000. Ende Dezember 2005 lebten in Neuss nach Fortschreibung des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen 152.633 Menschen mit Hauptwohnsitz. Die Tendenz ist weiterhin steigend. Der Ausländeranteil liegt bei 13,1 %.
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1833 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst. Die Angaben beziehen sich ab 1843 auf die „ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1843 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.
Jahr Einwohner 1771 3.555 1798 4.423 1810 6.400 1831 7.888 1. Dezember 1840 ¹ 9.057 3. Dezember 1855 ¹ 9.690 3. Dezember 1861 ¹ 10.300 3. Dezember 1864 ¹ 10.700 3. Dezember 1867 ¹ 12.600 1. Dezember 1871 ¹ 13.996 1. Dezember 1875 ¹ 15.564 1. Dezember 1880 ¹ 17.500 1. Dezember 1885 ¹ 20.074 1. Dezember 1890 ¹ 22.635 Jahr Einwohner 2. Dezember 1895 ¹ 25.026 1. Dezember 1900 ¹ 28.472 1. Dezember 1905 ¹ 30.440 1. Dezember 1910 ¹ 37.224 1. Dezember 1916 ¹ 35.463 5. Dezember 1917 ¹ 35.483 8. Oktober 1919 ¹ 39.819 16. Juni 1925 ¹ 44.958 16. Juni 1933 ¹ 55.771 17. Mai 1939 ¹ 59.654 31. Dezember 1945 51.624 29. Oktober 1946 ¹ 54.961 13. September 1950 ¹ 63.478 25. September 1956 ¹ 79.903 Jahr Einwohner 6. Juni 1961 ¹ 92.916 31. Dezember 1965 111.104 27. Mai 1970 ¹ 114.613 31. Dezember 1975 148.198 31. Dezember 1980 149.334 31. Dezember 1985 143.512 25. Mai 1987 ¹ 142.178 31. Dezember 1990 147.019 31. Dezember 1995 148.796 31. Dezember 2000 150.013 31. Dezember 2004 152.777 31. Dezember 2005 152.633 31. Dezember 2006 152.625 ¹ Volkszählungsergebnis
Religion
Neuss gehörte von Anfang an zum Erzbistum Köln und war zunächst der kirchlichen Gerichtsbarkeit des Dompropstes, später als Archidiakonat dem Domdechanten zugeteilt. Die Zugehörigkeit der Stadt auch zum weltlichen Kurfürstentum Köln war Ursache dafür, dass die Reformation keinen Fuß fassen konnte. Dennoch gab es in den 1560er Jahren eine heimliche reformierte Gemeinde, die zu den größten Gemeinden der Kölnischen Klasse unterm Kreuz gehörte. Nach 1586 gab es einen Umschwung, doch gab es bis 1620 noch einzelne reformierte Familien. Unter Kurfürst Ernst waren sie dann meist gezwungen auszuwandern. Erst im 19. Jahrhundert zogen wieder vermehrt Protestanten zu. Die katholischen Gemeinden gehörten bis 1802 noch zum Erzbistum Köln. Nach dessen Auflösung kamen sie zum Bistum Aachen, das jedoch 1821/1825 bereits wieder aufgehoben wurde. Somit kam Neuss 1828 wieder zum Erzbistum Köln. Neuss wurde Sitz eines Dekanats, das später in die Dekanate Nord und Süd geteilt wurde. Sie bildeten das Stadtdekanat Neuss. Zum 1. Januar 2005 wurde dieses mit dem bisherigen Kreisdekanat Neuss zusammengelegt. Beide Dekanate bilden seitdem das Kreisdekanat Rhein-Kreis Neuss.
1805 bildete sich in Neuss wieder eine reformierte Gemeinde, die sich 1817 mit der lutherischen Gemeinde zu einer unierten Gemeinde vereinigte, die zur Evangelischen Kirche in Preußen bzw. zu dessen rheinischer Provinzialkirche gehörte. Innerhalb der heutigen Evangelischen Kirche im Rheinland gehören die evangelischen Gemeinden der Stadt Neuss zum Kirchenkreis Gladbach-Neuss.
Neben den evangelischen und katholischen Gemeinden gibt es in Neuss auch Freikirchen, darunter eine evangelisch-freikirchliche Gemeinde (Baptisten) und die Immanuel-Gemeinden, die zum Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden (BFP) gehört. Ferner sind in Neuss sowohl die Neuapostolische Kirche als auch die Zeugen Jehovas vertreten.
