Römermuseum Osterburken

Römermuseum Osterburken
Römermuseum Osterburken
Schutzbau der Thermen
(alter Museumsbau)

Das Römermuseum Osterburken ist ein Zweigmuseum des Archäologischen Landesmuseums Baden-Württemberg und ein überregionales Informationszentrum am UNESCO-Weltkulturerbe Obergermanisch-Raetischer Limes. Das Museum befindet sich in Osterburken, einer Stadt im Neckar-Odenwald-Kreis von Baden-Württemberg. Es liegt im westlichen Randbereich der Innenstadt, nur wenige hundert Meter vom Verlauf des Limes und von den Ruinen des Kastells Osterburken entfernt. Das Museum wurde 1986 eröffnet und 2006 durch einen zusätzlichen Neubau großflächig erweitert. Derzeitiger Museumsleiter ist der provinzialrömische Archäologe Jörg Scheuerbrandt.

Inhaltsverzeichnis

Struktur

Römermuseum Osterburken
Ausstellungsraum im Erdgeschoss
Modell des Kastells und des Vicus von Osterburken im EG

Die Ausstellungsfläche des Museums gliedert sich in drei Räumlichkeiten der ständigen Ausstellung und einen Raum, der Wechselausstellungen vorbehalten ist.

Der erste Raum im Erdgeschoss des Museumsneubaus beinhaltet römische Steindenkmäler und Artefakte sowie Ausstellungsstücke germanischer Provenienz. Dort werden der Limes und das Kastell Osterburken präsentiert sowie die Kultur der Bewohner auf beiden Seiten der Grenze.

Im Obergeschoss befinden sich zwei Ausstellungsräume. Im ersten Raum wird in ständiger Ausstellung die Religion des Römischen Reiches, ihre Vermischung mit einheimischen (keltischen) Kulten und ihre Verschmelzung mit orientalischen Religionen dargestellt. Prunkstück der Ausstellung ist ein Mithras-Relief. Der zweite Raum ist Wechselausstellungen vorbehalten.

Die dritte ständige Ausstellungsfläche schließlich befindet sich im alten Museumsgebäude, einem Schutzbau für die an dieser Stelle entdeckten und ausgegrabenen Kastellthermen. Die an der Fundstelle restaurierten und konservierten Mauerzüge und Architekturdetails zeigen im Grundriss und ansatzweise im Aufgehenden ein komplettes römisches Kastellbad inklusive Präfurnien und Hypokaustanlagen.

Des Weiteren befindet sich hier eine Rekonstruktion des Benefiziarier-Weihebezirks Osterburken mit allen Weihesteinen dieses bedeutenden Fundkomplexes.

Nur wenige hundert Meter vom Museum entfernt befindet sich das Kastell Osterburken, von dem die Grundmauern der Umwehrung des Annexkastells vollständig erhalten sind.

Funktionen

Das Römermuseum Osterburken ist neben dem Limesmuseum Aalen das bedeutendste museale Zentrum am baden-württembergischen Abschnitt des Obergermanisch-Raetischen Limes. Neben der musealen Darstellung des Limes, des Kastells Osterburken und der Kultur der Grenzregionen gibt es museumspädagogische Angebote sowie − in Zusammenarbeit mit den Limes-Cicerones[1] − organisierte Führungen durch das Museum, das Kastellgelände und entlang des Limes.

Siehe auch

Literatur

  • Christof Flügel: Welterbe Limes im Museum. In: Andreas Thiel (Hrsg.): Der Limes als UNESCO-Welterbe. Theiss, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8062-2118-3, S. 68−79 (Beiträge zum Welterbe Limes, 1).
  • Martin Kemkes: Der Limes als Vermittlungsaufgabe. In: Andreas Thiel (Hrsg.): Der Limes als UNESCO-Welterbe. Theiss, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8062-2118-3, S. 54−67 (Beiträge zum Welterbe Limes, 1).
  • Egon Schallmayer, Klaus Kortüm: Osterburken. Römermuseum. In: Dieter Planck (Hrsg.): Die Römer in Baden-Württemberg. Theiss, Stuttgart, 2005, ISBN 3-8062-1555-3, S. 250.
  • Jörg Scheuerbrandt u. a.: Die Römer auf dem Gebiet des Neckar-Odenwald-Kreises. Grenzzone des Imperium Romanum. regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2009, ISBN 978-3-89735-524-8, insbes. S. 80ff.
  • Andreas Thiel (Hrsg.): Neue Forschungen am Limes. 4. Fachkolloquium der Deutschen Limeskommission 27./28. Februar 2007 in Osterburken. Theiss, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8062-2251-7.

Weblinks

 Commons: Römermuseum Osterburken – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Offizielle Webpräsenz des Limes-Cicerones e.V.
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