- Chorasan (Provinz)
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Chorasan (auch Chorassan, Khorassan oder Khorasan geschrieben), persisch خراسان war der Name einer ehemaligen iranischen Provinz mit der Provinzhauptstadt Maschhad, die 2004 in Nord-, Süd- und Razavi-Chorasan aufgeteilt wurde (weitere Teile wurde in die Provinzen Yazd und Sistan und Belutschistan integriert). Die Provinzen liegen an der Grenze zu Turkmenistan und Afghanistan, und entsprechen dem süd-westlichen Teil der Region Chorasan.
Die Bevölkerung Chorasans beträgt ca. 6 Mio, die große Mehrheit davon schiitische Muslime persischer Abstammung. Daneben leben in Chorasan noch mind. 400.000 sogenannte Chorasan-Türken, unter anderem die Afscharen, sowie eine kleine aber bedeutende kurdische Minderheit. Im 17. Jahrhundert hatte der persische Schah Abbas I. 10.000 schiitische Kurden nach Chorasan umgesiedelt, um hier ein Bollwerk gegen die immer stärker werdenden Turkmeneneinfällen zu bilden. Diese Außenprovinz galt auch unter anderem als Verbannungsort oder Rückzugsgebiet. Aufgrund der offenen und schwer überschaubaren Grenze zu Afghanistan ist die Anzahl afghanischer Staatsbürger und Flüchtlinge in dieser Provinz kaum erfassbar. Man vermutete, dass während des Bürgerkrieges 1980–1989 ca. 2 Mio. Afghanen in den Iran flohen. Heute beträgt die offizielle Zahl afghanischer Flüchtlinge (nicht eingebürgerte) ca. 800.000, doch dürfte die Zahl immer noch bei über 1 Mio. liegen. Die Afghanen, welche in den drei Provinzen leben, sind meistens persischer Herkunft und schiitisch.
Sie stammen z. B. aus den Provinzen Herat, Farah (Westafghanistan), Bamiyan oder Nimrus. Außer dass es seit dem Bürgerkrieg in Afghanistan viele Menschen aus Afghanistan in den Iran flohen, haben gerade viele persisch-schiitische Afghanen oder nur schiitische Menschen aus Afghanistan rege familiäre (gerade die Menschen aus Afghanistan die eine Grenze mit dem Iran teilen) und oder sonstige Beziehungen zum Iran gehabt. Diese Aspekte werden vergessen. Man sieht die Menschen aus Afghanistan als nur seit dem Ausbruch des Krieges gegen die Sowjetes und den späteren Bürgerkriegen in Iran sich aufhaltend, was nicht wahrheitsgemäß ist. Es gab vor 1980 rege Kontakte mit dem Iran. So sind viele Menschen aus Afghanistan als Saisonarbeiter, Pilger (Imam Reza), Händler, Studenten (ob religiös oder weltliche Studienziele) oder einfach als Touristen in den Iran gekommen.
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Ehemalige Provinzen: Chorasan
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