Neben den christlichen Gemeinden in Neuss gibt es mehrere Moscheen und Moscheeverbände, z.B. am Neusser Hauptbahnhof, in der Innenstadt und in den äußeren Bezirken wie Weckhoven, Derikum, Erfttal, der Furth etc..
Stadtheilige
Schutzpatron von Neuss ist der heilige Quirinus von Neuss, seine Reliquien kamen um 1050 n. Chr. nach Neuss; ihm zu Ehren wurde das Neusser Quirinusmünster gebaut. Daraus entwickelte sich die Bedeutung von Neuss als mittelalterlicher Wallfahrtsort mit Pilgern aus ganz Europa.
Eine weitere Stadtheilige ist die hl. Hildegunde von Neuss.
Politik
An der Spitze der Stadt Neuss standen zunächst Schultheiß und Schöffen als erzbischöfliche Ministeriale. Im 13. Jahrhundert waren es 12 oder 14 Ministeriale. Unter Konrad von Hochstaden gab es auch einen Rat, deren Mitglieder die „officiati“ waren. Später gab es innerhalb des Rates Seniores und Subseniores. Die Mitgliedschaft im Rat war auf Lebenszeit. Die Zahl der Schöffen und Ratsmitglieder wurde im 18. Jahrhundert bis auf sechs reduziert. Ab 1771 gab es jeweils fünf Schöffen und fünf Ratsherren. In französischer Zeit stand ein Maire an der Spitze der Stadt. Dieser hatte zwei Beigeordnete und einen Gemeinderat mit 30 Mitgliedern an seiner Seite. Ab 1845 waren es nur noch 18 Ratsmitglieder. In preußischer Zeit (ab 1816) leitete der Bürgermeister und die Beigeordneten sowie der Stadtrat die Verwaltung von Neuss. 1856 wurde die Rheinische Städteordnung eingeführt. Nach dem Ausscheiden aus dem Kreis Neuss 1913 trug der Bürgermeister den Titel „Oberbürgermeister“.
Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Oberbürgermeister von der NSDAP eingesetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte die Militärregierung der Britischen Besatzungszone einen neuen Oberbürgermeister ein und 1946 führte sie die Kommunalverfassung nach britischem Vorbild ein. Danach gab es einen vom Volk gewählten „Rat der Stadt“, dessen Mitglieder man als „Stadtverordnete“ bezeichnete. Der Rat wählte anfangs aus seiner Mitte den Oberbürgermeister als Vorsitzenden und Repräsentanten der Stadt, welcher ehrenamtlich tätig war. Des Weiteren wählte der Rat ab 1946 ebenfalls einen hauptamtlichen Oberstadtdirektor als Leiter der Stadtverwaltung. Nach dem Verlust der Kreisfreiheit 1975 trugen – nach einer Übergangszeit – der Ratsvorsitzende wieder den Titel Bürgermeister und der Leiter der Verwaltung den Titel Stadtdirektor. 1998 wurde die Doppelspitze in der Stadtverwaltung aufgegeben. Seither gibt es nur noch den hauptamtlichen Bürgermeister. Dieser ist Vorsitzender des Rates, Leiter der Stadtverwaltung und Repräsentant der Stadt. Er wurde 1999 erstmals direkt vom Volk gewählt. Die Stadt hatte am 31. Dezember 2002 453 Mio. € Schulden.
