- Ruschel
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Ruschel ist ein alter Bergmannsausdruck aus dem Oberharz und bezeichnet eine tektonische Zerrüttungszone („Ruschelzone“), in der die betroffenen Gesteine intensiv zerschert, gefältelt, zerrieben und zerquetscht sind.
In der Regel bildet sich dieses Gefüge entlang von geologischen Störungen („Schergänge“) an Stelle der hier sonst üblichen scharfen Trennflächen. Im Bergbau sind Ruschelzonen hinderlich, da sie meist nicht erzhaltig sind und nur eine geringe Standfestigkeit aufweisen. Werden die Ruschelzonen aber von mineralisierenden hydrothermalen Lösungen durchflossen, so können sie, ähnlich wie Brekzien, die Imprägnation des Gesteins mit Erzen erleichtern und zu sogenannten „Stockwerk“-Vererzungen führen.
Literatur
- Hans Murawski, Wilhelm Meyer: Geologisches Wörterbuch. 10. Auflage, Enke Verlag, Stuttgart 1998, ISBN 3-432-84100-0
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