SLUB Dresden (Gebäude)

SLUB Dresden (Gebäude)
SLUB Dresden mit Glasdach des zentralen Lesesaals

Das Gebäude der SLUB Dresden ist der Bau der Sächsischen Landesbibliothek − Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, der nach Plänen der Architekten Ortner & Ortner von 1999 bis 2003 am Zelleschen Weg 18 in Dresden entstand.

Inhaltsverzeichnis

Stil

Der südliche Riegel

Die Baukubatur ist die eines Quaders, geprägt von der abstrakten Moderne mit einer „im Äußeren betont sachlich-funktionale[n] Architektur“[1]. Er „strahlt einen sehr kühlen Vernunftsrationalismus [im Sinn einer] Aufklärung im 21. Jahrhundert [aus].“[1] Die SLUB besteht aus zwei Natursteinquadern, die „… als klare Kuben[sic]“ mit einer „kalte[n] Geometrie im Äußeren“[1] gestaltet worden seien.

Lage

Die SLUB befindet sich im Stadtteil Räcknitz am östlichen Ende des Campus der TU Dresden. Vor dem nördlichen Haupteingang befindet sich der Zellesche Weg, eine vierstreifige Straße zur Umfahrung der Innenstadt in ost-westlicher Richtung. Angelegt wurde die Zentralbibliothek auf einem Sportplatz der Universität. In der Umgebung befinden sich weitere Gebäude der Universität, vor allem aus den 1950er-Jahren, aber auch Neubauten aus den letzten Jahren wie zum Beispiel das Biologische Institut. Der Zellesche Weg liegt leicht erhöht zur Innenstadt. Nördlich befindet sich auf der anderen Straßenseite überwiegend Bebauung mit Einfamilienhäusern und Villen des Stadtteils Südvorstadt. Südlich schließt der historische Kern von Räcknitz an, der überwiegend dörflich erhalten ist. Obwohl die Bibliothek nur etwas mehr als anderthalb Kilometern Luftlinie vom Hauptbahnhof entfernt ist, liegt sie sichtbar am Rand Dresdens.

Architektur

Äußeres

Das Gebäude besitzt neben den zwei aufragenden Gebäudeteilen und dem Eingangsbereich keine Fassade. Es ist von der Straße aus zusätzlich von einem Wall umgeben, auf dem sich noch die alte Bepflanzung des Sportplatzes durch Linden befindet. Das Dach des ersten Geschosses ist begehbar und bepflanzt. Außerdem befinden sich dort große Fensterflächen zur Tageslichtbeleuchtung der Bibliothek. Ein weiterer Eingang liegt im 2. Stockwerk im nördlichen Gebäudeteil.

Die beiden aufragenden Blöcke besitzen sehr wenige Fenster und sind mit gelbem Thüringer Travertin verkleidet. Im südlichen Block befinden sich u. a. die Büros der Verwaltung und die Deutsche Fotothek; während sich im anderen Teil v. a. öffentliche Bereiche wie das Buchmuseum, eine Cafeteria und Veranstaltungssäle befinden.

Da die meisten Teile der Bibliothek unterirdisch liegen, ist die Größe der Bibliothek von außen kaum erkennbar. Insgesamt zwei Stockwerke befinden sich unter der ebenerdigen ersten Etage.

Innenraum

In der Bibliothek stehen etwa 1000 Arbeitsplätze zur Verfügung

Das Innere der Bibliothek ist zentral auf den Lesesaal gerichtet, der mittig unter einem Glasdach liegt. Dieser Saal erstreckt sich über drei Stockwerke in die Tiefe. Neben diesem liegen östlich und westlich zwei weitere Säle, die über zwei Stockwerke reichen. Die glatten Oberflächen, die das Bauwerk nach außen zeigt, kommen im Inneren weniger vor. Einzig der nördliche Gebäudeblock ragt vom untersten Kellergeschoss bis in den dritten Stock hinauf und kennzeichnet so einen Übergang von der Innenarchitektur zur Fassade. Viel mehr wird über Galerien, Säulen und verwinkelte Lesebereiche der optische Eindruck gebrochen. Die Wände sind teilweise vertafelt, teilweise aus Sichtbeton belassen. Die Fußböden sind mit hellem Teppich belegt oder bestehen aus dunklerem Parkett, welches aus französischer Eiche besteht.

Zentrales Motiv

Die Strichcodes im Relief und der Fensteranordnung des nördlichen Riegels

Die vertikalen Strukturen am Bauwerk sollen Strichcodes, die als eindeutige Identifikationsmerkmale der Bestandseinheiten in einer Bibliothek dienen, und Buchrücken symbolisieren. Erkennbar ist dieses Motiv an ausgeprägt senkrechten Gliederungen mit scheinbar willkürlicher Füllung und Unterbrechung. Im Äußeren ist dies insbesondere durch die Anordnung der Fenster und den Reliefs der Fassadenverkleidung erkennbar, im Inneren an hölzernen Wandvertäfelungen mit unterschiedlich breiten Rillen.

Rezeption

„Die SLUB gehört ohne Zweifel zu den beeindruckendsten Dresdner Neubauten der letzten Jahre. Die strenge Ordnung und die meditative Ruhe der Baukörper vermitteln jene Ausgeglichenheit, die einer Lern- und Forschungseinrichtung eigen sein sollte. Die zwei gegenüberliegenden Kuben sind jedoch nur die "Spitze des Eisbergs". Unter der Rasenfläche erstreckt sich ein dreigeschossiger Sockel. Im Zentrum, genau dazwischen den oberirdischen Häusern, liegt der Lesesaal. Außen die innere Gestaltung des Lesesaals vermittelt klassische Strenge und Harmonie. Einen Kontrapunkt setzten die verschiedenen Bücherrücken in den umlaufenden Regalen. Sie tauchen als Gestaltungsmittel im Parkett des Bodens wieder auf.“

Ingeborg Flagge[2]

Geschichte

Der Bau wurde 2002 in die Ausstellung Neue Deutsche Architektur, „[e]ine Auswahl, die so etwas wie die architektonische Signatur des Zeitgenössischen in Deutschland darstellt“,[1] aufgenommen.

Am 6. Juli 2010 wurde mit 6685 Besuchern ein neuer Tagesrekord aufgestellt.[3]

Einzelnachweise

  1. a b c d http://www.das-neue-dresden.de/slub.html
  2. Flagge, S. 19 (Sächsische Landesbibliothek, Staats- und Universitätsbibliothek [SLUB]
  3. http://blog.slub-dresden.de/index.php?id=2853&tx_t3blog_pi1[blogList][showUid]=191&tx_t3blog_pi1[blogList][year]=2010&tx_t3blog_pi1[blogList][month]=07&tx_t3blog_pi1[blogList][day]=07&cHash=ff547e997c

Literatur

Weblinks

51.02818333333313.736780555556

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