Bürgermeister bzw. Oberbürgermeister seit 1801
- 1801–1805: Franz Joseph Jordans, Bürgermeister
- 1806–1814: Franz Carroux, Bürgermeister
- 1814–1822: Heinrich Momm, Bürgermeister
- 1823–1828: Anton Josef Reuter, Bürgermeister
- 1828–1843: Carl Conrad Loerick, Bürgermeister
- 1843–1849: Adam Breuer, Bürgermeister
- 1849–1851: Heinrich Thywissen, Bürgermeister
- 1851–1858: Michael Frings, Bürgermeister
- 1858–1882: Johann Joseph Ridder, Bürgermeister
- 1882–1889: Carl Wenders, Bürgermeister
- 1890–1902: Engelbert Tilmann, Bürgermeister
- 1902–1921: Franz Gielen, Oberbürgermeister
- 1921–1930: Heinrich Hüpper, Oberbürgermeister
- 1930–1934: Wilhelm Henrichs, Oberbürgermeister
- 1934–1938: Wilhelm Gelberg, Oberbürgermeister
- 1938–1945: Dr. Wilhelm Tödtmann, Oberbürgermeister
- 1945–1946: Dr. Josef Nagel, Oberbürgermeister
- 1946: Dr. Josef Schmitz, Oberbürgermeister
- 1946–1961: Alfons Frings, Oberbürgermeister
- 1961–1967: Peter Wilhelm Kallen, Oberbürgermeister
- 1967–1982: Herbert Karrenberg, Oberbürgermeister
- 1982–1987: Hermann Wilhelm Thywissen, Oberbürgermeister (ab 1984 Bürgermeister)
- 1987–1998: Dr. Bertold Reinartz, Bürgermeister
- Seit 1998: Herbert Engelbert Napp, Bürgermeister
Stadtdirektoren bis bzw. Oberstadtdirektoren 1946–1998
- 1946–1960: Dr. Josef Nagel, Oberstadtdirektor
- 1960–1971: Dr. Günther Kuhnt, Oberstadtdirektor
- 1971–1985: Franz-Josef Schmitt, Oberstadtdirektor
- 1985–1992: Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff, Stadtdirektor
- 1992–1998: Bernhard Wimmer, Stadtdirektor
Sitzverteilung im Stadtrat – insgesamt 58 Sitze
Partei Anzahl der Sitze CDU 31 SPD 15 Grüne 5 FDP 3 PDS 2 UWG 1 Unabhängige 1 Wappen
Geschichte / Blasonierung des Neusser Wappens
Die Stadt Neuss zählt zu den ältesten rheinischen Städten, die ein Wappen und ein Siegel geführt haben. Das Wappen selbst ist eines der historisch bedeutsamsten deutschen Wappen und Sinnbild für die jahrhundertelange wechselvolle Geschichte. Das Wappen der Stadt Neuss zeigt in gespaltenem Schild vorn in Schwarz einen rot bewehrten und gezungten goldenen Doppeladler, hinten in Rot ein durchgehendes silbernes Kreuz. Auf dem Schild eine goldene Kaiserkrone. Der Schild wird von zwei Löwen gehalten. Die Stadtflagge ist rot-weiß, rechts das Wappen, links 9 goldene Kugeln (das so genannte Quirinus-Wappen).
Im ältesten Wappenschild, das bereits seit dem Jahr 1217 belegt ist, stand ein weißes Kreuz auf rotem Grund. Das Kreuz ist schon in alten Stadtsiegeln des 12. Jahrhunderts nachweisbar. Vermutlich handelt es sich um ein Kreuzfahrer- oder Geleitzeichen.
Nachdem Neuss die Belagerung durch Karl den Kühnen 1475 erfolgreich abgewehrt hatte, belohnte Kaiser Friedrich III. die Stadt und ihre Bürger mit zahlreichen Privilegien. Dazu zählte nicht nur das Recht, mit rotem Wachs zu siegeln. Neuss wurde auch ein neues Wappen verliehen, das die Stadt vor den meisten anderen deutschen Städten auszeichnete. Sie wurde zwar nicht wie Köln zur Reichsstadt erhoben, durfte aber fortan die Symbole des Reiches, den doppelköpfigen Adler im schwarzen Schild führen, bekrönt durch die Kaiserkrone (die damals nur an Neuss und Amsterdam verliehen wurde). Der Adler symbolisierte das Reich, was durch die Verleihung des Wappens durch den Kaiser zum Ausdruck kam.
Nach 1550 wurden das alte und das neue Wappen in einem Schild vereinigt. Seitdem lautet die heraldische Beschreibung des Stadtwappens: Das Schild von Schwarz und Gold gespalten, vorne (oder links) ein doppelköpfiger Adler, hinten (oder rechts) ein durchgehendes silbernes Kreuz. Das Schild ist bedeckt von der goldenen Kaiserkrone. Als Schildhalter zwei goldene Löwen.
Die Löwen als Schildhalter sind eine Zutat, die nicht zum eigentlichen Wappen gehören, sich aber eingebürgert haben und um 1638 zum ersten Mal erschienen sind.
