Steyr Pistole M

Steyr Pistole M
Steyr Pistole M
Steyr M-A1
Allgemeine Information
Einsatzland: siehe Nutzerstaaten
Entwickler/Hersteller: Wilhem Bubits (M, S), Friedrich Aigner (M, M-A1, S, S-A1) / Steyr Mannlicher
Herstellerland: Österreich
Produktionszeit: seit 1999
Modellvarianten: siehe Modellvarianten
Waffenkategorie: Selbstladepistole
Technische Daten
Visier: Offene Visierung
Montagesystem: Picatinny-Schiene
Verschluss: Browning-System
Ladeprinzip: Rückstoßlader
Listen zum Thema
Steyr M Pistole Modell M9
Steyr M-A1 Pistole Modell M40-A1 mit Magazin und US-Handschellenschlüssel

Die Steyr M Pistolenfamilie umfasst die Modellreihen M und S. Beide wurden überarbeitet und sind als M-A1 beziehungsweise S-A1 die aktuellen, halbautomatischen Gebrauchspistolen des österreichischen Waffenherstellers Steyr Mannlicher GmbH & Co. KG.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Entwicklung dieser ersten Polymergriffstückpistolenreihe von Steyr Mannlicher begann in den frühen 1990er Jahren durch den damaligen Werksschützen der Firma Glock, Wilhelm Bubits. Nach dessen Trennung von Glock entwickelten Bubits und der Ing. Friedrich Aigner bei Steyr Mannlicher die neuen Steyr M und S Pistolen. Erstmalig vorgestellt wurde das Modell M9 im Frühjahr 1999.[1] Kurz darauf wurden die Modelle M40 und M357, sowie die Subkompakte S-Reihe vorgelegt.[2] Im Jahr 2004 erfolgte durch den Ing. Friedrich Aigner die Vorlage der aktuellen Modellgruppen M-A1 und S-A1, welche die M und S Modelle ablösten.

Gegenwärtig wird für das Kaliber 9 × 19 mm das Modell M9-A1 hergestellt. Da der Erwerb dieses Kalibers auf dem italienischen Zivilmarkt verboten ist, wird die M9-A1 dort im Kaliber 9 × 21 mm angeboten. Für das Kaliber .40 S&W wird das Modell M40-A1 sowie bis 2010 das Modell M357-A1 im Kaliber .357 SIG hergestellt.[3]

Technik

Die M-Pistolen und die S-Pistolen sind leicht gehaltene Polymergriffstückwaffen in kompakter (M- und M-A1-Serien) und subkompakter (S und S-A1-Serien) Ausführung. Sie sind als Browning-Petter-SIG-System ausgelegt.

Als Merkmale der Pistolen gelten die tief über dem Griff angesetzte Laufachse, ihr Trapezvisier und die Griffstückausformung. Die niedrige Laufachse verringert das Hochschlagen im Schuss, die Trapezvisierung soll schnelle Zielerfassung ermöglichen sowie die Trefferlage verbessern. Eine gute Deutschussleistung der Waffen wird über die ergonomisch optimierte Winkelstellung des Griffstücks von 111° und dessen Ausformung angestrebt.

Die Pistolen werden ausschließlich mit einem teilvorzuspannendem Double-Action-Only (DAO)-Abzugssystem, Steyr Mannlicher Bezeichnung Reset Action System, angeboten. Der Schlagbolzen ist innenliegend verdeckt, aus dem Schlittengehäuse tritt kein Schlagstück aus.

Im Abzugszüngel ist mittig eine Sicherungstaste integriert, die eine Schussauslösung allein durch den orthogonal einwirkenden Finger sicherstellen soll. Die Pistolen verfügen optional über eine zweite, manuelle Abzugszüngelblockierung, deren Aktivierungsstange beidseitig oberhalb des Abzugbügels aus dem Gehäuse tritt. Die Aufhebung dieser zweiten Abzugssperre geschieht durch den Abzugsfinger, während dieser die Fühlung zum Abzugszüngel herstellt. Diese zweite Sicherung ist u. a. für den deutschen Markt, aus Produkthaftungsgründen jedoch nicht für den US Markt verfügbar. Um den Ladezustand überprüfen zu können, ermöglicht in der Draufsicht ein Fenster den Blick in das geschlossene Patronenlager. Ebenfalls optional werden die Pistolen mit einem schlittenrückseitig angebrachten Kammer-Ladestandsanzeiger versehen.

Mittels eines vom Hersteller bereitgestellten Schlüssels oder mit einem Handschellenschlüssel kann die Pistole am Zerlegehebel gesperrt werden. In diesem Zustand kann die Waffe weder abgefeuert noch zerlegt werden. Bei entspannter Pistole reicht das Ausschwenken des Zerlegehebels nach unten, um den Schlitten aus der Ruheposition nach vorne vom Griffstück zu schieben und ihn zu entnehmen.

Die Abzugsgruppe der M-A1 und S-A1 Modelle wurde durch Aigner grundlegend überarbeitet. Hatte man im Bubits-Aigner-Konzept der M und S Modelle keine konstruktive Notwendigkeit für eine interne Fallsicherung gesehen, versah Aigner die neue M-A1 und S-A1 Abzugsgruppe mit einer solchen Fallsicherung.

M-A1 und S-A1 Modelle sind im Vorderbereich des Griffstücks mit einer Picatinny-Schiene ausgestattet. Das werkzeugfreie Anbringen von Lampen oder weiterer Zieleinrichtungen wird hierdurch ermöglicht.

Neben dem Trapezvisier sind herstellerseitig ein Leuchtvisiere für den Nachteinsatz und ein Matchvisiere optional verfügbar.

Modellvarianten

Serie Modell Kaliber Gesamtlänge
mm
Lauflänge
mm
Höhe
mm
Breite
mm
Gewicht[A 1]
g
Max.
Magazinfüllung
M-A1 M9-A1 9 × 19 mm,
9 × 21 mm auf Anfrage
183 102 130 30 747 15
M40-A1 .40 S&W 767 12
M357-A1 .357 SIG 778
S-A1 S9-A1 9 × 19 mm,
9 × 21 mm auf Anfrage
166,5 92 123 30 664 10
S40-A1 .40 S&W 170 96 678
  1. Gewicht: mit leerem Magazin

Nutzerstaaten

Die Waffe wurde nicht offiziell als Ordonnanzwaffe eingeführt. Sie wird von Polizeikräften, Sicherheitsdiensten und Privatpersonen weltweit genutzt. Offiziell als Dienstwaffe wurde sie in Malaysia von der Polis Diraja Malaysia [4] und in Mexiko von der Policía Federal Preventiva [5] eingeführt.

Siehe auch

Weitere Waffen von Steyr in der Liste der Handfeuerwaffen

Literatur

Weblinks

 Commons: Steyr M – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Massad Ayoob, Guns-Magazine
  2. Woźniak, Ryszard: Encyklopedia najnowszej broni palnej—tom 4 R-Z, Bellona (2002), S. 103
  3. Steyr Mannlicher M357 Pistole .357"Sig auf lutz-moeller-jagd.de
  4. World Infantry Weapons: Malaysia
  5. World Infantry Weapons: Mexico

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