Städte- und Kreispartnerschaften
Neuss unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:
- Châlons-en-Champagne, Frankreich, seit 1972
- Pskow, Russland, seit 1990
- Rijeka, Kroatien, seit 1990
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Die Neusser Wirtschaft wird geprägt von einem Industriehafen, verarbeitendem Gewerbe und Dienstleistungsgewerbe. Im Hafen dominieren Ölmühlen, Massengut- und Containerumschlag, die früher bedeutende Landmaschinenproduktion gibt es heute nicht mehr. Seit 2003 werden die Häfen Neuss und Düsseldorf von einer gemeinsamen Gesellschaft mit Sitz in Neuss verwaltet. Dabei erfüllt die Neusser Eisenbahngesellschaft eine wichtige Funktion. Außer im Hafen gibt es größere Gewerbegebiete im nahen Hammfeld sowie im Süden der Stadt. In der Neusser Wirtschaft spielen Eisen-, Aluminium- und Papierverarbeitung eine große Rolle. Auch die Lebensmittelindustrie ist hier vertreten. Ein zunehmend stärkeres Gewicht bekamen in den letzten Jahrzehnten die Bereiche Technologie, Logistik und Handel. Ebenso für den Wirtschaftsstandort Neuss spricht die gute Anbindung an das Luftdrehkreuz Flughafen Düsseldorf International sowie den zur Zeit nicht in den Linienflugverkehr eingebundenen, aber von Privatmaschinen angeflogenen Flughafen Mönchengladbach. Im Jahr 2005 betrug die durchschnittliche Kaufkraft der Neusser Bürger 116 % des Bundesdurchschnitts. Die Arbeitslosenquote lag im Dezember 2006 bei 7,9%.
Nähere Information zu ansässigen Unternehmen, wirtschaftlichen Kennzahlen und genaueren Informationen sind im Artikel Neuss/Wirtschaft aufgeführt. Dieses Jahr entsteht bei Neuss- Uedesheim die FIEGE-Halle (LZ Rhein-Ruhr).
Verkehr
Durch das Stadtgebiet von Neuss führt in nord-südlicher Richtung die A 57 (Köln-Nimwegen), die sich im Westen und Süden der Stadt mit der A 46 (AK Neuss-West:Mönchengladbach/Heinsberg-AK Neuss-Süd:Hagen)kreuzt.
Der Hauptbahnhof Neuss liegt sowohl an der Bahnstrecke Mönchengladbach–Düsseldorf als auch an der linksniederrheinischen Strecke Nimwegen–Krefeld–Neuss–Köln. Außerdem beginnen die Erftbahn (Neuss–Grevenbroich–Horrem) und die Regiobahn-Strecke Neuss–Kaarst in Neuss. Die frühere Bedeutung von Neuss als Eisenbahnknotenpunkt ist nach der Aufgabe des Personenfernverkehrs und des Rangierbahnhofes im teilweise zurückgebauten Güterbahnhof zurück gegangen, letzterer ist aber dennoch heute der größte Güterbahnhof des Eisenbahnkomplexes Düsseldorf mit Anschlussbahn zum Hafen (Neusser Eisenbahn).
Den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bedienen zahlreiche Buslinien der Stadtwerke Neuss sowie die Stadtbahn U75 und die Straßenbahnlinien 704 (zeitweise) und 709 der Rheinbahn. Pläne, die Linie 709 zugunsten einer reinen Fußgängerzone aus dem Hauptstraßenzug zu verlegen, wurden 1997 und 2007 mittels Bürgervoten verworfen.[2]
Neuss ist mit den S-Bahn-Linien S8 (Mönchengladbach-Dortmund), S11 (Düsseldorf-Bergisch Gladbach) und S28 (Kaarst-Mettmann) an das S-Bahn-Netz angeschlossen. Alle Linien sind zu einheitlichen Preisen innerhalb des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) zu benutzen. Eine Ausnahme bildet die S11; in Dormagen-Bayerwerk ist die Grenze zum Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS).
Außerdem führen noch einige Regionalverkehrslinien der Deutschen Bahn durch Neuss.
Der Neusser Rheinhafen mit einem Güterumschlag von ca. 5 Millionen Tonnen pro Jahr ist der südlichste Rheinhafen, der nicht nur von Binnenschiffen, sondern auch von Küstenmotorschiffen angelaufen werden kann.
Der Radweg Fietsallee am Nordkanal beginnt in Neuss.
Medizinische Versorgung
Folgende Kliniken und Krankenhäuser sind in Neuss ansässig:
- Städtische Kliniken Neuss mit dem Lukaskrankenhaus und der Rheintor Klinik.
- Augustinus-Kliniken mit dem Johanna-Etienne-Krankenhaus und den Fachkrankenhäusern für Psychiatrie und Psychotherapie St. Alexius-Krankenhaus und St. Josef-Krankenhaus.
Medien
Als Tageszeitung erscheint die Neuß-Grevenbroicher Zeitung (NGZ). Ein täglicher Neusser Lokalteil befindet sich in der Westdeutschen Zeitung. Als lokaler Radiosender sendet „NE-WS 89.4“ sein Programm im Rahmen der NRW-Lokalradios. NE-WS 89.4 kann über die Frequenzen 89,4 MHz und 102,1 MHz empfangen werden. In Teilen von Neuss (und in Korschenbroich, Jüchen und Meerbusch) erscheint die Rheinische Post mit täglichen eigenen Lokalseiten. Ein WebTv Sender besteht auch. NeussNewsTV (www.neussnews.tv) ist von der Dreikönigenkirche und Piuskirche in Neuss ein eigener Sender, der über viele Ereignisse in Neuss einmal im Monat berichtet.
Bildung
In Neuss gibt es in den Räumen des Quirinus-Gymnasiums ein Studienzentrum der Fernuniversität Hagen. Am Hammfelddamm befindet sich die FOM Fachhochschule für Ökonomie und Management. Die Fachhochschule für Wirtschaft, Verwaltung und Informatik befindet sich auf der Weingartstrasse in der Neusser Innenstadt. Die Stadt hat ein breites Spektrum an allgemeinbildenden und beruflichen Schulen, darunter 29 Grundschulen, fünf Hauptschulen, fünf Realschulen, sechs Gymnasien, zwei Gesamtschulen und zwei Sonderschulen. Zusätzlich befindet sich am Konrad-Adenauer-Ring die Internationale Schule am Rhein. Neben dem Erzbischöflichen (Mädchen-)Gymnasium Marienberg und der Höheren Handelsschule Marienberg besteht in Neuss eine von insgesamt zwei Mädchenrealschulen in Nordrhein-Westfalen, die nicht in privater Trägerschaft sind, die Mildred-Scheel-Realschule. Ergänzt wird das Angebot durch das Erzbischöfliche Fr.-Spee-Kolleg, dem Berufskolleg für Technik und Informatik, dem Weiterbildungskolleg ("Theodor-Schwann-Kolleg") mit Abendrealschule und Abendgymnasium in den Räumen des Alexander- von- Humboldt Gymnasiums sowie der Volkshochschule.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater
- Rheinisches Landestheater Neuss
- Globe-Theater, ein Nachbau des Londoner Originals, in dem jährlich das Shakespeare-Festival Neuss stattfindet
- Theaterkeller, das älteste freie Theater in Neuss
- Theater am Schlachthof
Museen
- Kunst auf Selikum
- Clemens-Sels-Museum (Kunstsammlungen und historische Sammlungen)
- Kulturraum Hombroich mit Museum Insel Hombroich (zeitgenössische Kunst) und Langen Foundation (zeitgenössische Kunst)
- Haus Rottels (mit Rheinisches Schützenmuseum Neuss mit Joseph-Lange-Schützenarchiv sowie der Stadthistorischen Abteilung des Clemens-Sels-Museums)
- „Historischer Rundgang“ durch das Areal der Römischen Militärlager in Gnadental mit Kybele-Kultstätte (heidnische Kultstädte der Kybele)
- Botanischer Garten (Idyllischer Außenbereich mit zwei Pflanzenschauhäusern)
Bauwerke
- Quirinus-Münster aus dem 13. Jahrhundert, dem Stadtpatron gewidmete spätromanische Kirche mit kuppelförmigem Ostturm (Wahrzeichen der Stadt) und historischer Seifert-Orgel (1907)
- Marienkirche, der Hl. Mutter Gottes geweihte neogotische Kirche mit sehenswerten Fenstern von Emil Wachter
- Obertor, mächtiges, um 1200 erbautes südliches Stadttor, heute Teil des Clemens-Sels-Museums. Letzte der ursprünglich sechs Torburgen der mittelalterlichen Stadtbefestigung. Dazu die Obertorkapelle (heutige Form von 1712), an der am 21. April 1475 ein Gelöbnis um Frieden abgelegt wurde.
- Blutturm aus dem 13. Jahrhundert, der letzte erhaltene Rundturm der historischen Stadtmauer
- Römischer Wachturm am Reckberg in Grimlinghausen
- Kybele-Kultstätte in Neuss-Gnadental im Pavillon „Fossa sanguinis“ (unbekannte Bedeutung, evtl. Bluttaufkeller des Kybele-Kultes)
- Nordkanal aus der Zeit Napoleons
- Zum „Schwatte Päd“ – ältestes Gasthaus am Niederrhein von 1604
- Das Vogthaus „Haus zu den Hl. Drei Königen“ (1597)
- Das „Alte Kaffeehaus“, ältestes erhaltenes Haus von Neuss (1571), Michaelstraße
- Marien-Kapelle des Collegium Marianum, gestaltet vom Lichtkünstler Heinz Mack (1988)
- St. Sebastianus Kirche in der Innenstadt
- Die späthistoristische Christuskirche, die älteste evangelische Kirche der Stadt Neuss.
Siehe auch Liste der katholischen Kirchen in Neuss
Fotogalerie
Regelmäßige Veranstaltungen
- Neusser Bürger-Schützenfest am letzten Wochenende im August. An den Umzügen nehmen etwa 6000 Schützen teil.
- Hansefest am letzten Septemberwochenende mit Handwerkermarkt und verkaufsoffenem Sonntag in der Innenstadt
- Seit 1982 der Internationale Neusser Sommernachtslauf, ein Stadtlauf, bei dem neben Freizeitläufern auch internationale Spitzenläufer starten.
- Rheinischer Karneval
- Equitana Open Air im Mai gerader Jahre. Freiluftpferdesportmesse auf der Galopprennbahn
Sonstiges
- Barfußpfad Neuss
- Neusser Alexianer, katholische Ordensgemeinschaft
- Neusser Augustinerinnen, katholische Ordensgemeinschaft
- Jüdische Kulturtage im Rheinland Beteiligung der Stadt am Projekt im März 2007
Sport
- DJK Neuss-Gnadental e.V., Fußballverein
- DJK Rheinkraft Neuss 1914 e.V.
- Spielvereinigung (SVG) Neuss Weißenberg 1910 e.V. (Fußball, Gymnastik)
- Polizeisportverein Neuss 1961 e.V.
- Turngemeinde Neuss e.V.
- TuS Reuschenberg 1945 e.V. (Handball, Allgemein)
- VFR 06 Neuss, Fußballverein mit Stadion an der Hammer Landstraße aus dem Jahre 1919
- Boxring Neuss 1992 e.V.
- HTC Schwarz-Weiß Neuss, Hockey und Tennis
- Neusser Eishockey Verein e. V.
- TC Blau-Weiß Neuss, Tennis
- KSK Konkordia Neuss, u. a. Ringen
- SV Uedesheim Chiefs, Skaterhockey-Abteilung, vertreten in der 1. Bundesliga
- SV Uedesheim 1928 e.V., Fußballverein, stellt in der Saison 2008/2009 die höchste Fußballmannschaft der Stadt Neuss
- Neuss Frogs, American Football
- SSV Neuss-Reuschenberg, Sportschießen
- Sporthafen in Grimlinghausen, Sitz folgender Vereine:
- Neusser Ruderverein mit Bootshäusern in Grimlinghausen und im Industriehafen
- Neusser Yachtclub „Novaesia“
- Neusser Kanu-Club
- Galopprennbahn am Rand der Innenstadt, erstes Rennen am 30. August 1875
- Skihalle in Neuss-Grefrath (eine Langlaufhalle als Ergänzung zur Skihalle befindet sich in Planung)
- In fast allen Stadtteilen befinden sich Bezirkssportanlagen, auf denen sich heimische Fußball- und andere Sportvereine regelmäßig treffen.
- Es gibt drei Schwimmbäder in Neuss
- Stadtbad in der Innenstadt, Hallenbad mit Wellenanlage
- Südpark-Bad in Neuss-Reuschenberg, Freizeitbad mit Außenbecken und "Cabriodach". Daran angeschlossen ist die Saunalandschaft "WellNeuss"
- Nordpark-Bad in Neuss-Furth, Freibad mit Schwimmhalle
- Im Südpark stehen dazu noch eine Eislauf-Mehrzweckhalle, Tennisanlagen, Skateranlage und eine Parkanlage mit Sportplätzen zur Verfügung. Hier trägt auch der Neusser EV seine Heimspiele aus.
- Golfplatz in der Hummelbachaue bei Neuss-Norf
Kulinarische Spezialitäten
- Weltbekannt ist das Neusser Sauerkraut der Fa. Leuchtenberg im Hammfeld
Daraus ist auch die "Nüsser Kappeswoosch" entstanden eine Schweinefleischwurst mit Sauerkraut, die bisher als Grill- und Fleischwurst und auch in Form von Fleischkäse erhältlich ist.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Die Stadt Neuss hat folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen:
- 1905: Clemens Freiherr von Schorlemer-Lieser, Landrat
- 1919: Wilhelm Thywissen, Kaufmann
- 1967: Joseph Frings, Kardinal und Erzbischof von Köln
- 1995: Hermann Wilhelm Thywissen, Oberbürgermeister a.D.
Söhne und Töchter der Stadt
(Folgende Persönlichkeiten sind in Neuss geboren. Die Auflistung erfolgt chronologisch nach Geburtsjahr. Ob sie ihren späteren Wirkungskreis in Neuss hatten oder nicht, ist dabei unerheblich)
- Äbtissin Gepa (1050 Überbringerin der Reliquien des Hl. Quirinus nach Neuss)
- Hildegunde von Neuss (Schönau), (1171–1188)
- Hermann Hahn (1570–1628), Maler
- Theodor Riphan († 1616), Weihbischof in Köln
- Leonard Schwann (1778–1867), Verleger
- Johanna Etienne (1805–1881), Ordensgründerin
- Theodor Schwann (1810–1882), Physiologe, Anatom, Naturforscher. Nach ihm wurde die Schwannsche Scheide bei Nervenzellen benannt.
- Franz Schwann (1815–1888), Verleger
- Johann Gregor Breuer (1820–1897), Pädagoge, „Vater des katholischen Vereinswesens“
- Karl Richstätter (1864–1949), Jesuit, Missionar
- Anton Erkelenz (1878–1945), Vorsitzender der Deutschen Demokratischen Partei (DDP)
- Friedrich Jähne, (1879-1965), Ingenieur und Unternehmer
- Max Clarenbach (1880–1952), Maler und Graphiker
- Georg Kau (* 1870), Kirchenmaler
- Gerhard Kallen (1884–1973), Historiker
- Joseph Frings (1887–1978), Kardinal und Erzbischof von Köln, Erzbischof von Köln 1942–69
- Adolf Flecken (1889–1966), Politiker (Zentrumspartei, später CDU), Innen- und Finanzminister von Nordrhein-Westfalen
- Josef Urbach (1889–1973), Maler
- Max Braun (1892–1945), sozialdemokratischer Politiker, Vorsitzender der SPD im Saarland 1929–1935
- Karl Schorn (1893–1971) in Richterich/Aachen, Schriftsteller
- Angelika Braun-Stratmann (1897–1972), Journalistin
- Hans Peter Keller (1915–1989), Schriftsteller
- Franz Josef Bach (1917–2001), Ingenieur, Diplomat und Politiker (CDU). Persönlicher Referent von Konrad Adenauer.
- Dieter Wellershoff (* 1925), Schriftsteller
- Ludwig Soumagne (1927–2003), Schriftsteller
- Josef Ippers (1932–1989), Schriftsteller
- Erik Martin (* 12. 1936), Autor, Herausgeber, Liedermacher
- Albert Brülls (1937–2004), Fußballnationalspieler
- Friedhelm Funkel (* 1953), deutscher Fußballspieler und Fußballtrainer
- Wolfgang Funkel (* 1958), deutscher Fußballspieler und Fußballtrainer
- Hans-Jörg Criens (* 1960), deutscher Fußballspieler
- Helmut de Raaf (* 1961), deutscher Eishockeytorwart
- Norbert Hummelt (* 1962), deutscher Schriftsteller
- Kai Böcking (* 1964), Moderator
- Frank Biela (* 1964), deutscher Rennfahrer
- Thomas Engert (* 1965), Poolbillardspieler
- Inga Busch (* 1968), Schauspielerin
- Christian Schulte (* 1975), Hockeytorwart
- Thomas Rupprath (* 1977), deutscher Schwimmer
- Florian Kehrmann (* 1977), deutscher Handball-Nationalspieler
- Lars Börgeling (* 1979), deutscher Leichtathlet (Stabhochsprung)
- Judith Flemig (* 1979), Volleyball-Nationalspielerin und Volleyballerin des Jahres 1999
- Oliver Jonas (* 1979), deutscher Eishockeytorwart
- Steffen Gebhardt (* 1981), Pentathlet
Die folgenden Persönlichkeiten sind nicht in Neuss geboren, jedoch auf andere Weise mit der Stadt verbunden:
- Annette Schavan (* 1955), Politikerin (CDU) und Bundesministerin für Bildung und Forschung. Sie ging hier zur Schule und war bis 1984 kommunalpolitisch für die CDU aktiv.
- Hermann Gröhe (* 1961), Politiker (CDU), Staatsminister bei der Bundeskanzlerin, Mitglied des Deutschen Bundestages, ehemaliger Vorsitzender der Jungen Union Deutschlands
- Rita Süssmuth (* 1937), Politikerin der CDU, u. a. Bundestagspräsidentin von 1988 bis 1998
- Wolfgang Hohlbein (* 1953), Schriftsteller
- Heinz Günther Hüsch (* 1929 in Karken), Politiker CDU
- Anni Brandt-Elsweier (* 1932), Politikerin (SPD), Mitglied des Deutschen Bundestages von 1990 bis 2002 und ehemalige stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Neuss
Historisch erwähnenswerte Personen aus Neuss und Umgebung
- Tile Kolup, ein Hochstapler, der 1284 über ein Jahr als Kaiser Friederich II. in Neuss residierte. († 1285 in Wetzlar)
- Mathias Weber (genannt der Fetzer), in Neuss und Umgebung aktiver Räuberhauptmann (* 1778 in Grefrath, † 1803 in Köln)
- Hester Jonas, Hester Meurer genannt, vermeintliche Hexe, 1635 in Neuss enthauptet und verbrannt
- Christianus Wierstraet, Stadtschreiber und Notarius von Neuss (gest. 1496)
Einzelnachweise
- ↑ Information und Technik Nordrhein-Westfalen: Amtliche Bevölkerungszahlen
- ↑ Ratsbürgerentscheid 2007 zur Trassenführung
Literatur
Die Wikiversity hat als Ressource eine Forschungsbibliographie zu Neuss bereitgestellt:
Angesichts der geschichtlichen Bedeutung von Neuss gibt es eine reichhaltige Auswahl an Büchern über die verschiedenen Epochen und Aspekte der Stadtgeschichte. Es empfiehlt sich eine Literatursuche mit den Stichworten Novaesium bzw. Neuss. Hier auszugsweise:
- Erich Keyser (Hrsg.): Rheinisches Städtebuch, Band III. 3. Teilband aus Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte. Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, Stuttgart 1956
- P. Stenmans u.a.: Neuss im Wandel der Zeiten. 1970
- H. Chantraine, M. Gechter, H. G. Horn: Das römische Neuss. 1984, ISBN 3-8062-0356-3
- Christian Wierstraet: Die Geschichte der Belagerung von Neuss 1474–1475. 2000, ISBN 3-9801-2946-2
- Der Kampf um Neuss behandelt die Belagerung von Neuss 1474/75, 2002, ISBN 3-9347-9402-5
- Novaesium, Buchserie verschiedener Autoren zur Geschichte von Neuss
- Helmut Wessels: Neuss und St. Quirin zu Fuß – 3 Rundgänge durch das mittelalterliche Neuss. 2004, ISBN 3-7616-1801-8 (engl, ISBN 3-7616-1956-1)
- Karl Remmen: Neuss – die Stadt auf den sieben Hügeln. Libelli Rhenani Bd. 3, 2. Aufl., 2004 (Diözesan- und Dombibliothek Köln)
- Max Tauch: Quirinus von Neuss. 2000, ISBN 3-8790-9692-9
- Frank Kurella: Neuss im Mittelalter (Comic). 2004, ISBN 3-0001-5068-4
- Albert Mathias Kreuels: Unkenrufe aus der Provinz, ISBN 3-89102-171-2
- Albert Mathias Kreuels: Kleines Neusser Heimatbuch
- Andrea Niewerth/Christoph Roolf: Zwangsarbeit in Neuss während des Zweiten Weltkriegs (1939–1945), (= Dokumentationen des Stadtarchivs Neuss 7), Neuss 2005
- Tilman Röhrig: Die Ballade vom Fetzer, Bergisch-Gladbach 2005, ISBN 3-404-15326-X.
Weblinks
Stadtgeschichte
- Stadt Neuss – Stadtgeschichte
- Informationen zur Geschichte und Archäologie des römischen Neuss
- Das Neusser Legionslager – Rekonstruktion zur zweiten Steinbauphase 85 bis 105 n. Ch.
- Prof. Dr. Gerteis beschreibt das Diorama des römischen Kastells
- Neusser Marktplatz – Neuss Geschichte
- Die Geschichte der Belagerung von Neuss 1474–1475
- Homepage des Living History Projektes, das die Reichsaufgebote zur Zeit der Belagerung darstellt. Informationen zur Geschichte, Kleidung und Ausrüstung der Truppen
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